Zu seinem Geburtstag wünschte sich ATSV-Chefcoach Skeraj, dass sein Team die 30 Punkte voll macht. Dafür würde dem Aufsteiger ein Unentschieden gegen den letztjährigen Regionalligisten SV Seligenporten genügen. SVS-Trainer Baumgart und sein Team laufen den eigenen Ansprüchen nach dem Abstieg etwas hinterher und hatten vor der Begegnung nur drei Zähler mehr als der ATSV. Für die Erlanger war die letzte Begegnung vor der Winterpause ebenso ein Wiedersehen mit dem letztjährigen Torjäger Sebastian Glasner, der mittlerweile das Trikot der Klosterer trägt.
Michael Krämer (re.) in größter Not gegen Sebastian Glasner im eigenen Sechzehner. Später erzielte der Seligenportener das Siegtor und Krämer sah Rot wegen eines Handspiels.
Uwe Kellner
Die Gäste schienen sich viel vorgenommen zu haben und machten sofort Druck. Allerdings liefen sie dem ATSV Erlangen direkt ins offene Messer. Nach einem Ballverlust trieb Fabian Forisch den Ball über die rechte Angriffsseite in die gegnerische Hälfte, brachte eine Hereingabe in den Sechzehner und Hakim Graine schoss den Ball am zweiten Pfosten in die Maschen. Die schnellen Stürmer hatten den Gast eiskalt ausgekontert. Die Führung spielte den Hausherren in die Karten. Seligenporten hatte mehr Ballbesitz, versuchte dem Gegner den Ball frühzeitig abzunehmen, kam aber zu keinen zwingenden Tormöglichkeiten. Wenn dann doch ein Schuss aufs Tor kam, erfüllte Ersatzkeeper Glaß seinen Job ausgezeichnet. Gegen Wiedmann und Bajrami reagierte er beide Male stark im kurzen Eck. Stammkeeper Kraut war am Samstagnachmittag beruflich verhindert. Als Glaß einen Schuss von Bajrami im Flug klärte und der ATSV die folgende Ecke abfing, ging es erneut blitzschnell. Ein weiter Ball auf Klaus Faßold genügte, um die Abwehrreihe auszuhebeln und als Faßold auch noch den mitlaufenden Yüce bediente, stand es auf einmal 2:0 für die Gastgeber. Der SVS war merklich unzufrieden und ließ dies an den Unparteiischen aus. „Jede Woche dasselbe“, war zu vernehmen. Anscheinend herrscht Unmut über Abseits- und Foulentscheidungen. Als der SVS dann doch einen Freistoß rechts neben dem Sechzehner zugesprochen bekam, schlugen sie daraus Kapital. Wiedmann brachte die Freistoßflanke vors Tor, wo der aufgerückte Nico Moos am höchsten sprang und per Kopf den Anschluss zum 2:1 markierte. Dieser Treffer versprach eine spannende zweite Hälfte.
Mergim Bajrami war der auffälligste Gästespieler. Er störte früh und erobert den Ball von ATSVler Sebastian Marx. Ein Assist und ein Tor gehen auf Bajramis Konto.
Uwe Kellner
Und es wurde wirklich ein spannender Durchgang. Wie in der ersten Hälfte gab der SVS vom Anpfiff weg Gas und belohnte sich nach wenigen Minuten. Über die rechte Angriffsseite spielten die Kosterer über drei Stationen, ehe Bajrami den Ball quer auf Ekren legte, der zum 2:2 ausglich. Die Partie nahm Fahrt auf, genauso wie Klaus Faßold. Er führte den Ball parallel zum SVS-Sechzehner und legte das Leder für Ismail Yüce auf. Dieser nahm Maß und knallte die Pille passgenau zum 3:2 in den Winkel. Wie die ersten beiden Treffer fiel auch dieses Tor beinahe aus dem Nichts. Die Gäste mühten sich wie in der ersten Hälfte, kamen jedoch zu keinen wirklich nennenswerten Möglichkeiten. Ekren sprang an einer guten Flanke nur knapp vorbei, ansonsten war Torwart Glaß stets zur Stelle. Der ATSV Erlangen hielt die Räume in der eigenen Spielfeldhälfte eng und setzte mit seinen schnellen Angreifern weiterhin auf Konter. Der Spielstand kam ihnen hierbei entgegen. In der Defensive hatte der ATSV immer wieder einen Fuß dazwischen. Diesen Einsatz zeigte auch Michael Krämer, der sich innerhalb des Sechzehners in einen Torabschluss schmiss. Bei dieser Grätsche ging ihm jedoch der Ball an den Arm. Nach kurzem Überlegen und nachdem er erst auf Eckball entschied, zeigte der Referee aufgrund zahlreicher Beschwerden der Gäste doch noch auf den Punkt und zeigte Michael Krämer die Rote Karte. Bajrami verwandelte den Strafstoß souverän zum 3:3. Damit kippte die Partie endgültig. Mit Krämer fehlte Stabilität im Defensivverbind und so stach Seligenporten noch einmal zu. Der agile Kobrowski war über rechts durch und brachte eine scharfe Hereingabe vor das Tor. Diese fand in Ex-ATSVler Sebastian Glasner einen Abnehmer und es hieß 3:4 für Seligenporten. In Unterzahl drängte Erlangen auf den Ausgleich, erreichte einen neuerlichen Ausgleich jedoch nicht mehr.
Der ATSV gab zweimal eine Führung her. In Unterzahl war am Ende nichts mehr drin für den Aufsteiger gegen den Absteiger. Hakim Graine (li.) wird abgedrängt von SVS-Spielführer Marco Janz.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 24.11.2018 17:28 Uhr