Für beide Mannschaften war das Spiel ein richtungsweisendes, denn der Sieger könnte sich erstmal Luft im Abstiegskampf verschaffen. Nach turbulenten Wochen beim Würzburger FV stellte man vor kurzem mit Harald Funsch einen neuen Übungsleiter vor, der zwar noch nicht coachte in Sand, aber seinen Urlaub verkürzte und dennoch im Seestadion vor Ort war, um den Ist-Zustand seines künftigen Teams zu analysieren. Dementsprechend wollte Interimscoach Marco Scheder mit seinem Team in Sand nochmal alles in die Waagschale werfen, um einen Punktgewinn zu landen. Die Heimelf aus Sand stand mit ihrem Trainer Matthias Strätz etwas besser da, als man vor dem Spiel bereits acht Punkte auf der Haben-Seite hatte - deren vier mehr, als der Gast aus Würzburg. Für Spannung war in jedem Fall gesorgt, als Schiedsrichter Peter Frank pünktlich um 16:00 Uhr die Begegnung bei sommerlichen Witterungsbedingungen anpfiff.
Elegante Ballannahme des Sander Verteidigers Maximilian Zang (re.) gegen den WFV-Akteur Emir Bas.
Alexander Grober
Es dauerte ein Weilchen, bis das Spiel so etwas Fahrt aufnahm. Beide Mannschaften wirkten sehr kompakt und wollten in keinem Fall einen Fehler begehen in der Anfangsphase. Würzburg wirkte etwas williger in den Anfangsminuten und hatten auch nach 14 Minuten die erste Szene, als Alexandru Dan zaghaft abschloss, sein Schuss aber keine Probleme für Heim-Keeper Burkard darstellte. Im direkten Gegenzug fiel dann das 1:0 für die Sander, als Timm Strasser per Heber erfolgreich für die Strätz-Elf war. Das war die erste Torannäherung der Heimelf, die sie vor den 220 Zuschauern direkt nutzen konnten. Vier Minuten später hatte dann Alexandru Dan seine nächste Aktion, die diesmal aber viel gefährlicher war. Mohamad Conte war durch und scheiterte vollkommen frei vor Burkard am Hüter, der mit einem schnellen Reflex parierte. Daraufhin schob der genannte Dan zum vermeintlichen 1:1 ein, doch er stand im Abseits. Nach 20 Minuten hätte Sand auf 2:0 stellen müssen, als der flinke Sven Wieczorek durch das Mittelfeld marschierte bei einem Tempogegenstoß. Er bediente auf der linken Flanke Christopher Gonnert, der zu überhastet abschloss und nur den Querbalken traf. Das hätte das 2:0 sein müssen, somit blieb das Spiel aber offen. Würzburg spielte sehr gut mit und zeigte phasenweise die reifere Spielanlage. Natürlich merkte man der Elf von Marco Scheder an, dass man nicht vor Selbstvertrauen strotzt, aber man gab sich beste Mühe, das Ergebnis zu korrigieren. Nach 26 Minuten hatte Sven Wieczorek nach Hereingabe von Marc Fischer eine aussichtsreiche Schusschance, doch sein Ball wurde im WFV-Defensivverbund geklärt. Drei Zeigerumdrehungen später parierte Burkard auf der Gegenseite gegen Marc Hänschke in höchster Not, als er nach einem Eckball auf dem Posten war und glänzend parieren konnte. Die Scheder-Elf war merklich engagiert, doch es fehlte das letzte Quäntchen Genauigkeit und auch eventuell das letzte Quäntchen Glück. Sand war im Umschaltspiel vor allem brandgefährlich, wenn es durch's Zentrum über Wieczorek ging, der wieder einmal eine klasse Leistung ablieferte. Alexandru Dan rutschte dann nach 33 Minuten in eine Hereingabe von Tuda, doch er verzog aus vollem Lauf. Fünf Minuten später ging es wieder bei Sand schnell, als Wieczorek auf Gonnert rauslegte, der aber zu mittig auf Gästekeeper Koob abschloss. Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte dann erneut den Gästen, als in der 42. Minute spätestens Emir Bas den Ausgleichstreffer erzielen hätte müssen. Barthel bediente Bas fein, doch er jagte dann aus acht Metern frei vor dem Tor den Ball aus dem Seestadion. Da hatte die Strätz-Elf gehörig Glück, als in der ersten Minute der Nachspielzeit Steffen Barthel das Leder knapp am Pfosten vorbeischoss. So sollte es bei der knappen Führung der Korbmacher bleiben, die damit sehr gut leben konnten.
Der heimische Sven Wieczorek (li.) verfolgt den ballführenden Gästeakteur Fabio Bozesan.
Alexander Grober
Es waren noch nicht alle Zuschauer auf ihren Plätzen, als der Stadionsprecher den zweiten Treffer von Timm Strasser bekanntgeben durfte. Nach Hereingabe von Marc Fischer erhöhte der Youngster mit seinem fünften Saisontreffer auf 2:0. In der 52. Minute war es dann Christopher Gonnert mit einem absoluten Traumtor, der den FC Sand auf die Siegerstraße brachte. Wie aus dem Lehrbuch nahm Gonnert die Hereingabe von Marc Fischer per Seitfallzieher direkt und der Ball landete gegen die Laufrichtung des WFV-Keepers Koob im rechten Toreck. Alleine dieser Treffer war das Eintrittsgeld wert, als sich der Torschütze gebührend dafür feiern ließ. Das war der Knackpunkt im Spiel, denn nach dem Doppelschlag war Sand in deutlich ruhigerem Fahrwasser unterwegs, als noch beim knappen Vorsprung vor der Pause. Sand hatte in der ersten Halbzeit Glück, keinen Gegentreffer kassiert zu haben und nun waren sie endgültig auf die Siegerstraße abgebogen. Der WFV musste sich davon kurz erholen, doch die Scheder-Elf rappelte sich nochmals auf und versuchte alles, den Bock nochmal herumzureißen - trotz der aussichtslosen Situation. Doch das Spiel war immer sehr anschaulich bis zu den letzten 20 Metern vor dem Sander Tor. Da fehlte die Durchschlagskraft und die letzte Idee, einen Treffer erzielen zu können. Sven Wieczorek hingegen hatte nach einer knappen Stunde Spielzeit eine gute Szene per Freistoß, als Koob den Ball aus dem rechten Knick fischen konnte. Den Endstand von 4:0 besorgte erneut Christopher Gonnert in der 74. Minute, als er vor den mitgereisten Gästefans, die direkt neben dem Würzburger Tor in der zweiten Halbzeit standen, jubelte und er daraufhin einige Bierduschen abbekam. Spätestens dann war der Bann gebrochen. Sand fiel in der Folgezeit immer tiefer in die eigene Hälfte rein und ließen den WFV kommen. Doch die Heimelf verteidigte sehr diszipliniert und gepaart mit der fehlenden offensiven Durchschlagskraft der Würzburger brannte nicht mehr viel an. Es ergaben sich bis zum Schlusspfiff noch einige Halbchancen, die aber allesamt nicht wirklich nennenswert waren und der hervorragend leitende Schiedsrichter Peter Frank nach kurzer Nachspielzeit dann die Begegnung beendete.
Vor dem Sander Marc Fischer (hi.), blickt der WFV-Akteur Emir Bas nach einer Anspielstation auf.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 21.08.2021 23:39 Uhr