Zum heutigen Start der neuen Bayernligasaison 2015/16 hatten die Jahnler einen Aufsteiger zu Gast. Es stellte sich der VfB Eichstätt vor. Für Michael Hutzler definitiv eine unbekannte Mannschaft. Weiterhin gab er zu, dass er noch nicht weiß, was seine Mannschaft im Stande ist, zu leisten, was auch absolut nachvollziehbar ist mit den vielen Abgängen und Neuzugängen in diesem Sommer. Insgesamt fünf Neue standen heute von Beginn auf dem Rasen und diese werden mit Sicherheit alles geben, um zu Hause eine Festung zu erreichen, denn das ist das Ansinnen der Jahn-Anhänger und diesem Ansinnen wollte man sicherlich Genüge tun. Der VfB Eichstätt kam in voller Mannschaftsstärke und ebenfalls vielen neuen Gesichtern nach Forchheim. Insgesamt nur drei auf dem Rasen, aber mit der Euphorie eines Aufstiegs im Rücken wollte man viel Spaß und natürlich auch etwas mehr als den Klassenerhalt in dieser Saison mitnehmen.
Dominik Wolfsteiner (re.) gestaltet den Zweikampf gegen Tobias Eisgrub erfolgreich.
Tobias Rost
Eine Nervosität des Aufsteigers war nicht zu erkennen, denn von Beginn an gaben die Mannen von Markus Mattes Vollgas. Fast vollkommen überrascht von diesem Spiel zeigten sich schon zu Beginn ungewohnte Unsicherheiten in der Hintermannschaft vom Jahn. Schon in der fünften Minute wurde es brenzlig im heimischen Strafraum. Florian Grau setzte sich über außen durch und passte scharf in die Mitte, doch der Ball war leicht erreichbar für den neuen Jahn-Keeper Michael Kraut. Die einzige Chance für Forchheim in der ersten Halbzeit war ein Schussversuch von Maxi Bauernschmitt, der auch noch vom gut aufgelegten Abwehrchef des VfB, Maximilian Eberwein, geblockt wurde. In der Folgezeit spielte nur noch der Gast aus Eichstätt. Eine Angriffswelle nach der andern rollte auf das Tor der SpVgg. Das erste Tor fiel dann auch in der 21. Minute. Ein Abwehrfehler und eine passive Abseitsstellung nutzte Florian Grau eiskalt und überlupfte den herauslaufenden Torwart, der dabei keine Abwehrchance hatte. Mit dem Treffer im Rücken spielten die Eichstätter stetig nach vorne und brachte die Jahn-Abwehr dazu, viele Aufbaufehler zu begehen. Was nun mit dem Pfostentreffer von Rainer Meisinger in der 30. Minute nicht gelang, machte Maximilian Eberwein besser. Nach einer Flanke von Fabian Schäll drückte der Abwehrchef den Ball unhaltbar in die Maschen (35.) zum 0:2. Die Form der Hutzler-Elf ließ in der ersten Hälfte zu wünschen übrig. Sie konnten dabei noch richtig froh sein, dass Eichstätt nicht jeden Fehler ausnutzte. So ging man ziemlich angefressen in die Halbzeit. Eine Steigerung musste dringend her, um hier nicht böse unter die Räder zu kommen.
Maxi Bauernschmitt (li.) wie gewohnt sehr präsent im Spiel, auch Dominik Wolfsteiner bekam dabei wenig Freiheiten.
Tobias Rost
Lag es an der Kabinenansprache oder am veränderten Spielstil des VfB? Jedenfalls hatte die SpVgg mehr vom Spiel, war aber trotzdem in der Spitze nicht durchschlagskräftig genug, um ansatzweise den Verdacht zu erregen, dass sie das Spiel noch drehen möchte. Eichstätt versuchte zumindest, den Vorsprung zu verwalten und einzelne Nadelstiche zu setzen. Grundsätzlich gelang das auch, aber mit zunehmender Dauer wurde der Jahn zielstrebiger. Wenn aber nun vorne kein Tor aus dem Spiel herausfallen will, braucht man einen Standard. Den bekam die Heimelf in Form einen Freistoßes aus aussichtsreicher Position. Adem Selmani legte sich die Kugel zurecht und streichelte sie zum Anschlusstreffer in die Maschen (51.). Dieses Tor war nun wie ein kleiner Schock für den VfB. Nur sieben Minuten später war das Spiel wieder auf Anfang gestellt. Ein genialer Ball in die Schnittstelle auf Tobias Eisgrub und der Versuch, den Torwart zu umkurven, brachte einen Elfmeterpfiff. Jonas Herter im Tor des VfB konnte nur noch die Beine von Eisgrub erwischen und brachte ihn so zu Fall. Der Standardkönig Adem Selmani nahm auch diesen Ball und versenkte ihn sicher zum Ausgleich. Nun wachte auch Eichstätt wieder auf und spielte wie in der ersten Halbzeit konsequent nach vorne. Alleine Fabian Schäll hätte den Jahn nun abschießen können, doch immer wieder versuchte er, den großen Michael Kraut zu überlupfen. Es kamen schon Häme auf, doch in der 81. Minute machte er sein zweites Tor an diesem Tag. Wer nun fragt wie, müsste es eigentlich wissen – durch einen Lupfer! Ihm soll es egal sein, er schoss damit seinen Farben zum ersten Dreier in der Fremde. Negativ fiel leider nur Firat Güngör auf, als er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und den Platz vorzeitig verlassen musste. Ansonsten hatte das Schiedsrichter Gespann wenig Mühe mit den Akteuren und so musste auch kaum nachgespielt werden. Ein verdienter Sieg, aber auch eine tolle Moral der SpVgg.
Die Rädchen beim Jahn laufen noch nicht richtig ineinander. Nachvollziehbar bei einem derartigen Umbruch, den die SpVgg bewerkstelligen musste. Nichtsdestotrotz hätte das Spiel auch deutlicher ausfallen können, als der Spielstand es verrät. So viele Chancen von Eichstät,t die teilweise fahrlässig vergeben wurden, dazu noch zwei Pfostenkracher. Dem entgegen stehen zwei Tore aus Standards und wenig Kreativität im Angriffsspiel. Es bleibt zu hoffen, dass der Jahn Fahrt aufnimmt, aus diesem Spiel seine Schlüsse zieht, denn sonst wird es schwer in dieser Saison. Für dieses Vorhaben wünschen wir viel Glück für den Forchheimer Vertreter in der Bayernliga.
Spielbericht eingestellt am 18.07.2015 19:08 Uhr