Beide Trainer konnten bei dieser hitzigen Partie ihre beste Elf ins Rennen schicken. Beim TSV Lengfeld fehlte lediglich Stürmer Maximilian Wunder, dafür saß Aydin Koldas erstmals auf der Bank. Der Stürmer feierte in der zweiten Hälfte sein Comeback nach über einem Jahr Verletzungspause. Die Platzverhältnisse boten aufgrund des anhaltenden Dauerregens einen eher suboptimalen Rahmen für ein spielerisches Feuerwerk, aber das war im Vorfeld sowieso nicht zu erwarten. Stattdessen entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie mit vielen Unterbrechungen und Behandlungspausen - doch der Reihe nach.
Eines der intensiven Duelle auf der Außenbahn zwischen Lukas Halbig und Sebastian Markert.
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Die Hausherren hatten sich offensichtlich eine Menge vorgenommen für dieses Derby. Der Aufwärtstrend, der mit einem Auswärtssieg beim TSV Bergrheinfeld vor zwei Wochen nach zuvor sieben sieglosen Partien gestartet wurde, sollte mit aller Macht untermauert werden. Entsprechend engagiert gingen die Lengfelder ins Spiel, kamen über die quirligen Außenspieler Halbig und Fink immer wieder zu guten Offensivaktionen. In der zweiten Minute dann schon der erste Warnschuss für den Keeper der Gäste, Jens Kollert. Mehmet Özcan nahm sich ein Herz und schlenzte die Kugel aus halblinker Position aufs Gehäuse und holte eine Ecke heraus. Doch auch die Gäste ließen sich zu Beginn nicht lumpen und zeigten ihrerseits, warum sie im Tableau deutlich vor den Lengfeldern liegen. Marcel Heck tauchte nach Vorarbeit von Christopher Kratz urplötzlich alleine vor dem Kasten von Manuel Zehner auf, dieser konnte den Ball aber ebenfalls zur Ecke klären (7.). In dieser ereignisreichen Anfangsphase zeigte sich schon der Trend, der sich über weite Strecken der Partie entwickeln sollte, beide Teams erarbeiteten sich zahlreiche Eck- und Freistöße, die allerdings zunächst noch nicht viel einbrachten. In der neunten Spielminute zeigte Sebastian Fehrer allerdings etwas zu viel Einsatz, als er Patrick Röder überhart zu Fall brachte. Dieser ließ sich zunächst noch abseits des Spielfeldes behandeln, musste aber wenig später einsehen, dass es nicht weitergeht - für ihn kam bereits nach 14 Minuten Fabian Hüsam. Kurz nach seinem Foul machte es Fehrer dann deutlich besser, als er nach Steilpass von Lukas Halbig aussichtsreich vor des Gegners Tor auftauchte, doch der Abschluss war zu unkonzentriert (12.). Wie lautet doch die leicht abgehangene Fußballerweisheit, wenn du vorne keinen machst, dann fängst du dir hinten einen ein. So geschehen in der 15. Minute, als es mal wieder einen der zahlreichen Freistöße für die Gäste gab. Torjäger Andreas Hetterich legte sich den Ball zurecht, seine Flanke erreichte den Kopf von Sebastian Markert, der die Kugel ins lange Eck verlängerte - Zehner im Kasten der Lengfelder konnte nur noch hinterherschauen. In der Folge wurden die Rimparer nun etwas mutiger, die Hausherren verloren den Zugriff vor allem auf den Außenpositionen, die drei schnellen Heck, Hüfner und Hetterich stießen so immer wieder gefährlich in die sich bietenden Lücken. Doch die Lengfelder eroberten sich bald die Spielkontrolle zurück, kamen mit langen Bällen und Standardsituationen häufig zu gefährlichen Aktionen, doch die allerletzte Konzentration im Abschluss fehlte bis dato noch, auch, weil sich die Rimparer Defensive um die starken Kratz und Betzel immer wieder als Spielverderber der Lengfelder Offensivbemühungen hervortaten. Doch kurz vor der Pause dann die Erlösung, natürlich nach einem Freistoß. Mario Kölbl schlug die Flanke, der Ball war schier endlos in der Luft und fand dennoch in Sebastian Fehrer seinen Abnehmer, der per Kopf vollenden konnte (40.). Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen, ein wenig Abkühlung für die aufgrund von einigen fragwürdigen Entscheidungen des Unparteiischen erhitzten Gemüter war durchaus von Nöten.
Drin oder nicht drin? Löw im Duell mit Lengfelds Keeper Zehner.
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Zur Pause fand der Lengfelder Trainer Jürgen Blank wohl deutliche Worte, denn seine Elf begann erneut sehr energisch und hielt vor allem kämpferisch furios dagegen. René Grimm nahm auf Rimparer Seite zunächst keinen Wechsel vor, während bei den Lengfeldern Aydin Koldas sein Comeback nach über einem Jahr Verletzungspause geben durfte. Er ersetzte Lukas Halbig, der sich in Durchgang Eins die Lunge herausgelaufen hatte und nicht mehr weitermachen konnte. Der TSV Lengfeld war nun um Spielkontrolle bemüht, baute ruhig aus der kompakten Defensive um Stephan Ruhl und Dominik Thein auf, um dann immer wieder schnell die immer anspielbaren Außen einzusetzen. Gerhard Fink bot erneut eine lauf- und spielstarke Vorstellung, auch Koldas fügte sich gut ein, wenngleich ihm noch sichtlich die Spritzigkeit fehlte. Eine Koproduktion der beiden führte schließlich zur ersten nennenswerten Gelegenheit in Durchgang Zwei, Koldas steckte schön auf Fink durch, dieser konnte allerdings lediglich den Torwart anschießen und aus spitzem Winkel immerhin einen Eckball herausholen (49.). Jene Ecke landete über Umwege auf dem Fuß des Abwehrrecken Dominik Thein, der mit einer Volleyabnahme aber deutlich zu hoch zielte. Nur drei Minuten später durfte dann wieder gejubelt werden, Kapitän Andreas Zehner nutzte die gute Vorarbeit von Mehmet Özcan und drosch die Kugel humorlos zum Führungstreffer in die Maschen (52.). Die Führung musste nun irgendwie verteidigt werden, denn die Gäste wehrten sich in der Folge nach Kräften, auch wenn ihnen dabei nicht besonders viel einfiel. Der stetige Unruheherd Andreas Hetterich kam vereinzelt zu guten Möglichkeiten nach Kontern, doch auch ihm klebte heute das Pech an den Füßen, suchte immer wieder den Erfolg durch Fernschüsse (60., 72.). Das Spiel wurde nun immer hektischer und ruppiger, auch die jeweiligen Trainerbänke wirkten immer wieder auf das leicht überforderte Schiedsrichtergespann ein. Der Unparteiische fand nie so recht zu einer einheitlichen Linie und das merkten natürlich auch die Spieler. Nach einem eigentlich normalen taktischen Foul auf Höhe der Mittellinie an Gerhard Fink zeigte er dann in der 75. Minute dem Rimparer Nicolas Moskwiak die Rote Karte. Die dezimierten Gäste suchten ihr Heil nun in der Offensive, warfen nun alles nach vorne. Der zuvor eingewechselte Löw sorgte für ordentlich Betrieb im Lengfelder Defensivverbund. Die Hausherren zeigten nun nicht mehr ihr offensives Pressing, verteidigten eine Spur zu tiefstehend und verschafften sich häufig mit planlosen Befreiungsschlägen Luft. Vereinzelte Konter über Fink (81.) und Özcan (83.) wurden nicht sehr effektiv zu Ende gespielt. Doch die Gäste fanden auch nur wenig Mittel, um noch einmal einen Schlussspurt zu setzen, verzweifelte Schüsse von Hetterich und Heck (88.,90.) brachten nichts mehr ein.
Es blieb also beim enorm wichtigen 2:1-Heimsieg für die Lengfelder. Aufgrund einer starken kämpferischen Leistung und höherer Effizienz im Abschluss ein verdienter Erfolg. Die Rimparer blieben vor allem in der zweiten Halbzeit viel schuldig und konnten sich letztlich, auch aufgrund der Roten Karte, nicht entscheidend gegen die starke Lengfelder Defensive durchsetzen. Auch wenn die Platzverhältnisse und der Schiedsrichter einen nicht unwesentlichen Anteil am Ausgang des Spiels hatten, so ging das Resultat doch aufgrund der höheren Spielanteile für die Lengfelder vollauf in Ordnung.
Spielbericht eingestellt am 10.11.2012 21:39 Uhr