1:0 aus Sicht der Erlanger endete das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison Anfang August 2018. Philipp Mandelkow erzielte damals das einzige Tor im Hinspiel. Die Aubstädter wollten sicherlich nicht nur Revanche nehmen für die Niederlage am 4.Spieltag, sondern auch die Tabellenführung möglichst ausbauen. Denn mit der DJK Gebenbach ist eine Mannschaft immer noch auf Tuchfühlung mit den Grabfeldern. Zumindest tabellarisch anders ist die Situation bei den Gästen, die vor dem Spiel mit 29 Punkten im Mittelfeld der Bayernliga rangieren, bei denen Trainer Skeraj im Vorfeld der Partie aber auf eine "harte und intensive Vorbereitung" zurückblickte. Dass beide Mannschaften in der Vorbereitung schufteten, sah man am Spielniveau. Denn das war gut, auch wenn das Ergebnis eine gewisse Einseitigkeit vermuten lässt.
Unter der Beobachtung von Johannes Kremer tritt Tim Ruhrseitz die Ecke für den ATSV.
Jakob Fischer
Aubstadt kam gut ins Spiel und hatte nach zehn Minuten durch Kapitän Daniel Leicht die erste gute Möglichkeit, dessen Schuss aber von Maximilian Glaß im Tor des ATSV Erlangen entschärft wurde. Neben fünf Stammspielern musste Shqipran Skeraj auch auf seinen sonst gesetzten Torhüter Michael Kraut verzichten. Doch Ersatzmann Glaß machte seine Sache gut und bekam auch hinterher von seinem Trainer trotz der vier Gegentore eine ordentliche Leistung attestiert. Drei Zeigerumdrehungen später hielt Glaß erneut stark, als Christoph Schmidt aus naher Distanz vollenden wollte. In der 15. Minute war der Bann dann aber schließlich gebrochen. Eine Hereingabe von Linksaußen legte sich Martin Thomann am Sechzehner zurecht und schoss von da ins linke untere Eck und gab Maximilian Gloß im Tor diesmal keine Abwehrchance. Der 24-jährige verlängerte außerdem unter der Woche seinen Vertrag und schwört dem TSV Aubstadt zumindest noch weitere zwei Jahre die Treue. Und dass trotz Angeboten aus der 3.Liga und der Regionalliga. Immer wieder war es der wendige Flügelstürmer, der die Defensive des ATSV vor Schwierigkeiten stellte. Wie nach 19 Minuten, als Thomann mit Grader einen Doppelpass spielte und aus gleicher Position wie beim 1:0 abzog, diesmal aber knapp verfehlte. Aubstadt hatte weitere Chancen in Form von Christoph Schmidt und Ingo Feser. Die letzten 15 Minuten der ersten Hälfte gefielen Josef Francic so gar nicht, wie er auch nach der Partie im Interview zugab. "Die Mannschaft war zu tief gestanden", sagte der Trainer und hatte Recht, denn der ATSV kam so besser in die Partie und provozierte Unruhe im Spiel der Grabfelder. Und so hätte es zur Pause auch 1:1 stehen können, als Julius Benkenstein in der Zentrale den Ball verlor, die Gäste aber zu wenig daraus machten.
Der Kapitän des TSV Aubstadt, Daniel Leicht, tritt den Ball in die gefährliche Zone.
Jakob Fischer
Auch nach der Halbzeit dachte man zunächst, der ATSV könne weiter mithalten. 48 Minuten waren gespielt, als Bless Fiebig den Ball zu Tim Ruhrseitz durchsteckte, der aber aus wenigen Metern den Ball nicht am guten Christian Mack vorbeibekam. Ein Weckruf für den TSV! Denn in der Folge sorgte das Heimteam vor allem durch die Eckbälle von Martin Thomann für Gefahr. Einer dieser Eckbälle führte auch zum 2:0 in der 52. Minute, als Dominik Grader am Elfmeterpunkt zum Kopfball kam. Das Leder geriet von Graders Kopf zu Mike Dellinger, der die Kugel aus ganz kurzer Distanz über die Linie drückte. Auch TSV-Keeper Christian Mack zeichnete sich erneut aus (60.), indem er den Kopfball von Spielführer Ahmet Kulabas sensationell aus dem Tor kratzte. Das dritte Aubstädter Tor erzielte Daniel Leicht, der den Ball perfekt mit dem Kopf erwischte, nachdem Ingo Feser die Erlangen-Abwehr mit seiner Flanke mustergültig aushebelte. Die Gäste wirkten nun in ihrem Widerstand gebrochen und ließen mit fortwährender Dauer des Spiels mehr Chancen zu. Im Minutentakt rollten die Wellen des Angriffs aufs Tor von Maximilian Gloß zu. Die eingewechselten Markus Thomann, Steffen Schmidt und Philipp Kleinhenz brachten ebenfalls nochmal Schwung in die Partie. In der Schlussphase verflachte das Spiel ein wenig, doch trotzdem gab es noch einen Treffer. Eine Ecke von Martin Thomann war lange in der Luft, Benkenstein stieg am höchsten und köpfte den Ball (für Gloß nicht zu halten) in die Maschen (87). Ohne jegliche Nachspielzeit pfiff der Referee die kurzweilige Partie am Faschingssamstag ab.
Michael Dellinger jubelt über sein 2:0 für den TSV Aubstadt.
Jakob Fischer
Es war eine gute Leistung der Aubstädter zum Pflichtspiel-Start ins neue Jahr, auch der ATSV kann auf dieser Leistung aufbauen, wie Shqipran hinterher zeigte. Der TSV Aubstadt empfängt nächste Woche den SV Seligenporten, danach reist das Team um Josef Francic nach Ammerthal, bevor es diesen Monat noch gegen Abtswind und Neumarkt zur Sache geht.
Der ATSV Erlangen empfängt erst die DJK Ammerthal, dann geht es nach Abtswind, bevor der ASV Neumarkt zum ATSV reist. Ende März geht es noch gegen die kleinen Kickers. Bis dahin wird sich zeigen, ob der TSV Aubstadt sich einen kleinen Vorsprung gegenüber Gebenbach erarbeiten konnte und ob Erlangen noch mal mit den Abstiegsplätzen in Berührung kommt.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2019 21:50 Uhr