Gespielt werden konnte nur in Würzburg, alle anderen Spiele von der Regionalliga bis inklusive Landesligen fielen aus. Und es ging sogar auf Naturrasen, der fast schneefrei war bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Die Gäste waren ohne den kurzfristig erkrankten Außenstürmers Cihangir Özlokman an die Mainaustraße gereist. Dafür stand Marco Faltermeier wieder im Kader, der sich im Hinspiel einen Riss des Syndesmosebandes zugezogen hatte.
Zweikampf zwischen dem Chamer Kapitän Marco Pfab (weiß) und Würzburgs Moritz Lotzen.
Dirk Meier
Die Hausherren waren vor allem läuferisch auf der Höhe, zudem spielte ihnen der frühe Führungstreffer in die Karten, eine Koproduktion von Moritz & Moritz. Denn Moritz Lotzen hatte einen Eckball von rechts in den Strafraum gebracht, am ersten Pfosten lief Moritz Gündling ein und der köpfte das Leder in die kurze Ecke zum 1:0 (3.), da fehlte es beim ASV an der Zuordnung. In der Folge übernahmen die Oberpfälzer das Kommando. Den ersten Warnschuss feuerte Mittelstürmer Thomas Stowasser, zweifacher Torschütze beim 3:1 im Hinspiel, der ansonsten blass blieb, aus zehn Metern ab, aber WFV-Keeper Andre Koob hatte damit keine Probleme (9.). Den vermeintlichen 1:1-Ausgleich erzielte Björn Zempelin mit einem Schuss kurz hinter der Strafraumgrenze (22.). Aber der Schiedsrichter aus Mittelfranken im Landkreis Neustadt/Aisch erkannte das Tor nicht an, weil Andreas Kalteis WFV-Schlussmann Koob in Abseitsposition die Sicht genommen haben soll. Der ASV machte Druck, die Würzburger wussten sich oft nur durch Befreiungsschläge zu behelfen. Ein solcher Ball landete bei Fabia Hock, der Michael Lamecker entwischte und aus zentraler Position ASV-Keeper Julio Peutler mit einem Heber zum 2:0 überwand (27.). Die Chamer kehrten aber ins Spiel zurück, als Marco Pfab einen Freistoß rund 30 Meter vor dem Tor nach rechts zu Felix Voigt ablegte und der in die Mitte passte, wo Kalteis mit der Fußspitze dem Spielgerät die entscheidende Richtungsänderung zum 1:2 gab (37.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es nochmals Hock, der alleine vor Peutler auftauchte, doch der konnte dieses Mal mit einer Hand retten (44.).
Björn Zempelin (weiß) vom ASV Cham wird gefoult.
Dirk Meier
Für den zweiten Abschnitt hatte sich die Maloku-Truppe einiges vorgenommen. Doch per Konter, den Paul Obrusnik von halblinks mit einem Flachschuss ins lange Eck abschloss, erhöhten die Zellerauer auf 3:1 (52.). Das war dann bei eiskalten Temperaturen schon irgendwie der Genickbruch für de Gast. Die Chamer spielten zwar munter weiter, aber richtige Torchancen konnten sich nicht mehr zustande bringen. Zwei Zeigerumdrehungen nach dem 3:1 war es 1:0-Schütze Gündling, der vor Peutler auftauchte, aber der konnte in höchster Not den Einschlag zum 4:1 verhindern. Auch der Vortrag von Tim Herbert, der von rechts auf den Chamer Kasten zulief, tanzte zwei Meter vor der Linie am Tor vorbei, weil kein WFV-Spieler da war, um den Fuß hinzuhalten.
Mit zunehmender Spielzeit wurde die über Wochen verunsicherte Mannschaft der Gastgeber immer selbstsicherer, auch, weil beim ASV nichts mehr zusammenlief. Es blieb vieles Stückwerk und der Rangvierte konnte nicht den Beweis antreten, dass er eine Spitzenmannschaft ist. Die Uhr tickte für den WFV, der mit der letzten Aktion von der linken Seite durch das zweite Jokertor nach dem 3:1, dieses Mal traf Julian Wild ebenfalls flach ins lang Eck, den 4:1-Endstand herstellen konnte. Der Unparteiische pfiff gar nicht mehr an, zu klar war der Vorsprung der Mannen von der Mainaustraße. Die Gastgeber wurden von ihren Fans gefeiert, der ASV schlich bedröppelt in Richtung Kabine. Es war ein ganz schwacher Gästeauftritt, während sich die Platzherren den Dreier durch großen Kampf und viel Einsatzbereitschaft verdienten.
Simon Schäffer (am Boden) wird behandelt und musste schon in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden.
Dirk Meier
Spielbericht eingestellt am 03.12.2023 13:32 Uhr