von infranken.de
Der Traum vom Aufstieg in die Fußball-Regionalliga Bayern ist für den TSV Großbardorf ein gutes Stück unrealistischer geworden. Was vor zwei Spieltagen so toll aussah - da war man Tabellenführer der Bayernliga Nord - scheint sich nach dem vorletzten Spieltag in Luft aufzulösen. Während die Mitkonkurrenten um den Relegationsplatz zwei, Viktoria Aschaffenburg (3:2 in Sand) und Grabfeld-Kontrahent Aubstadt (3:1 beim Würzburger FV) ihre Pflichtaufgaben lösten, patzte die Mannschaft von Cheftrainer Dominik Schönhöfer. Die Grabfeld-Gallier kamen in ihrem letzten Saisonheimspiel nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen den 1. SC Feucht hinaus.
Der Feuchter Trainer Klaus Mösle freute sich hinterher über den Punktgewinn, lässt dieser seinem Team doch die Möglichkeit, sich am letzten Spieltag mit einem Dreier gegen Sand doch noch direkt zu retten und nicht in die Abstiegsrelegation zu müssen. "Wir haben heute einen guten Auftritt hingelegt, haben wenig zugelassen, das Spiel eng gemacht und den Gastgeber nicht ins Spiel kommen lassen. Durch ein schönes Tor unseres Außenverteidigers haben wir einen Punkt geholt, der meiner Meinung nach auch verdient war." TSV-Coach Dominik Schönhöfer dagegen zeigte sich tief enttäuscht. "Wir haben noch einmal alles investiert, aber es hat leider nicht zum Dreier gereicht. Wir haben keine sehr gute Leistung abgeliefert, sondern nur eine gute. Das war gegen eine hervorragende Feuchter Mannschaft zu wenig."
Umstrittener Handelfmeter
Doch nach den ersten 45 Minuten deutete dennoch viel auf einen Heimsieg seiner Jungs hin. Denn der Gastgeber führte zu diesem Zeitpunkt verdientermaßen mit 1:0 durch einen sicher durch Björn Schönwiesner verwandelten, aber umstrittenen Handelfmeter. Umstritten deshalb, weil der bei einer Eingabe von Manuel Leicht gut postierte Schiedsrichter Roman Solter das Handspiel des Feuchters Felix Spielbühler nicht als elfmeterwürdig ansah. Aber sein Assistent sah es anders und Solter entschied doch noch auf Elfmeter und löste dadurch heftige Proteste der Gäste aus. Doch Björn Schönwiesner ließ sich nicht beirren und verlud Andreas Sponsel im Gästetor. Insgesamt gab es aber wenige Torszenen auf beiden Seiten in Halbzeit eins. "In dieser Phase waren wir gut in der Partie und auch gut in den Zweikämpfen", urteilte Innenverteidiger Marcel Hölderle noch zufrieden. Dies sollte sich aber ändern. "In der zweiten Halbzeit haben wir enorm nachgelassen. Warum das passierte, kann ich aber nicht sagen. Wir haben den Sieg dadurch hergeschenkt. Das Unentschieden ist letztendlich verdient." Auch Maximilian Zang hatte keine Erklärung dafür, dass es in dieser Partie nicht so gut bei seiner Mannschaft klappte. "Leider haben wir in diesem so wichtigen Match die uns eigene Power nicht auf den Platz gebracht." Dennoch hätte es zu einem Dreier reichen können, hätte einer der beiden Aluminiumtreffer den Weg ins Ziel gefunden. Aber erst landete ein Rieß-Kracher aus spitzem Winkel an der Latte (62.), dann der Rugovaj-Schuss am Pfosten (64.). So blieb den Gästen die Möglichkeit, durch den erfolgreichen Schuss von Fatih Boynügrioglu doch noch einen Zähler zu ergattern. Es hätten sogar noch drei werden können, aber eine Freistoßverlängerung durch Michal Nowak landete in allerletzter Sekunde nur an der Lattenunterkante und sprang wieder ins Feld zurück. Da war Großbardorf nach der gelb-roten Karte für André Rieß schon in Unterzahl. Dessen Platzverweis erzürnte einen Zuschauer derart, dass er über die Bande stieg und Schiedsrichter Solter und einem seiner Assistenten die Meinung geigte.
Spielbericht eingestellt am 07.06.2017 19:42 Uhr