Die rund 350 Zuschauer, die bei Temparaturen um den Gefrierpunkt gekommen waren, brauchten ihr Erscheinen wahrlich nicht zu bereuen. "Es ging hin und her", analysierte hinterher Sands Trainer Erwin Albert an alter Wirkungsstätte. Jahrelang war er als Erfolgstrainer im Grabfeld tätig und hätte in seiner zweiten Heimat zu gerne mit zumindest einem Punkt das Jahr 2012 beendet. Doch obwohl die Gäste zwei Mal einen Rückstand ausglichen, gingen sie am Ende als Verlierer vom Platz. Der Sieg der Hausherren war nicht unverdient. Weil der TSV auch gleich zwei Mal einen Elfmeter forderte.
Achtung, gleich fällt das 2:1: Manuel Leicht lässt Daniel Rinbergas aussteigen und kann bald jubeln.
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Schon in den ersten Minuten ging es rauf und runter. Fabian Benkerts Schuss, als der Ball sichere Beute wurde von Klaus Freisinger, leitete Sands Chancen ein. Nach fünf Minuten antwortete Pascal Stahl auf der anderen Seite, zog ab und prüfte erstmals Saschs Haupt. In der elften Minute wurde der Freistoßball von Daniel Rinbergas zur Ecke abgefälscht. Er hatte vielleicht genau ins Eck gepasst. Und in der 27. Minute sorgte Alexander Mantliks Flanke für Verwirrung im Sander Strafraum. Die Partie war eigentlich zu keinem Zeitpunkt langweilig. Kurz vor der Pause ereigneten sich dann die richtungsweisenden Szenen. Zunächst verpasste Sand das 0:1 nur hauchdünn. Dinis Ribeiro setzte sich auf der linken Seite durch, passte zurück auf Matthias Hoff, der an Freisinger scheiterte. Den abprallenden Ball nahm Sebastian Götz auf, doch Maximilian Zang klärte nun so gerade noch zur Ecke. Die brachte nichts ein, der Gegenzug aber das 1:0: Auch hier prallte der Ball ab, Stefan Piecha aber verwandelte das Leder und verletzte sich beim Treffer leicht. Behandelt werden konnte er aber in der gleich folgenden Pause. Vor dem 1:0 forderte Großbardorf einen Elfmeter nach einem Foul an Manuel Leicht. Albert gab zu, dass man den hätte geben können. Ausgleichende Gerechtigkeit sei es aber gewesen, dass beim Tor selbst sein Keeper behindert wurde. So fair kann man als Verlierer sein.
Hätte Elfmeter geben können: Sands Andre Karmann attackiert Großbardorfs späteren Torschützen Pascal Stahl nicht ganz astrein.
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Nach dem Seitenwechsel wurde es noch turbulenter. Gleich nach vier Minuten passte der Schuss vom jungen Innenverteidiger André Karmann, als die Großbardorfer den Ball nach einer Ecke nicht aus der Gefahrenzone brachten. Besser kann man nicht aus der Kabine kommen. Doch der Ausgleich hielt gerade mal elf Minuten. Dann setzte sich Manuel Leicht gegen Daniel Rinbergas durch und erzielte mit einer grandiosen Einzelaktion das 2:1. Wenige Minuten danach gab es eine weitere strittige Szene, als Karmann im Strafraum Pascal Stahl den Ball abluchste, der Großbardorfer dabei aber zu Fall kam und mit Schmerzen liegen blieb. Der TSV wollte wieder ein Foul gesehen haben. Daniel Rinbergas aber sprach deutlich Worte in Richtung des Großbardorfers und warf ihm vor, sich fallen gelassen zu haben. Es folgte die 70. Minute:Mit einer zemlich artistischen Einlage und diesmal irgendwie in dieser Phase wie aus dem Nichts gelang Dinis Ribeiro der erneute Ausgleich für die Sander. 20 Minuten waren noch zu spielen. Die einzige noch folgende TSV-Chance sollte jedoch den Galliern tasächlich die dritte Führung des Tages und letztlich den Sieg bringen. Nach einer Ecke köpfte Pascal Stahl ein zum 3:2. In der allerletzten Minute der Partie probierte es nochmals Dinis Ribeiro. Diesmal aber schoss er das Leder über den Kasten, danach war Schluss.
Es gab zum Kaffee und Kuchen gratis Glühwein, den die Besucher gerne annahmen. Als beide Trainer ihre Statemants im "Grünen Salon", dem V.I.P.-Raum des Großbardorfer Sportheims abgaben, da war auf der benachbarten Kegelbahn gerade die Hölle los. Die TSVler schieben Kugeln in der Landesliga, diesmal weilte Bergrheinfeld als Gast im Grabfeld. Sport in einem geheizten Raum kann im Dezember so richtig angenehm sein. Und deshalb ruht bis ins neue Jahr hinein nun so langsam der Fußball. Gut so!
Spielbericht eingestellt am 01.12.2012 20:05 Uhr