Aufgrund der tabellarischen Situation war natürlich die DJK Dampfach der Favorit im Lokalduell. Der Aufsteiger, trainiert von Oliver Kröner, stand nach sieben Spielen auf Platz 9 der Tabelle mit elf Punkten, während die Heimelf vom 1. FC Sand weiter auf den ersten Punktgewinn wartete. Sechs Niederlagen bei einer Tordifferenz von 4:30 standen für die Mannschaft von Daniel Rinbergas zu Buche. Ein Trend, den man im Derby durchbrechen wollte und dem Aufsteiger aus der Nachbarschaft ein Bein stellen wollte. Felix Beck, Christian Knoblach und Tobias Burger rückten in die Startformation bei den Sandern im Gegensatz zur vergangenen 0:4-Niederlage in Coburg. Dafür waren Daniel Rinbergas, Tobias Krines und Paul Wagner nicht in der ersten Elf. Bei den Gästen rückten Niklas Götz, Patrick Winter und Luis Schenk in die Startformation. Dafür waren Gabriel Stapf, Danny Schlereth und Leon Heppt (erstmal) nicht mit von der Partie.
Der heimische Fabio Herrmann (re.) wird vom Dampfacher Angreifer Adrian Hatcher angelaufen.
Alexander Grober
Direkt von Beginn wollten die Hausherren klar machen, dass es nicht einfach werde, die drei Punkte mitzunehmen. Von Verunsicherung aufgrund der Ergebnisse der letzten Wochen war bei der Mannschaft von Daniel Rinbergas nichts zu erkennen. Dementsprechend schwer taten sich auch die offensiv aufgestellten Gäste aus Dampfach, die vor allem im letzten Drittel sich die Zähne an einer vielbeinigen Sander Hintermannschaft ausbissen. Patrick Winter hatte nach zehn Minuten die erste Abschlusschance für die Hausherren, als Ralf Riedlmeier aus dem Halbfeld flankte, aber der DJK-Angreifer direkt in die Arme von Nigbur köpfte. Zwei Minuten später bot sich eine deutlich bessere Gelegenheit, als Adrian Hatcher über die rechte Seite durchgebrochen und nicht vom Ball zu trennen war. Über Baumgärtner gelangte das Leder dann erneut zum agilen Winter, der aber zu unplatziert abschloss. Nigbur parierte erneut klasse, der per Fußabwehr abwehren konnte. Nach 22 Minuten war es dann Adrian Hatcher, der eine Hereingabe von Patrick Winter per Seitfallzieher nicht vollumfänglich traf. So entstand kaum Gefahr vor dem Sander Tor. Sand war insgesamt kämpferisch voll auf Augenhöhe, man warf sich in jeden Zweikampf und versuchte, im Offensivspiel für Nadelstiche zu setzen. Einige gefährliche Aktionen erstickten allerdings bereits früh im Keim, da man den letzten Pass nicht an den Mann bringen konnte. Nach einer halben Stunde wurde das Spiel für knapp 25 Minuten unterbrochen, da ein Unwetter über Sand zog und der Unparteiische Martin Götz beide Mannschaften zur Sicherheit in die Kabinen schickte. Nach der Unterbrechung änderte sich nicht viel am Spielgeschehen, Sand war bissig in den Zweikämpfen und hatten eine gute Gelegenheit durch Tobias Burger. Er wurde aber im letzten Moment von einem Dampfacher abgegrätscht (45.+13.). Fast im direkten Gegenzug die letzte Aktion des ersten Durchgangs, als Thiemo Persch mit einem klasse Querpass den eingelaufenen Hatcher in Szene setzte, doch erneut Nils Nigbur klasse per Fußabwehr die Null halten konnte. So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause in einem durchaus unterhaltsamen Spiel vor den 666 Zuschauern.
Umkämpftes Luftduell zwischen dem heimischen Christian Knoblach (re.) und seinem ehemaligen Mannschaftskollegen, jetzt Dampfacher, Luca Zeiß.
Alexander Grober
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gestaltete sich recht ausgeglichen. Die Kröner-Mannen hatten ein deutliches Übergewicht an Ballbesitz, wussten sich aber nicht so recht durchzusetzen im letzten Drittel. Auch geschuldet der kompakten und geschlossenen Defensivleistung der Sander, die alles in die Zweikämpfe warfen - unterstützt von ihren frenetisch unterstützenden Anhängern, die ihre Mannschaft deutlich Auftrieb gaben. Nach dem Doppelwechsel der Dampfacher nach einer Stunde Spielzeit spitzte sich die Lage für die Hausherren immer mehr zu, da die Gäste den Druck mit der Zeit immer mehr erhöhten. Adrian Hatcher hätte in der 63. Minute fast für das 0:1 sorgen können, doch Felix Beck klärte mit einer herausragenden Grätsche und hielt damit seine Mannschaft im Spiel. Auch vier Minuten später schnappte sich Nils Nigbur das Leder vor dem einschussbereiten Patrick Winter, der ebenfalls den Führungstreffer auf dem Fuß hatte. Das Derby lebte aufgrund des torlosen Spielstandes in der Folgezeit von seiner Spannung. Dampfach hatte weiterhin deutlich mehr Ballbesitz und drängte die Sander immer mehr hinten rein. Der Führungstreffer lag immer mehr in der Luft und dieser wäre nach 73 Minuten fast passiert. Patrick Winter schoss allerdings aus der Drehung mit seinem linken Fuß an die Latte, als die Gästeanhänger bereits den Torschrei auf den Lippen hatten. Die Schlussphase war nun deutlich umkämpfter und hitziger. Auf dem Rasen kämpften beide Mannschaften um jeden Zentimeter. Bezeichnend dafür wurden Christopher Gonnert und Maximilian Zang nach einer Meinungsverschiedenheit nach 83 Minuten beide mit der Zehn-Minuten-Strafe des Feldes verwiesen. Doch danach war es dann soweit, als Sand dem Dampfacher Druck nicht mehr standhalten konnte und Patrick Winter in der 86. Minute den erlösenden Führungstreffer für die Kröner-Elf erzielte. Vorausgegangen war eine Hereingabe von Joker Lars Tully, die der Angreifer wuchtig und mit allem Willen in die Maschen lenkte. In der 89. Minute sorgte Patrick Winter für klare Verhältnisse, als er einen mustergültigen Konter - eingeleitet von Kundmüller und quergelegt von Adrian Hatcher - vollenden konnte. Sand konnte dem nichts mehr entgegensetzen, sodass die DJK Dampfach keinen unverdienten Derbysieg feiern durfte.
Faires Tackling von Lorenz Schäder (re.) im Duell mit seinem ehemaligen Teamkollegen Luca Zeiß.
Alexander Grober
Natürlich war die Art und Weise, wie die Rinbergas-Mannen das Derby verloren, recht unglücklich. Über 90 Minuten gesehen war der Sieg für die DJK Dampfach allerdings verdient, da man deutlich mehr Ballbesitz hatte und auch die Mehrzahl an Torchancen. Dass es solange dauerte mit den Dampfacher Treffern war der kämpferischen Leistung der Hausherren geschuldet, denen aber zum Schluss so etwas die Luft ausging. Dampfach war zwei Mal wacher und belohnte sich in effektiver Art und Weise spät mit dem Derbysieg. Doch es gilt, nicht den Kopf in den Sand zu stecken für den FCS, denn bereits in der kommenden Woche bietet sich beim direkten Konkurrenten aus Gochsheim die nächste Chance zu punkten. Wenn man an die Leistung im Derby anknüpfen kann, ist für die Rinbergas-Truppe ein Punktgewinn durchaus möglich. Auf der anderen Seite hat die DJK Dampfach in der kommenden Woche am Sonntag den TSV Rottendorf zu Gast, wo für die Mannschaft von Oliver Kröner auch durchaus was drin sein wird.
Spielbericht eingestellt am 20.08.2022 20:11 Uhr