Heimtrainer Matthias Strätz wollte mit der richtigen Einstellung und dem Willen aus den letzten zwei Spielen erfolgreich sein im Heimspiel gegen Bayern Hof. Alle Akteure seiner Elf entwickelten sich nun immer mehr als Team, die langsam zu einer Einheit reifen. „Wir werden heute alles geben und werden mehr Ruhephasen benötigen, um erfolgreich zu sein. Wir möchten mit Ballstafetten in die Spitze kommen, kompakt stehen und dem Gegner das Spiel machen lassen“, so das gestrige Geburtstagskind an der Sander Linie, Matthias Strätz, der 40. Geburtstag feierte. Er schickte sein Team im 4-1-4-1 ins Rennen, wechselnd mit einer 4-2-3-1-Formation. Er hatte Hof zuvor einige Male angesehen und merkte, dass es Ihnen kaum gefällt, das Spiel zu machen. Eher analysierte er, dass die Hofer sich leichter gegen früh anlaufende Mannschaften tun.
Sein Gegenüber, Roman Pribyl von der SpVgg Bayern Hof, wollte ebenfalls mit seinem Team alles geben für den Erfolg. „Wir wollen mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen, wissen aber, dass Sand extrem heimstark ist“, so der Hofer Übungsleiter. Er wusste, dass es nicht leicht werde, aber wollte unter keinen Umständen mit leeren Händen nach Hause fahren. Er schickte seine Mannschaft im 4-2-3-1 ins Rennen, alle seine Spieler seien fit und freuen sich auf das Gastspiel in Sand.
So war es angerichtet, als Referee Gscheidl pünktlich um 18.30 Uhr die Begegnung freigab.
Leistet dem davonziehenden Sven Wieczorek (re.) dennoch Widerstand: Der Hofer Tom Feulner, der alles in das Laufduell reinwarf.
Alexander Grober
Eine ausgeglichene Begegnung sahen die knapp 380 Zuschauer zu Beginn im Sander Seestadion, in der beide Mannschaften eine gute Spielanlage zeigten. Johannes Bechmann gab dann nach drei Minuten den ersten Sander Warnschuss ab, als er nach einem Eckball von Sven Wieczorek sich den Abpraller schnappte und diesen an den Pfosten hämmerte. Sowohl Sand, als auch Hof waren gut drin und hatten von Beginn an jeweils ihre guten Phasen im Spiel, wo man sagen muss, dass keine Mannschaft drückend überlegen über einen längeren Zeitraum im Spiel war. Die erste Schusschance für die Bayern hatte Cedric Drewanz nach 21 Minuten, der aber aus der zweiten Reihe zu mittig abschloss. Nun wurde das Spiel etwas hitziger, als Schiedsrichter Gscheidl innerhalb von drei Minuten drei Gelbe Karten zücken musste. Diese waren jedoch allesamt berechtigt, als dann Cedric Drewanz in der 27. Minute zurücklegte auf Stürmer Petracek, der aber in Rückenlage nach einem Konter das Leder weit über das Sander Tor schoss. Besser machte es dann Marc Fischer nur zwei Minuten später, als er in Arjen-Robben-Marnier von der rechten Seite nach innen zog und mit Hilfe des linken Innenpfostens auf 1:0 für die Korbmacher stellen konnte. Damit hatte dann die Strätz-Elf deutlich mehr Sicherheit in ihrem Spiel, was man klar anmerkte. Man ließ die Bälle besser laufen und hatte nun das nötige Selbstvertrauen, auch mal einen schwierigen Pass an den Mann zu bringen. In der 36. Minute wurde im letzten Moment Jannik Kiebler nach einer André-Karmann-Flanke abgeblockt, der wohl zum 2:0 eingeschoben hätte. Die letzten fünf Minuten bäumte sich Hof allerdings nochmal auf und wollte die Einzelaktion von Fischer wieder bereinigen. Hüseyin Durkan hatte zwei Minuten vor dem Halbzeittee die beste Gelegenheit, als er aber über die Latte verzog. Nach 20 Sekunden Nachspielzeit ging es dann für beide Mannschaften in die Kabinen.
André Karmann (li.) und Simon Götz (re.) herzten den Torschützen zum 1:0, Marc Fischer (Mi.), der nach feiner Einzelleistung auf 1:0 stellen konnte.
Alexander Grober
Mit einem Doppelwechsel begann Sand die zweite Halbzeit, als Jannik Kiebler und Tim Dotterweich den Platz für Christopher Gonnert und André Lörzer verlassen haben. Beide ausgewechselte Akteure hatten bereits Gelb, was Trainer Matthias Strätz wohl auch bei seiner Wahl mit berücksichtigte. Zurück zum Spielverlauf, wo Sand in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit wieder etwas besser war und Wieczorek nach 52 Minuten fast das 2:0 vorbereitete, doch sein Abnehmer Timm Strasser im Zentrum war einen Tick zu spät. Vier Minuten später hatte Wieczorek selbst eine Doppelchance, die eigentlich zum 2:0 hätte führen müssen. Zunächst scheiterte er am klasse parierenden Keeper David Guyon, während der zweite Versuch knapp am rechten Pfosten vorbeistrich. Dies rächte sich fast im direkten Gegenzug, als Matej Kyndl für Hof per Seitfallzieher nur knapp am linken Pfosten vorbeischoss. Es wog hin und her, noch mehr als in der ersten Halbzeit, als sich beide Kontrahenten mehr oder minder einen offenen Schlagabtausch lieferten. Hof schaltete nach 62 Minuten wieder schnell um, als Alessandro Burkard im Sander Tor in höchster Not gegen Tomas Petracek aus kurzer Distanz retten musste. Timm Strasser schoss fünf Minuten später per Flachschuss am Bayern-Tor vorbei. Das Spiel lebte in den zweiten 45 Minuten klar von der Spannung, doch im letzten Drittel agierte die Strätz-Elf, als auch die Pribyl-Elf zu ungenau und teilweise auch zu überhastet. Hof warf in den Schlussminuten nochmal alles in die Waagschale, als Tom Feulner und Hüseyin Durkan innerhalb von zwei Minuten Aktionen hatten. Burkard parierte zunächst gegen Feulner, während Durkan keinen Druck hinter die Flanke von Nico Schmidt bekam. Sonst wäre wohl zu früherem Zeitpunkt schon der Ausgleichstreffer gefallen. Dieser fiel dann nach 83 Minuten, als Sand sich einen unnötigen Abspielfehler vor dem eigenen Sechzehner leistete. Tom Feulner schnappte sich das Leder und flankte scharf nach innen, wo Tomas Petracek am ersten Pfosten den Ball über die Linie bugsierte. Großer Jubel bei den Gästen über den verdienten Ausgleichstreffer, nachdem man in der zweiten Halbzeit über mehrere Strecken als die Sander die bessere Spielanlage zeigte. Dennoch blieb es weiterhin spannend und vor allem offen. Eine Riesenchance gab es noch und die hatte die SpVgg in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Nach einem Schraps-Eckball schloss Tomas Petracek aus acht Metern ab. Johannes Bechmann rettete für Sand in höchster Not im Rückwärtsfallen auf der Linie, ansonsten hätte der Bayern-Stürmer den Lucky-Punch setzen können. Dies gelang jedoch nicht und Schiedsrichter Thomas Gscheidl pfiff die Begegnung nach der zweiminütigen Nachspielzeit pünktlich ab.
Angelaufen von Gästeakteur Ferdinand Seifert, schlägt der heimische Joker André Lörzer das Leder nach vorne.
Alexander Grober
Die zahlreichen Zuschauer im Sander Seestadion sahen zwei nahezu gleichwertige Kontrahenten am Mittwochabend. Beide Mannschaften hatten ihre guten Phasen, wo man offensiv präsent wurde. Hof vielleicht einen Tick mehr als die Sander, man hatte auf jeden Fall die besseren Chancen, wenn man bei Hof den Seitfallzieher von Kyndl, den missglückten Kopfball von Durkan und vor allem die Riesenmöglichkeit von Petracek in der 92. Minute heranzieht. Natürlich hätte Sand schon vor dem Ausgleichstreffer auf 2:0 stellen können, dann läuft eine solche Begegnung völlig anders, aber das gelang heute nicht. Wenn man ein Gesamtresümee aber ziehen möchte, geht die Punkteteilung absolut in Ordnung, da auf beiden Seiten Kampfgeist, Wille und Leidenschaft zu sehen war. Mal mehr, mal weniger, aber das glich sich insgesamt über die 90 Minuten aus.
Spielbericht eingestellt am 04.08.2021 22:37 Uhr