von Stephan Landgraf
Erneut kein glückliches Happy End für die Bayernliga-Fußballer des FC Amberg, für die alles beim Alten bleibt. Die Mannschaft des Trainerduos Lutz Ernemann und Bastian Ellmaier zeigte am Samstag vor 156 Zuschauern beim Aufsteiger FSV Erlangen-Bruck, wie schon in den Wochen zuvor, eine gute Leistung, belohnte sich aber erneut nicht. Gegen die effektiven Mittelfranken unterlagen die Gelb-Schwarzen mit 2:3 (0:2) und zieren weiterhin mit nur drei Punkten das Tabellenende.
„Meine Jungs wollen das Unmögliche bewerkstelligen. Wenn wir dann auch endlich mal das nötige Quäntchen Glück haben, nehmen wir aus Mittelfranken was mit“, hatte Ambergs Trainer vor dem Spiel gehofft, zumal sich seine Truppe beim „internen Kriegsrat“ während der Woche nochmals ganz explizit auf die Partie eingeschworen hatte. Den Vilsstädtern standen, bis auf den Dauerverletzten Johannes Ritter und Nico Herrndobler, der wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel wohl bis zur Winterpause ausfallen wird, der gesamte Kader zur Verfügung.
Die taktische Vorgabe, die der FCA-Coach vor der Partie zu Recht nicht preisgeben wollte, war vom Anpfiff weg klar erkennbar. Die Gelb-Schwarzen setzten aus einer verstärkten Defensive heraus auf Konter, wollten den Spielaufbau der Gastgeber erst gar nicht zustande kommen lassen. Und: „Meine Jungs hatten sich vorgenommen, die individuellen Fehler abzustellen“, so Ernemann.
Löbliche Vorsätze, doch leider hatte der FCA die Rechnung ohne den Wirt, sprich den FSV Erlangen-Bruck, gemacht. Für den Gastgeber gab es zuletzt neun Zähler aus vier Partien, darunter einen doch etwas überraschenden 3:1-Heimerfolg gegen Aschaffenburg. So arbeitete sich der FSV auf den 13 Tabellenrang hoch und wollte, so war seitens der Brucker zu lesen, „diesen Trend gegen Amberg fortsetzen“.
Es trafen so zwei Teams mit jeweils guten Vorsätzen aufeinander, wobei die Gäste vom Anpfiff weg giftiger und unterm Strich besser auftraten. Der FSV hingegen konnte an die zuletzt gezeigten Leistungen nicht anknüpfen, zeigte sich aber ungemein effektiv. So in der zwölften Minute, als sich Rafael Hinrichs auf der Außenbahn gegen die FCA-Abwehr durchsetzte, nach innen passte, wo der alleingelassene Timur Zenginer nur noch einzuschieben brauchte – mit dem ersten gelungenen Angriff gingen die Mittelfranken in Führung.
Und es dauerte gerade einmal sechs Minuten, als Kapitän Oliver Seybold im Amberger Strafraum von den Beinen geholt wurde und Referee Björn Söllner zu Recht auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte flach rechts unten den Strafstoß sicher zum 2:0 (18.). Wer nun gedacht hatte, dass Amberg angesichts des frühen Rückstands auseinanderfallen würde, sah sich aber getäuscht.
Im Gefühl des sicheren Sieges überließen die Platzherren nach und nach den Vilsstädtern die Spielkontrolle, wobei die wiederum zu oft ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Bis zur 79.Minute, als FSV-Schlussmann Mathias Beck den Ball vertändelte, Michael Dietl sich das Leder schnappte und zum 1:2 ins leere Tor einschob – der letzte Weckruf zur Schlussoffensive der Amberger, die sich in der 82. Minute jedoch einen Konter einfingen, den Petrit Djonbalic zum 3:1 vollendete.
Dass die Moral beim FCA intakt ist, bewies die Endphase: Mit einem wunderschönen Distanzschuss verkürzte erneut Dietl auf 2:3 (84.). In den letzten Minuten probierten die Oberpfälzer wirklich alles, allerdings schaukelte Erlangen den Heimsieg über die Zeit: „Es war ein glücklicher Sieg. Wir haben immer zur rechten Zeit die Tore erzielt, wenngleich Amberg nie aufgesteckt hat. Die Leistung meiner Mannschaft ist ausbaufähig, dennoch nehmen wir die drei Punkte gerne mit und versuchen, nächstes Mal besser aufzutreten“, sagte nach dem Schlusspfiff Brucks Coach Normann Wagner.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2017 19:32 Uhr