Gästetrainer Mario Bail baute trotz des Sieges zuletzt gegen Erlangen-Bruck um und rotierte Felix Strobler und Benedikt Leicht auf die Bank, die von Pascal Niersberger und Johannes Jessen ersetzt wurden. “Der Jahn ist ein schwerer Gegner. Wir stehen defensiv vielleicht etwas besser”, analysierte der DJK-Coach vor dem Spiel und wollte von keiner Favoritenrolle seiner Mannschaft sprechen. “Es sind erst vier Spiele gespielt, mehr auch nicht. Das ist ein Derby, das beide Mannschaften gewinnen wollen.” Auch Heimtrainer Christian Springer musste umstellen. Denn Firat Güngör hatte sich im letzten Spiel eine Rote Karte eingehandelt und darf jetzt satte sechs Spiele zusehen. Für den Linksverteidiger spielte Nuyan Karsak. Dazu mussten Sven Schwinn und Andre Jerundow auf der Bank Platz nehmen. Den zweiten Innenverteidiger neben Pascal Tischler gab so Daniel Uttinger. “Wir rotieren auch”, erklärte der Sportliche Leiter René Hoffmann vor der Partie und konnte die Gäste schwer einschätzen.
Kein Durchkommen gab es für Johannes Rosiwal gegen Daniel Uttinger (links) und Pascal Tischler.
Sebastian Baumann
Beide Mannschaften spielten sehr konzentriert in der Defensive und wollten keine Fehler machen, kein Wunder, dass sich deswegen offensiv wenig tat. Wenn es gefährlich wurde, waren es meist Standards. Doch Rosiwals Schuss nach fünf Minuten war genauso harmlos wie der Kopfball nach einer Ecke von Pascal Tischler. Mehr Druck hinter den Ball brachte da schon Tom Jäckel mit einem ansatzlosen Schuss in der 14. Minute, den Keeper Glos gerade noch aus dem Eck fischen konnte. Ansonsten war bei beiden Mannschaften viel Sand im Getriebe, sprich Fehlpässe im Spielaufbau. Erst nach der Trinkpause wurde es spürbar besser - zumindest kurzfristig. Erst hatte Nicolas Wunder die Führung auf dem Fuß, als er nach einer feinen Hoffmann-Vorlage abgefälscht nur knapp vorbei zielte. Keine Minute später hatte Jens Wartenfelser nach einer Flanke von der linken Seite mehrfach die Möglichkeit, den Ball in die Kiste zu stochern, schaffte dies aber nicht. Danach verflachte die Partie aber wieder deutlich. Der Jahn hatte allerdings durchaus ordentliche Ballstafetten dabei, vor dem Tor oder in der Box war dann aber meist Feierabend. So wie in der 42. Minute, als der Jahn über Timo Goldammer nach vorne marschierte, dessen Flanke Tom Jäckel erreichte. Doch der Goalgetter wollte sich drehen anstatt tropfen zu lassen, sodass die schöne Chance dahin war.
Daniel Uttinger ist schneller als Simon Schmoll.
Sebastian Baumann
Die Temperaturen ließen in der zweiten Hälfte deutlich nach und auch beide Mannschaften machten einen munteren Eindruck. Die erste Chance hatte - wie sollte es auch sein - Kopfballungeheuer Christopher Kettler, der nach einer Ecke das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Knappe vier Minuten später hätte es dann 1:0 für die Gäste stehen müssen, als Nicolas Esparza im Anschluss an eine Ecke komplett frei zum Kopfball kam und den Ball aus wenigen Metern über die Latte wuchtete. Keine Minute später wurde es auf der Gegenseite gefährlich. Tom Jäckel löffelte den Ball in die Mitte, in der sich Keeper Glos und Christopher Kettler uneinig schienen. Doch im letzten Moment klärte der torgefährliche Innenverteidiger zur Ecke, die nichts einbrachte. Das sollte es dann für lange Zeit gewesen sein, denn die Partie, die immerhin 523 Zuschauer sehen wollten, verflachte immer mehr. Viele lange Bälle und Stockfehler sorgten für keinen Leckerbissen, es war mehr ein Abnutzungskampf. Es sollte aber doch noch ein Highlight geben. Als einige der Zuschauer schon auf dem Weg nach draußen waren, wagte Sayko Trawally ein Tänzchen an der rechten Eckfahne und flankte präzise in die Mitte. Dort vollendete der mitgelaufene Christopher Kettler, der mittlerweile in den Angriff gewechselt war, schön mit dem Kopf ins rechte obere Eck.
Liebevoll in den Arm nimmt Patrick Hagen Johannes Rosiwal.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 01.08.2018 20:41 Uhr