Durch den unerwarteten Sieg beim Tabellendritten und Relegationsteilnehmer TSV Großbardorf letzte Woche, machten die Brucker das Tor zu einem weiteren Jahr Bayernliga weit auf. Die einfache Rechnung vor dem letzten Spieltag lautete: Drei Punkte gegen Memmelsdorf und die anderen können spielen, wie sie wollen. Man hatte es aus eigener Kraft in der Hand gegen einen Gegner, der zum Saisonendspurt auf dem personellen Zahnfleisch daherkam.
Matthias Völker läuft Johannes Wolfschmidt an, der sich nur auf den Ball konzentriert.
René Hofmann
Wie immer bei solchen wichtigen Spielen gegen einen geretteten Gegner, der auch noch personell schwer angeschlagen war, galt die Devise: Voll drauflos und erst gar nix anbrennen lassen. Diese Maxime beherzigten die FSVler von der ersten Minute an und wurden auch schon bald mit dem 1:0 belohnt. Nach noch nicht mal zehn gespielten Minuten steckte Oktay für seinen schnellen Stürmer Piller durch, der auch noch Kundmüller umkurvte und locker zur Führung einschob. Auftakt nach Maß nennt man sowas. Und die Heimelf machte weiter Druck, nur fehlte bei den entscheidenden Zuspielen zumeist die Präzision. Memmelsdorf war nicht wirklich aktiv dabei, vor allem im Umschalten von Offensive auf Defensive offenbarten sich vor allem gedankliche Schwächen bei den Oberfranken. Dennoch hatten sie nach 20 Minuten ebenfalls eine gute Tormöglichkeit, doch Biskup setzte eine gute Kopfballablage von Grasser aus zwölf Metern weit am Tor vorbei. Sechs Minuten danach kam Hagen mit links zum Abschluss, doch Torwart Kundmüller war auf dem Posten. Nach einer halben Stunde setzte sich Wolfschmidt gut über rechts durch, bediente am Elfmeterpunkt Saal, der schön für Biskup ablegte, doch dieser traf wieder den Ball nicht richtig und verzog abermals deutlich. Zwei Minuten darauf erzielte dann abermals Piller mit einem Alleingang nach einem langen Ball nach dem selben Schema wie beim 1:0 den ersehnten Zwei-Tore-Vorsprung. Drei Minute vor dem Wechsel vergab zuerst Hagen aus halbrechter Position, als er mit seinem Linksschuss nur die Beine von Torwart Kundmüller traf. Noch "besser" machte es im Anschluss Syleymani, der nach Querpass von Hagen freistehend den Ball so schlecht traf, dass Wolfschmidt das Ding noch vor der Linie wegschlagen konnte. Und nach einer Völker-Ecke war es erneut Syleymani, der seinen Volleyschuss aus guter Position in die Wolken drosch.
FSV-Kapitän Selahattin Oktay im Gleichschritt mit Philipp Grasser.
René Hofmann
Aufgrund der guten ersten Hälfte und der deutlichen Überlegenheit, sprach alles dafür, dass die Gastgeber die Partie locker nach Hause schaukeln würden. Zumal sich zu Beginn des zweiten Abschnitts mehrmals die Möglichkeit ergab, den Deckel draufzumachen. Die Größte hatte wiederum Syleymani, der nach Flanke von Piller mit seinem Abschluss am guten Gästekeeper Kundmüller scheiterte. Und prompt wurden die Hausherren für das Auslassen der Chancen von Memmelsdorf mit dem Anschlusstreffer bestraft. Nach einer guten Kombination kam der aufgerückte Hartmann frei zum Schuss und verwandelte unhaltbar für Schlussmann Himmrich ins lange Eck. Doch nur drei Zeigerumdrehungen später hatten die Brucker Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, aber es wurde wieder nichts mit dem dritten Tor. Der starke Piller fegte über rechts die Linie runter und passte perfekt nach innen auf Hagen, der noch einen Gegenspieler aussteigen ließ und dann das Leder aus sieben Metern an die Unterkante der Querlatte jagte, von wo aus der Ball knapp vor der Torlinie aufsprang. Und auch in der 69. Minute vergab Hagen einen erneuten Konter freistehend vor Kundmüller, der mit den Fäusten zur Ecke abwehren konnte. Mit jeder vergebenen Chance rutschte den Bruckern das Herz immer weiter in die Hose und sie hielten somit die nach dem Wechsel etwas besser und engagierter auftretenden Memmelsdorfer im Spiel. Diese waren vor allem über die rechte Angriffsseite immer wieder gefährlich, was Trainer Wagner und die Brucker Spieler immer wieder zu dem Ausruf "Nuuuuhiiii" veranlasste. Gemeint war damit Syleymani, der seinen Gegenspieler Hartmann des Öfteren aus den Augen verlor. Aber zum Glück stand die Innenverteidigung um die starken Völker und Gülac bombensicher. Und so blieb es beim letztlich absolut verdienten Erfolg der Erlanger, die sich damit aus eigener Kraft mit zwei Siegen am Stück den Klassenerhalt sicherten und sich in der kommenden Saison wieder auf die beiden Derbies gegen den Nachbarn SC Eltersdorf freuen dürfen, der leider den Abstieg aus der Regionalliga hinnehmen musste.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2013 19:32 Uhr