Im Grunde ging es in der Begegnung nur noch für den FC Fuchsstadt um immens viel. Die Gäste aus Karlburg feierten beim jüngsten Heimspiel gegen den ASV Rimpar den Meistertitel der Landesliga Nordwest, sodass man sich aber dennoch in der restlichen Runde weiterhin teuer verkaufen möchte. Die heimischen Fuschter stecken im Abstiegskampf fest, waren aber vor dem Spiel noch über dem Strich. Das wollte Martin Halbig mit seiner Mannschaft natürlich so beibehalten und möglichst den Vorsprung ausbauen mit einem Coup gegen den bereits feststehenden Meister der Landesliga Nordwest.
Christoph Schmidt (re.) spielt das Leder weiter, Jan Martin ist einen Schritt zu spät.
Alexander Grober
Viel passierte in der Begegnung zu Beginn nicht. Die erste viertel Stunde im Grunde war von einer beidseitigen Abtastphase geprägt, in der man schon anmerkte, dass es für die heimischen Akteure um viel ging. Beide Kontrahenten gingen mit vielen langen Bällen zu Werke, aber zwingende Aktionen gab es in der Anfangsviertelstunde nicht. Nach fast genau 15 Minuten dann das 0:1 nach einem klasse Steckpass vom Ex-Fuchsstadter Markus Mjalov in die Schnittstelle zu Pascal Jeni, der dann gekonnt einschieben konnte. Mit der ersten Chance des Landesligameisters ging dieser auch direkt in Führung in effizienter Art und Weise. Die Hausherren brauchten aber nur wenig Zeit, um sich zu berappeln. Nach 20 Minuten war es Nico Neder mit einer scharfen Hereingabe, als im Zentrum Christoph Schmidt einrutschte, Rene Kohlhepp aber den Abschluss festhalten konnte. Daraufhin war die Halbig-Elf zunehmend bemüht, sich Chancen zu erarbeiten, bissen sich aber die Zähne an der gut stehenden Gästedefensive aus. Auch in diesem Spiel stellte die Mannschaft von Markus Köhler unter Beweis, warum man die beste Defensivabteilung hat. So plätscherte das Spielgeschehen weiterhin vor sich hin. Man konnte nicht sagen, dass Karlburg überlegen war. Sie standen sicher in der Defensive und wussten sich nach vorne immer wieder klug durchzusetzen, ohne sich aber Chancen zu erarbeiten. In der 38. Minute dann ein Hochkaräter für die Fuschter. Nach einem Freistoß von der Mittellinie tauchte nach Verlängerung Angreifer Christoph Schmitt alleine vor TSV-Schlussmann Kohlhepp auf. Er versuchte mit der Spitze das Leder ins Tor zu lenken, doch sein Versuch ging knapp am Pfosten vorbei. Pech für die Gastgeber, die im Gegenzug durch Jan Martin fast das 0:2 hinnehmen mussten mit der zweiten Chance des Gasts. Die Schlussphase gehörte dann fast ausschließlich den Gästen aus Karlburg, die dann einen Gang hochschalteten. Pascal Jeni hatte noch zwei gute Aktionen, um seinen zweiten Treffer des Tages zu erzielen (43., 44.), doch zwei Mal gingen die Abschlüsse jeweils knapp am Tor vorbei. So endete die erste Halbzeit mit einer sehr effektiven 0:1-Führung für die Karlburger, die offensiv nicht mehr machten als nötig und defensiv über weite Strecken überhaupt nichts zugelassen haben.
Karlburgs Fabian Jordan (re.) wird vom heimischen Angreifer Christoph Schmidt verfolgt.
Alexander Grober
Nach 53 Minuten nach Wiederbeginn war es der eben eingewechselte Yanik Pragmann, der einen Warnschuss abgab. Von der Strafraumkante schoss er in Richtung langes Eck, doch Rene Kohlhepp im Gästetor konnte entschärfen. Auf der Gegenseite hatte der aufgerückte Gästekapitän Marvin Schramm nach 49 Minuten die erste gute Chance. Sein Kopfballversuch nach der Flanke vom umtriebigen Sebastian Fries ging aber knapp über die Latte. Zwei Minuten später nutzte der Meister dann eine Unachtsamkeit in der heimischen Defensive eiskalt mit dem Treffer zum 0:2 aus. Nach einem Abschlag von Rene Kohlhepp unterlief diesen Kapitän Sebastian Bartel. Sebastian Fries war so über die linke Seite durch und legte uneigennützig quer zu Pascal Jeni. Er musste den Ball nur noch über die Linie drücken, als die Köhler-Schützlinge in einer sehr sehr effektiven Art und Weise mit 0:2 in Front lagen. Zu diesem Zeitpunkt war es eine absolut ungefährdete Führung für die Gäste, die trotz der feststehenden Meisterschaft konzentriert und mit der nötigen Ernsthaftigkeit zur Sache gingen. Zwei Zeigerumdrehungen später dann die Riesenchance auf der anderen Seite, als Kevin Lormehs über rechts durch war und quer legte zu Christoph Schmidt. Er rutschte in die Hereingabe hinein, doch seine Fußspitze reichte nicht aus, um den Ball zum Anschlusstreffer über die Linie zu drücken. Bitter für die Gastgeber, die ihre Hochkaräter - auch in der ersten Halbzeit schon - nicht nutzen konnten. Nach 62 Minuten dann wohl die beste Chance des Spiels für den FC, als es einen Elfmeter gab. Pascal Jeni wurde an der Nase getroffen, Fuchsstadt spielte weiter, was in dieser Szene absolut verständlich und keineswegs unfair war. Marvin Schramm kam dann im Strafraum zu spät gegen seinen Fuchsstadter Kontrahenten, als der umsichtig leitende Unparteiische Marcel Bargel keinen Moment zögerte und auf den Punkt zeigte. Diesen schoss Christoph Schmidt aber in die Arme von Rene Kohlhepp, als das Gästetor weiterhin wie vernagelt schien. In der Folgezeit wurde es etwas hitziger und es war ein offener Schlagabtausch. In der 70. Minute nickte Fabio Tudor eine Flanke an den Pfosten, beim Nachsetzen war sein Teamkollege dann im Abseits, als der vermeintliche Treffer zum 0:3 nicht zählte. Eine Zeigerumdrehung später wurde Steffen Schmidt abgeblockt, in der 74. Minute dann eine knifflige Szene für das Schiedsrichtergespann, als Kevin Lormehs im Strafraum zu Fall kam. Fuchsstadt forderte vehement Elfmeter, Assistent Hannes Kimmel stand aber in unmittelbarer Nähe zum Geschehen und das Spiel lief weiter. Wohl die richtige Entscheidung, denn das war zu wenig. In der 80. Minute dann eine längere Verletzungsunterbrechung, als der Fuchsstadter Tobias Bartel im Zweikampf zwar erst den Ball spielte, aber dennoch zu hart in das Duell ging. Dafür sah er auch wenig später vom Unparteiischen Marcel Bargel die berechtigte Gelb-Rote Karte. In der Schlussphase des Spiels drückten die Hausherren dann nochmal, als aber auch in der achtminütigen Nachspielzeit nichts mehr herumkommen sollte für die Mannen von Martin Halbig. Man war einfach in der Offensive zu ungenau und nutzte die Chancen nicht. So musste man gegen einen effizienten Landesligameister eine bittere 0:2-Heimpleite hinnehmen.
Kampf um den Ball zwischen Nico Kuß (li.) und seinem Fuchsstadter Kontrahenten Marian Wiesler.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 28.04.2024 01:14 Uhr