Die Restrückrunde der SpVgg Jahn Forchheim steht im Zeichen des Abstiegskampfs. Vor dem Auftaktmatch gegen den FC Sand, der mit 23 Punkten den ersten Nichtabstiegsplatz belegte, betrug der Rückstand des Jahn aufs rettende Ufer fünf Punkte. Keine Welt, aber dennoch war das Team von Trainer Christian Springer bereits im ersten Spiel fast schon zum Siegen verdammt. Zuhause hat der Jahn bisher in zehn Partien erst sieben Zähler erspielt, diese Bilanz sollte ausgebaut werden. Nicht im Startaufgebot war Torjäger Jens Wartenfelser, der in allen 21 bisherigen Spielen zum Einsatz kam. Er wartete nach einem Fahrradsturz auf seinen Einsatz von der Bank. Sands Trainer Dieter Schlereth sollte das recht sein.
Immer wieder kam der FC Sand heran, wenn Jahn Forchheim in Führung ging. Dominik Schmitt (re.) bereitete den ersten Sander Treffer vor.
Uwe Kellner
Fast sieben Wochen Vorbereitung hatte die SpVgg Jahn Forchheim, um sich auf dieses immens wichtige Spiel direkt zum Auftakt vorzubereiten, trotzdem hätte der FC Sand die Hausherren beinahe überrascht. Eine Flanke von der rechten Seite fasste Dominik Rippstein aus kurzer Distanz zentral vor dem Tor ab, aber Torhüter Tino Stahl war aufmerksam und klärte die Chance. Erst danach kam der Jahn ins Spiel. Nach einem schlecht abgewehrten Ball der Sander konnte Tom Jäckel per Kopf auf Timo Noppenberger verlängern und sein Mittelfeldpartner brachte die Murmel im freien langen Eck zum 1:0 für Forchheim unter. Danach war der Gastgeber jedoch unaufmerksam. Fast im direkten Gegenzug marschierte Sands Dominik Schmitt um den Jahn-Sechzehner herum und ließ sich nicht vom Ball trennen. Als er zum Torabschluss kam, wurde dieser geblockt, der Ball fiel jedoch Shaban Rugovaj auf den Schlappen, der das Spielgerät gekonnt aus spitzem Winkel um den Torhüter herum zum 1:1 ins Tor drehte. Die Anfangsviertelstunde hatte durchaus Unterhaltungswert. Danach verlagerte sich das Spiel zwischen die beiden Sechzehner und nennenswerte Tormöglichkeiten blieben aus. Standards bargen stets Gefahr und auch die weiten Bälle hinter die Abwehrreihen. Die Gäste aus Sand hatten ein leichtes optisches Übergewicht, doch die Führung erzielte erneut der Jahn. Philipp Nagengast wurde auf seiner rechten Seite angespielt und schoss den Ball flach aufs lange Eck, wo der Ball an den Pfosten klatschte. Den Abpraller zimmerte Tom Jäckel zum 2:1 ins Netz. Dieses Mal hatte der FC Sand erstmal keine Antwort parat und musste mit diesem Rückstand in die Kabine gehen.
Der Jahn jubelte. Im elften Heimspiel holten die Jungs um Torjäger Tom Jäckel den dritten Heimsieg. Der Knipser traf doppelt.
Uwe Kellner
Der FC Sand reagierte und Trainer Dieter Schlereth wechselte zur Pause zweimal aus. Es änderte sich nichts daran, dass die große Waffe der Gäste die Standards blieben. Einer dieser führte prompt zum erneuten Ausgleich. Von der rechten Seite wurde die Freistoßflanke geschlagen und vor dem Jahn-Tor brachten die Hausherren den Ball nicht weg, so dass Johannes Bechmann den Ball irgendwie über die Linie drücken konnte. Es folgte ein Aufschrei der Forchheimer, denn diese wollten ein klares Abseits gesehen haben. Der Referee korrespondierte kurz mit seinem Linienrichter und hielt den Treffer in der Folge für regelkonform. Die Forchheimer waren nun emotional geladen und als Sands Dominik Schmitt ein taktisches Foulspiel im Mittelfeld beging und der Schiedsrichter dem Jahn den Vorteil abpfiff, erhitzten sich die Gemüter nur fünf Minuten später erneut. Man weiß nicht, was passiert wäre, hätte der Jahn den Ball weiterführen dürfen, man weiß aber, was aus dem Freistoß resultierte: Patrick Hagen klopfte diesen punktgenau in den Sander Sechzehner auf den Kopf von Tom Jäckel und dieser hob diesen mit seiner Stirn über den Keeper per Bogenlampe unter die Latte zum 3:2. Danach wechselte auch der Jahn zweimal aus und Steffen Müller bekam sein Comeback. Dieser rückte sogleich in den Mittelpunkt, denn als Timo Noppenberger von Dominik Schmitt an der Sechzehnerkanter gefoult wurde, blieb dem Referee keine Wahl, als Elfmeter zu pfeifen. Steffen Müller trat an und erhöhte auf 4:2. Dieser Zwischenstand wäre für die Schlussphase optimal gewesen, doch der Jahn kassierte den nächsten vermeidbaren Gegentreffer. Aus gut 40 Metern schlug Sebastian Wagner einen Freistoß in den Jahn-Sechzehner hinein und dieser flog an Freund und Feind vorbei zum 4:3 ins Netz. Jetzt war wieder Spannung drin und als André Karmann nach einer Freistoßflanke köpfte, hätte das der Ausgleich sein können, doch Jahn-Keeper Tino Stahl machte sich lang und klärte sehenswert. Forchheim spielte in dieser Phase seine Konter schlecht aus und stand bei guten Möglichkeiten zweimal im Abseits. Sand versuchte weiterhin über Standards zum Erfolg zu kommen, aber der Jahn ließ nun nichts mehr zu und schaukelte den dritten Heimsieg der Saison über die Zeit.
Steffen Müller gab sein Comeback und verwandelte sofort den Elfmeter kurz nach seiner Einwechslung. Auch sonst hinterließ er einen guten Eindruck und ließ unter anderem Johannes Bechmann stehen. Der Jahn gewann sein Schlüsselspiel.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 02.03.2019 20:41 Uhr