Bereits am 10. Spieltag stand mit dem direkten Duell sowohl für Aufsteiger Karlburg als auch für Geheimfavorit Abtswind ein wichtiges Spiel an. Beide Teams konnten in den Vorwochen kaum punkten. Die Karlburger verloren die vergangenen vier Partien, Abtswind holte lediglich einen Punkt aus den letzten sechs Begegnungen. „Natürlich haben wir Qualität auf dem Papier, aber Fußball ist sehr viel Kopfsache. Die Erwartungen waren sehr hoch. Durch unglücklich Niederlagen sind wir aber in die Negativspirale gekommen, aus der wir uns nun wieder herausziehen müssen“, so Mario Schindler, der im Vergleich zur Vorwoche dreimal tauschte. Neben Severo Sturm nahmen auch Adrian Dußler und Marcel Ruft wieder auf der Bank Platz. Für das Trio begannen Christopher Lenhart, Philipp Hummel und Markus Thomann.
Auf Karlburger Seite musste Markus Köhler auf einige Stammkräfte verzichten. Cedric Fenske fehlte weiterhin, ebenso wie Kapitän Manuel Römlein und Lukas Imgrund. Andreas Röschwar erst am Freitag aus seinem Urlaub zurückgekehrt und nahm zunächst auf der Bank Platz. Aufgrund des Engpasses im Mittelfeldzentrum rückte Co-Spielertrainer Sebastian Fries auf die Sechs neben Josef Burghard.
Maurice Kübert attackiert Christopher Lenhart. Sebastian Stumpf kommt zur Unterstützung.
Alexander Rausch
Deutlich war beiden Teams in den Anfangsminuten die Negativ-Erlebnisse der Vorwochen anzumerken. Sowohl die Hausherren als auch die Abtswinder, die nach dem Tod ihres Ehrenmitglieds Fritz Heidels mit Trauerflor aufliefen, suchten in den Anfangsminuten nach ihrem Rhythmus. Beide waren darauf bedacht, defensiv stabil zu stehen und den Kontrahenten nicht in gefährliche Abschlusssituationen kommen zu lassen. So entstand der erste wirkliche Abschluss der Gäste auch eher dem Zufall, als Michael Herrmann von der rechten Seitenlinie aus 40 Metern Marvin Fischer-Vallecilla zu einer ersten Parade zwang (17.). Die Kicker aus dem Kräuterdorf zeigten die reifere Spielanlage und hatten deutlich mehr Ballbesitz, wurden aber nur selten zwingend. Lediglich Markus Thomanns Abschluss zischte knapp am Tor vorbei – und da war schon eine halbe Stunde gespielt.
Markus Köhlers Mannen, bei denen Josef Burghard und Sebastian Fries gekonnt das Zentrum schlossen, fanden sich erst in der Schlussphase der ersten Hälfte besser zurecht. Marvin Schramms Kopfball zischte über den Balken (30.). Pascal Jenis Schuss wurde gerade noch Christopher Lenhart geblockt (38.), ehe Sebastian Stumpf nach einer Jeni-Ablage in bester Schussposition ein Luftloch schlug (39.). Die Gastgeber hatten sich freigeschwommen, konnten Abtswind etwas zurückdrängen und wären beinahe doch mit einem Rückstand in die Pause gegangen. Doch Marvin Fischer-Vallecilla hielt gegen Philipp Hummel stark im Nachfassen, als der Angreifer freistehend halblinks vor ihm auftauchte (41.).
Josef Burghard behauptet gegen Markus Thomann das Leder.
Alexander Rausch
Zu Beginn der zweiten Hälfte verlagerten beide Mannschaften das Spiel hauptsächlich ins Mittelfeld. Die Gastgeber schafften es auch nach Wiederanpfiff nicht, zielgerichtet nach vorne zu spielen. Als erste nennenswerte Offensivaktion in Halbzeit zwei zielte Markus Thomann knapp vorbei (53.). Kurz darauf schlug Jürgen Endres einen Eckball in den Strafraum, doch Marvin Fischer-Vallecilla entschärfte Christian Steinmetz Abschluss (54.). Die Abtswinder versuchten in den ersten 25 Minuten der zweiten Hälfte sich die ein oder andere Torchance zu erspielen. Vornehmlich über die Außenbahnen versuchten sie Flanken in den Strafraum zu schlagen. Ihnen fehlte allerdings die Durchschlagskraft. So blieben die Gäste vornemlich nach Standards gefährlich, als Marvin Fischer-Vallecilla bei Christopher Lenharts Freistoß leichte Unsicherheiten (65.) zeigte und Marco Schiebel Nicolas Wirschings Schuss aus vier Metern vor der Linie klärte (68.).
Die Hausherren kamen hingegen auch in der Folge kaum zu nennenswerten Offensivaktionen. Allerdings hielten sie dem Druck der Abtswinder stand und retteten sich mehrmals durch Befreiungsschläge. Das Spiel verflachte in dieser Phase zunehmend. Oft wurden lange Bälle auf die Außenpositionen gespielt, ohne dass dadurch vielversprechende Aktionen zustande gekamen. Um neuen Schwung in die Partie zu bringen, schöpften die Abtswinder mit zwei Wechseln im letzten Spieldrittel ihr Auswechselkontingent ebenfalls aus. Adrian Dußler kam für Markus Thomann (75.) und Igor Mikic für Michael Dietl (81.). Beide Akteure konnten jedoch keine bedeutenden Akzente setzen.
In der Folge forcierten die Karlburger, angeführt durch ihren Kapitän Marco Schiebel, ihre Angriffsbemühungen nochmals und kamen zu den zwei noch zu zwei guten Möglichkeiten. Allerdings brauchte Sebastian Fries im Strafraum zu lange, um zum Abschluss zu kommen, und wurde geblockt (83.). Zu einem großen Aufreger kam es in der Nachspielzeit als Paul Karle sich von der linken Außenbahn in den Strafraum dribbelte und dort von Christopher Lenhart und Christian Steinmetz zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Quirin Demlehner erkannte nicht auf Foulspiel und ließ weiterlaufen - zum Unmut der Hausherren, die sich letztlich dennoch über den Punkt freuten.
Körper zwischen Ball und Gegner: Josef Burghard hält ich Max Wolf vom Leib.
Alexander Rausch
Schließlich hatten sie damit ihren Negativtrend gestoppt und sich nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder einmal für ihren großen läuferischen Aufwand belohnt. „Auf meine Jungs lasse ich nichts kommen. Natürlich war Abtswind spielerisch besser. Aber sie haben auch andere Ziele“, lobte Karlburgs Coach Markus Köhler. Und auch Mario Schindler zeigte sich nicht unzufrieden, nachdem die Seinen erstmals in dieser Saison ohne Gegentor geblieben waren. Nun gelte es gegen den nächsten Kontrahenten Don Bosco Bamberg nachzulegen und den nächsten Schritt zu machen (Samstag, 14. 09. um 16 Uhr). Der Aufsteiger muss zeitgleich beim FC Sand ran.
Spielbericht eingestellt am 07.09.2019 22:52 Uhr