Vor der Saison war das Ziel der Hofer Bayern klar. Der Klassenerhalt sollte so schnell wie möglich geschafft werden. Dabei legten die Saalestädter nach der Winterpause eine eindrucksvolle Serie hin. Zwölf Partien absolvierten die Sajaia-Schützlinge und verloren dabei nur eine Partie. Das ließ die Schwarz-Gelben plötzlich sogar auf die Aufstiegsplätze schielen. Mit einem Sieg gegen die abstiegsbedrohte DJK Gebenbach hätte man einen weiteren Schritt machen können. Doch auch die Gäste hatten zuletzt einen kleinen Lauf und durften sich über sieben Zähler aus den letzten drei Partien freuen. Dass es gegen die Oberpfälzer sicherlich kein Selbstläufer werden würde, war auch dem Hofer Trainer klar, der trotz englischer Wochen wenig rotierte und eine eingespielte Elf ins Rennen schickte.
Kaan Gezer (re.) musste Kevin Acosta Maques (li.) hinterher.
Maik Schneider
Bei bestem Fußballwetter pfiff der Unparteiische, regionalligaerfahrene Manuel Steigerwald die Partie auf der Grünen Au an. Vor einer beachtlichen Kulisse, versuchten die Gastgeber sofort dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Doch nach nicht einmal zehn Minuten und dem ersten Angriff der Gebenbacher bekamen die Hofer Bemühungen einen Dämpfer. Timo Kohler schoss bei seiner Flanke dem angrätschenden Alexander Seidel das Spielgerät an den Arm. Für den Schiedsrichter ein klares Handspiel und somit Strafstoß für die Gäste. Die Chance vom Elfmeterpunkt ließ sich Fabian Vogl nicht nehmen und schickte David Guyon in die falsche Ecke - 0:1. Die Hofer zeigten sich wenig beeindruckt, war man auf der heimischen Grünen Au zuletzt immer wieder zurückgekommen. Doch der letzte Pass fand oft in vorderster Linie keinen Abnehmer. So sorgte ein langer Ball aus der Gebenbacher Hälfte erneut für Furore vor dem Hofer Tor. Denn Dominik Späth nahm die Flanke direkt und hob sie über Schlussmann David Guyon - 0:2. Ein verrücktes Spiel, denn bis auf die zwei Abschlüsse kamen die Gäste nicht vor das Bayern Tor. Aber was machten die Hofer? Niklas Stadelmann mit dem Ballgewinn im Mittelfeld, steckte stark auf Jean-Paul Ajala Alexis durch. Doch der Hofer Angreifer zielte zu hoch. Besser machte es die DJK und wieder mit einem Pass in die Tiefe. Auf der rechten Seite startete Jonas Lindner auf der rechten Hofer Abwehrseite pennte Tim Scherbaum. So stand der Gästestürmer nicht im Abseits und konnte frei auf David Guyon zulaufen. Im Eins-gegen-Eins behielt auch er die Nerven und schob stark ein. Auch in der Folge versuchten die Bayern zurück zu kommen, hatten nach Flanke von Nico Schmidt die Chance zum Anschlusstreffer. Doch Kamil Popowizc brachte die Kugel nicht im Tor unter. Anders auf der gegenüberliegenden Seite. Nachdem Kaan Gezer in einem Zweikampf hart angegangen wurde und der Unparteiische nicht pfiff, gerieten die beiden aneinander. Darauf unterbrach Manuel Steigerwald die Partie, zückte Gelb für Kaan Gezer und die Spielfortsetzung mit Freistoß für die Gäste - das bei Hofer Ballbesitz. Warum gehen wir hier so ins Detail, weil daraufhin der vierte Torschuss und der vierte Treffer der Gäste folgte. Den Freistoß köpfte Fabian Vogl ins lange Eck - 0:4. Mit brutaler Effektivität verabschiedete sich die DJK Gebenbach dann auch in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang versuchte Martial Ekui (re.) mit seiner Geschwindigkeit an Timo Kohler (li.) vorbei zu ziehen.
Maik Schneider
Das Mikhail mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein konnte, sollte jedem der knapp 700 anwesenden Zuschauer klar gewesen sein. Darum brachte der Hofer Trainer mit Martial Ekui, Ferdinand Seifert, Hüseyin Durkan und Maximilian Weiß auch gleich vier frische Akteure zu Beginn der zweiten Halbzeit. Doch das änderte am Bild des Spiels zunächst nicht. Sicherlich hatten die Gäste, die sich nach dem komfortablen Vorsprung etwas zurückzogen, einen gewissen Vorteil. Doch fehlten den Hofern auch mit dem neuen Personal die Ideen. Erst nach zehn gespielten Minuten sollte ein Freistoß von Yannick Frey die erste Chance im zweiten Durchgang bedeuten. Der Abschluss des Hofers verfehlte jedoch knapp das Ziel. Wie man es richtig macht, zeigten erneut die Gäste. In Person von Emir Terakaj, der kurz zuvor eingewechselt wurde und mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde. Erneut war David Guyon im Eins-gegen-Eins machtlos und musste den Treffer des Jokers hinnehmen - 0:5. Fast im direkten Gegenzug ergab sich nach einem Foul an Hüseyin Durkan für die Hofer Bayern die Chance zu verkürzen. Den fälligen Strafstoß jagte Yannick Frey jedoch über das Gästetor. Dabei machten schon Sprüche die Runde, wie - wenn du Schei... am Fuß hast, dann hast du Schei... am Fuß. So auch Maximilian Weiß, der kurz darauf einen Freistoß knapp neben den Pfosten setzte. Zwanzig Minuten vor dem Ende durfte der Hofer Anhang dann doch endlich jubeln. Nach einer Flanke von Maximilian Weiß, verlängerte Tim Scherbaum auf den zweiten Pfosten. Dort setzte Hüseyin Durkan stark nach und legte die Kugel irgendwie am Gebenbacher Keeper vorbei ins Netz. Doch eine Aufholjagd sollte es nicht geben. Denn mit einem weiteren langen Ball brachte Friedrich Lieder die DJK nach einem Konter wieder zum Fünf-Tore-Vorsprung. Dann brannten im Hofer Block auf einmal Pyro und Rauchbomben, was den Unparteiischen zu einer kurzen Unterbrechung nötigte. Die Gäste störte dies wenig, denn Friedrich Lieder behielt auch im Nebel den Überblick und sah aus 40 Metern, David Guyon nicht nur in die Sonne blicken, sondern auch weit vor seinem Tor. Mit einem langen Ball unter den Querbalken erhöhte der Gebenbacher auf 1:7. Die Luft war nun endgültig raus und den Schlusspunkt setzte erneut Emir Terakaj - mit gefühlt dem achten Torschuss - mit seinem Freistoß-Flatterball in der letzten Minute.
Dominik Haller (re.) setzte gegen Ferdinand Seifert (li.) die Grätsche an und verletzte sich bei dieser Aktion.
Maik Schneider
Das 1:8 war laut Aussagen vieler die höchste Heimniederlage der Hofer in deren Vereinsgeschichte. So sah sich Trainer Mikhail Sajaia auf der Pressekonferenz nach dem Spiel dazu genötigt, sich für die Leistung seiner Schützlinge zu entschuldigen. Der war es in gewisser Weise auch nachvollziehbar, nach dem Kraftakt der zurückliegenden Wochen, dass die Saalestädter irgendwann einmal dem Programm Tribut zollen werden. Die Chance auf die Aufstiegsrelegation sollte vier Spieltage vor dem Ende dahin sein, worüber sicherlich keiner böse ist. Dennoch wartet am kommenden Mittwoch die Partie gegen Jahn Regensburg II auf die Sajaia-Elf. Ein Wiedersehen wird es im kommenden Jahr wohl auch mit der DJK Gebenbach geben, denn die Oberpfälzer, die unter der Woche - wie jeder Hofer Gegner in der Folge - spielfrei sind, haben sich ein Polster von sieben Zählern auf den Relegationsplatz verschafft. Mit dem kommenden Gegner FC Coburg reisen die Kipry-Schützlinge zudem zu einem direkten Konkurrenten und können den Klassenerhalt somit perfekt machen.
Spielbericht eingestellt am 27.04.2024 23:53 Uhr