Elf Punkte nach zwölf Spielen und damit nur noch den FC Geesdorf hinter sich: Für die DJK Don Bosco Bamberg wäre ein Dreier gegen den Kontrahenten aus Cham von hoher Bedeutung. "Unser Toptorjäger Dominik Sperlein ist leider verhindert, Dominic Fischer ist auch nicht mit von der Partie. Vielleicht ist es etwas gewagt, doch trotz hohen Trainingsrückstands stelle ich Simon Allgaier mit seiner ganzen Erfahrung von Beginn an aufs Feld," so Andreas Baumer, Trainer der Bamberger vor Anpfiff. Sein Gegenüber Faruk Maloku hatte ebenfalls Ausfallsorgen und gab "Hauptsache nicht verlieren" erstmal als Devise aus. Nachdem sich der Dauerregen verzogen hatte, war pünktlich zu Spielbeginn wieder trockeneres Wetter angesagt.
Der Bamberger Sayko Trawally (gelb) nimmt das Laufduell gegen Daniel Ertel auf.
Peter Tanis
Beide Mannschaften gingen von Beginn an hochmotiviert zu Werke und beharkten sich äußerst robust auf allen Teilen des Feldes. Voran gingen größtenteils die schnellen Flügelspieler des ASV Cham wie auch Simon Allgaier und Julian Baumgärtner von der DJK Don Bosco im zentralen Mittelfeld. Der erste Heimschock folgte jedoch in der achten Spielminute, als sich die Oberpfälzer auf ihrer linken Angriffsseite im Bereich der Eckfahne durchsetzten, die Kugel flach zum Sechzehner zurücklegten und Michael Lamecker scharf ins kurze Eck einnetzte. Das Heimteam spielte zwar munter weiter, musste aber in Minute 20 die nächste bittere Pille schlucken. Wiederum auf der rechten Abwehrseite sahen die Bamberger schlecht aus - die Abwehrkette stand zu weit auseinander - und wieder wurde der Ball flach zur Strafraumgrenze zurückgespielt. Diesmal stand Marco Pfab bereit und vollendete zum 0:2. Drei Minuten später hätte das 0:3 folgen können, der Chamer Daniel Ertel scheiterte jedoch freistehend vor DJK-Torhüter Michael Edemodu, der die Kugel über den Querbalken lenken konnte. Unglücklicher hätte der Beginn aus Sicht der Wildensorger nicht laufen können, Trainer Andreas Baumer forderte seine Jungs auf, mit erhobenem Haupt weiterzumachen. Eine der wenige Chancen für die Don Bosco in Halbzeit 1 schoss Julian Baumgärtner links am Gehäuse der Gäste vorbei. Kurz vor der Halbzeitpause sah DJK-Kapitän Simon Allgaier, der kämpferisch voranging und seine Mannschaft führte, nach vielen, kleinen Fouls die Gelbe Karte.
Julian Baumgärtner spielt hier den Ball, ehe sein Chamer Gegenspieler in den Zweikampf kommen kann.
Peter Tanis
Die kämpferische Leistung der DJK Don Bosco Bamberg aus Halbzeit eins war durchaus ansehnlich, letztlich fehlte aber die Durchschlagskraft nach vorne. Zum Anpfiff der zweiten Halbzeit fanden die Wildensorger jedoch ihre Torgefährlichkeit wieder und die Pässe ins letzte Spielfelddrittel fanden ihre Abnehmer. Für den 1:2- Anschlusstreffer musste aber ein Elfmeter herhalten: Simon Heinz wurde im Strafraum der Gäste regelwidrig zu Fall gebracht, Kapitän Allgaier legte das Spielgerät auf den Punkt und verwandelte souverän. Bereits in der 56. Spielminute konnten die Bamberger nachlegen und sich über Linksaußen durchsetzen. Die Hereingabe nahm Angreifer Sayko Trawally dankend an und tütete das 2:2 ein. Auch Gästetrainer Faruk Maloku bemerkte, dass das Spielgeschehen gewaltig zu kippen drohte und versuchte, von außen beruhigend auf seine Mannschaft einzuwirken. Gerade als die DJK Don Bosco immer mehr Oberwasser gewann, zeigte der Chamer Neuzugang von Türkgücü München, Ilhami Medineli, seine ganze Klasse. Auf Linksaußen bekam Medineli den Ball zugespielt, stand alleine drei Bambergern gegenüber, zog nach innen vorbei und schloss in unnachahmlicher Manier ab. Im Lauf des Spiels hatten die Bamberger noch gute Möglichkeiten durch Trawally und Marc Eckstein, auf der Gegenseite konnte aber auch Andreas Kalteis nach einem missglückten Klärungsversuch von Edemodu keinen weiteren Treffer verbuchen.
Den aufspringenden Ball verarbeitet Philipp Pfeiffer (gelb) von seinem oberpfälzischen Gegenspieler.
Peter Tanis
In einer sehr umkämpften Partie hätte die DJK Don Bosco Bamberg durchaus einen Punkt verdient gehabt. Letztlich zeigte Medileni seine individuelle Klasse während des gesamten Spiels und bei seinem 3:2-Siegtreffer für den ASV Cham, sodass die Bamberger nach 90 Minuten mit leeren Händen dastehen. Ein Last-Minute-Treffer bei der Chance durch Marc Eckstein wäre aufgrund des späten Zeitpunkts dann durchaus glücklich, aber eben auch nicht ungerecht gewesen. Insbesondere Situationen wie bei den beiden ersten Gegentreffer gilt es für die Don Bosco, als jeweils der Kontrahent frei am Sechzehner zum Schuss kam, zu verhindern. So machen die Oberpfälzer einen Schritt in Richtung direkter Klassenerhalt, während die Wildensorger weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz verharren müssen. Am übernächsten Samstag gilt es dann für die DJK, beim Tabellensechsten SV Donaustauf, einer ebenfalls schweren Aufgabe, den nächsten Anlauf zu nehmen, um Punkte einzufahren.
Spielbericht eingestellt am 25.09.2022 21:38 Uhr