von Stephan Landgraf
"Wir haben im Vorfeld exakt vor einem solchen Blitzstart der Amberger gewarnt", sahen sich VfL-Cheftrainer Stefan Braungardt und seine Mannen von Beginn an der individuellen Klasse der Gastgeber gegenüber. Einen Ballverlust im Mittelfeld nutzte Kapitän Plänitz so bereits in der sechsten Spielminute zu einem langen Pass auf Goalgetter Werner, der daraufhin aus 16 Metern überlegt einnetzte. Einige Augenblicke später führte Seitz dann einen Freistoß aus, als die Frohnlacher noch dabei waren eine Mauer zu stellen, um von deren Unsortiertheit zu profitieren und zur Überraschung aller auf 2:0 zu stellen (9.). Vom Anstoß weg dann beinahe der Anschlusstreffer, als der steil geschickte McCullough den weit vor seinem Kasten postierten Götz überlupfen wollte, aber Ceesay im letzten Moment ein Bein dazwischen brachte (10.). "Eine derartige Spitzenmannschaft bestraft Schwächephasen, wie wir sie leider immer noch in unserem Spiel haben, anders als andere Teams einfach eiskalt", registrierte Braungardt jedoch wohlwollend, wie seine Schützlinge in der Folge deutlich mehr Zugriff bekamen und Baier sich nach kurzem Schockzustand die nächste aussichtsreiche Gelegenheit bot. Gorgiev gelang es in dieser Szene jedoch gleichermaßen die aufkommende Gefahr zu bereinigen, ehe der 19-Jährige auf Güngör-Flanke ins kurze Eck einnicken konnte (20.). Auch Plänitz behielt im Laufduell nach knapp einer halben Stunde gegen den allein auf das Hausherrengehäuse zusteuernden McCullough die Oberhand (28.). Die mit einer vermeintlich sicheren Zweitoreführung ausgestatteten Rost-Schützlinge lauerten während dessen vor allem auf Konter. Diese abwartende Haltung hätte VfL-Spielführer Özdemir seinerseits fast noch vor dem Seitenwechsel bestraft. Allerdings klatschte sein sehenswerter Freistoßversuch aus 22 Metern nur an die Querlatte (36.). Der durchaus engagierte und keineswegs enttäuschende Auftritt der Oberfranken schlug sich so vor der Pause nicht mehr in zählbarem Erfolg nieder, so dass es anstatt mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden mit einem deutlichen Vorsprung für die Schwarz-Gelben in die Kabine ging. Diese hatte auch noch Bestand, nachdem Hartmann, auf Zuspiel von McCullough, allein vor Götz das Leder kläglich versprang (48.). "Wir wollten nach der Pause noch aggressiver auf das 1:2 drängen, aber wenn man dann sofort in einen Konter läuft, wird es sehr schwer, noch etwas zu reißen", war Braungardt mit der fahrlässigen Chancenverwertung alles andere als zufrieden. Dies rächte sich, wie vom 46-Jährigen angesprochen, schon kurz danach, als Wiesner einen von Werner an der Strafraumgrenze quer gelegten Ball unhaltbar ins lange Eck vollendete (52.). Im Gegenzug erneut die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Özdemir hatte mit seinem Schuss jedoch wiederum kein Glück, weshalb die aus großer Distanz abgefeuerte Kugel folgerichtig um Haaresbreite am FCA-Tor vorbeistrich (53.). Nach etwas mehr als einer Stunde dann die Möglichkeit für den Tabellendritten; die Partie endgültig zu entscheiden. Zunächst jagte jedoch Plänitz einen von Musik an Ceesay verursachten Foulelfmeter weit übers Gehäuse (64.), bevor es ihm Werner erst nach einem Schnellangriff über Seitz gleich tat (66.), ehe der selbe Akteur mit einem Volleyschuss am Außenpfosten scheiterte (69.). Schiedsrichter Ben-Erik Salb aus München verwehrte dem Stoßstürmer der Oberpfälzer dann auch noch einen Treffer wegen Abseitsstellung (71.), so dass Tor Nummer Vier beinahe dem eingewechselten Seifert vorbehalten gewesen wäre. Dieser verzog jedoch erst knapp (73.), ehe Hempfling sein folgendes Geschoss über den Kasten lenkte (75.) bzw. die Frohnlacher Nummer Eins gegen den Youngster geschickt den Winkel verkürzte (89.). "Trotzdem haben wir erfreulicherweise gesehen, dass wir momentan sogar über weite Strecken mit einem solchen Topteam mithalten können", fand Braungardt in Anbetracht der deutlichen Niederlage unmittelbar vor der Winterpause doch noch versöhnliche Worte. "Das Spiel war keineswegs so eindeutig, wie das Ergebnis", pflichtete dem Coburger mit Bernd Scheibel auch der sportliche Leiter des Aufstiegsaspiranten bei, der vielsagend ergänzte: "Wir hatten bei ein, zwei Gästegelegenheiten auch das Glück auf unserer Seite".
Spielbericht eingestellt am 23.11.2014 18:56 Uhr