von infranken.de, Jürgen Schmitt
Aufgerieben hatte sich Johannes Feser. Was ja eigentlich gnadenlos untertrieben war. Mehr schlecht als recht saß der Turban aus weißem Verbandsstoff auf dem Kopf der zentralen Spitze, die mal wieder nicht gestochen, dafür umso mehr abbekommen hatte in den luftigen Duellen, insbesondere mit Nicolai Kuhn. Da wurde auf beiden Seiten eingesteckt und ausgeteilt. "So geht Abstiegskampf", sprach aus Albano Carneiro ein Hauch von Bewunderung für solch epischen Einsatz. "Wir waren auf die langen Bälle auf Feser vorbereitet. Und wir haben das gut verteidigt", schob Röllbachs Trainer nach.
Bis auf einen Punkt ist der vormals Tabellenletzte an Fuchsstadt dran, ist seit vier Spielen unbesiegt und darf verhalten optimistisch nach oben schauen. Von einem solchen Lauf sind die Füchse aktuell ganz weit weg. "Uns fehlt zur Zeit der Drive, aber es muss ja weitergehen", sprach Jogo Feser fehlenden Schwung im Offensivspiel seiner Mannschaft an, die sich in Sachen Einsatz wahrlich nichts vorzuwerfen braucht, die aber spielerisch aktuell limitiert ist. "Bei uns kommt momentan halt alles zusammen", sagte FC-Trainer Martin Halbig, der personell einmal mehr den Mangel zu verwalten hatte. Freilich fehlte auch dem Gast ein Quintett - was zunächst kaum auffiel. "Wir haben gut begonnen und verdient geführt", sagte Carneiro mit Recht.
Vorgelegt hatte der Gast nach einem Konter über Benedikt Ludwig, der Andre Pascual perfekt in Szene setzte. Nach zwei Halb-Chancen für Feser durften wieder die Kicker in Orange jubeln, als Alexander Grimm aus der Distanz traf, dabei Sven Eyrich schlecht aussehen ließ. Beim Ludwig-Abschluss nur eine Minute später war der FC-Torsteher aber zur Stelle und durfte noch besserer Laune sein, als Philipp Pfeuffer per Strafstoß verkürzte. Nach einem erstklassigen Pass von Dominik Halbig auf Feser hatte TuS-Keeper Andreas Patsiouras den FC-Stürmer gefällt. Dann aber regelgerecht zugepackt beim Kopfball von Lukas Lieb unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Schwungvoll ging es mit Wiederanpfiff weiter, weil erst Grimm aus der Drehung knapp vorbeischoss, dann auf der anderen Seite ein Lieb-Standard gefährlich von Feser abgefälscht wurde, der anschließend das 2:2 hätte machen müssen. Wieder hatte Halbig den perfekten Pass in die Tiefe gespielt, diesmal platzierte der Pechvogel das Leder knapp am Tor vorbei, um später aufgrund einer Platzwunde den unfreiwilligen Kopfschmuck verpasst zu bekommen nach dem üblen Zusammenprall mit dem Röllbacher Kettenhund.
Der folgende Platzverweis gegen Lukas Lieb bremste die Kohlenberg-Jungs endgültig aus. Und ein erboster FC-Trainer wurde von Schiedsrichter Tobias Blay (Bamberg) aufgrund zu heftiger Proteste ins Abseits gestellt. Im Moment des Fouls war der FC-Innenverteidiger für den einen Moment tatsächlich letzter Mann, das alles passierte allerdings fast auf Höhe der Mittellinie. "Danach können doch noch fünf Mann von uns eingreifen. Da Rot zu zeigen, kann ich nicht nachvollziehen. Und davor muss der Schiri schon einen Elfer für uns geben nach einer Aktion von Christoph Schießer", echauffierte sich Halbig, dessen Truppe schließlich den Knockout kassierte mit dem dritten Röllbacher Treffer. Weiter geht's am Samstag in Abtswind, beim Tabellenführer. Nur gut, dass auch in dieser Saison nur eine Mannschaft direkt absteigt.
Spielbericht eingestellt am 04.01.2018 20:20 Uhr