Stark kamen die Coburger aus der Winterpause und knüpften umgehend an die beeindruckende erste Halbserie an, die der Aufsteiger spielte. Doch zuletzt setzte es ausgerechnet gegen den Abstiegskandidaten ATSV Erlangen eine ärgerliche 0:2-Heimniederlage.
Mit ärgerlichen Heimniederlagen kennt sich auch der TSV Abtswind aus. Zuletzt verloren die Schützlinge von Claudiu Bozesan erst gegen Feucht (0:2) und dann gegen Hof (0:1). Vor allem die Niederlage gegen die Oberfranken ernüchterte den Übungsleiter, der sich auf der Pressekonferenz sogar im Namen seiner Mannschaft entschuldigte. Derart schwach hatte er den Auftritt wahrgenommen.
Durch das spielfreie Wochenende und eine punktende Konkurrenz schmolz der Vorsprung auf die Relegationsränge für beide Teams zusammen. Um diesen mindestens zu halten, veränderte Lars Müller seine Elf auf nur eine Position. Lars Schilling startete für Norik Höhn. Bei den Abtswindern fehlten gleich drei Kicker aus der Hof-Anfangself. Tom Bretorius arbeitet seit kurzem in der Schweiz, Pascal Henninger musste mit muskulären Problemen passen, Felix Schmitt krankheitsbedingt. Deshalb begannen Jayson Tuda, Fabio Feidel und Ferdinand Hansel.
Adrian Dußler stört Tom Siller entscheidend.
Alexander Rausch
Den Hausherren war anzumerken, dass sie auf Wiedergutmachung aus waren. Dementsprechend engagiert begannen sie auch, kamen aber in den ersten 20 Minuten nicht gefährlich in die Nähe des Coburger Gehäuses. Das änderte sich, als Antonius Cosar sich links durchsetzte und Adrian Dußler am ersten Pfosten bediente. Allerdings wurde dessen Abschluss vom Winde verweht.
Die Vestekicker spielten ebenfalls munter mit, hatten bis auf Maximilian Ecksteins harmlosen Distanzschuss aber nichts vorzuweisen. Bis zur 22. Minute. Tayfun Özdemir servierte einen Freistoß von links perfekt für Göhkan Sener, der fulminant einköpfte. Auf der anderen Seite war es ebenfalls ein ruhender Ball Felix Lehrmanns, nach dem Antonius Cosar frei zum Abschluss kam, aber Luis Krempel in die Arme schoss (24.).
In der Folge waren es aber die griffigeren Gäste, die mehrmals das 2:0 liegen ließen. Nach Göhkan Seners Hereingabe blockte Max Hillenbrand in höchster Not. Dabei sprang ihm der Ball an die Hand, aber Manuel Steigerwald ließ zum Unmut der Gäste weiterspielen (28.). Zehn Minuten später stand wieder Max Hillenbrand im Fokus. Diesmal verlor er aber im Spielaufbau den Ball an Sertan Sener, der frei vor Felix Reusch scheiterte (39.). In der Nachspielzeit rettete der Keeper die Seinen dann mit zwei weiteren Paraden gegen Tayfun Özdemir und Maximilian Eckstein. Ein schmeichelhafter Zwischenstand für die Heimelf.
Abtswinder Jubel mit Christian Kuhn, der zum 2:1 traf.
Alexander Rausch
Doch Claudiu Bozesan schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Jungs begannen engagiert. Felix Lehrmann kam gleich mehrmals zum Abschluss, wurde aber erst geblockt (48.), setzte einen kurz ausgeführten Freistoß in die Mauer (49.) und wenig später Luis Krempel in die Arme (61.). Die Coburger kamen kaum aus der eigenen Hälfte und kassierten für ihre Passivität die Quittung. Adrian Dußler chipte das Leder über die Abwehrkette, Antonius Cosar lief ein und schweißte das Leder unters Tordach (63.).
Kurz darauf sendeten auch die Coburger ein Lebenszeichen. Nach Maximilian Ecksteins flankte köpfte Fabian Carl am zweiten Pfosten drüber (65.). Auch wenn die Gastgeber mehr vom Spiel hatten, die Partie stand auf des Messers Schneide. Abtswind setzte auf Schnelligkeit – Antonius Cosar verstolperte mit freiem Weg zum Tor (75.), Coburg auf seine starken Angreifer – Aykut Civelek verzog von der Strafraumkante knapp (83.).
Norik Höhn im Laufduell mit Egor Zelenskiy.
Alexander Rausch
Dennoch waren die Grün-Weißen näher am Führungstreffer, aber Tizian Hümmer mit feinem Solo von der Mittellinie (84.), ebenso wie Christian Kuhn (85.) scheiterten an Luis Krempel. Eine Einwurfsituation brachte dann die Führung. Egor Zelenskiy brachte die Kugel ins Spiel, Tizian Hümmer verlängerte per Kopf und Christian Kuhn schloss aus zwölf Metern ab (87.). Ausgelassener Jubel bei der Heimelf.
Die Vestekicker schalteten nochmals den Vorwärtsgang ein. Aber die Abtswinder verteidigten konsequent und konterten. Nach einem Befreiungsschlag Adrian Dußlers leitete Triandafil Ceraj in den Lauf Christian Kuhns. Tom Siller stoppte den Angreifer im Strafraum und sah, wie dann auch Maximilian Eckstein wegen Meckerns, Gelb-Rot (90.+2). Adrian Dußler zitterte – Luis Krempel war noch dran – das Leder ins Netz (90.+3).
Der ersehnte Heimsieg für die Kicker aus dem Kräuterdorf, durch den sie auf Platz Sieben klettern und nun wieder vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone haben. Die Coburger hingegen rutschen in die zweiten Tabellenhälfte und liegen nur noch zwei Punkte vor der Konkurrenz auf den Relegationsplätzen. Und gegen einen aus dieser geht es kommende Woche, wenn der ASV Neumarkt unter der Veste gastiert. Die Bozesan-Truppe trifft zeitgleich auf den ATSV Erlangen.
Spielbericht eingestellt am 24.03.2024 13:47 Uhr