von Stephan Landgraf
Die SpVgg SV Weiden kommt in der Fußball-Bayernliga langsam ins Rollen. Die Mannschaft von Trainer Christian Stadler fuhr am Sonntagabend den zweiten Sieg in Folge ein. Sie setzte sich vor 600 Zuschauern beim ASV Neumarkt mit 4:1 (1:1) durch und verpasste den Gastgebern die erste Niederlage in einem sogenannten Volksfest-Spiel. Die Tore für die Gäste erzielten Stefan Meisel (1.), Ralf Egeter (58.) und Christoph Hegenbart (62./87.), für die Gastgeber traf Franz Petzold (44.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Die Vorgabe für die Stadler-Elf in Neumarkt war klar: Die individuellen Fehler sollten weiter minimiert werden, in der Defensive noch kompakter gestanden werden und in der Rückwärtsbewegung nach Ballverlusten war eine noch bessere Ordnung erforderlich. „Das haben wir nahezu perfekt umgesetzt“, freute sich der überglückliche SpVgg SV-Trainer nach dem Schlusspfiff. „Wir hatten Neumarkt 30 Minuten lang voll im Griff, versäumten es aber, den zweiten Treffer zu machen. Dann haben wir uns nach und nach den Schneid abkaufen lassen und dafür mit dem Ausgleich die Quittung bekommen“, analysierte Stadler treffend.
Der ASV sei eine hart zu knackende Nuss gewesen, aber seine Jungs hätten sich den Erfolg redlich verdient. Genauso sah dies Neumarkts Coach Erich Hock, der die „bewegungsfreudigen und ballsicheren SpVgg SV-Kicker“ für deren Auftritt lobte. Das frühe 0:1 habe den Gästen in die Karten gespielt, wobei seine jungen Spieler in den entscheidenden Phasen die Fehler gemacht hätten.
Über die endgültige Aufstellung entschied der Weidener Coach wie erwartet erst unmittelbar vor Anpfiff. Und es gab keine Überraschung. Der zuletzt gegen Forchheim wegen Muskelproblemen an der Leiste ausgewechselte Johannes Kohl stand nicht in der Anfangsformation, für ihn durfte Michael Riester von Beginn an ran. Kapitän Peter Schecklmann rückte wieder in die Innenverteidigung. Auf dem engen DJK-Sportplatz in Neumarkt erwischte die in der Anfangsphase konzentriert und engagiert zu Werke gehende SpVgg SV einen Traumstart. Gerade einmal 60 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Ball schon zum ersten Mal im ASV-Netz. Nach dem Anstoß der Gastgeber und dem Rückpass an die rechte Seite des eigenen Strafraums, erkämpfte sich Stefan Meisel das Leder, lief alleine aufs Tor zu und vollstreckte unhaltbar für Keeper Fabian Diez ins linke untere Eck zum Weidener 1:0 (1.). Eine frühe Führung, die den Nordoberpfälzern zusätzliche Sicherheit verlieh, und die das defensiv ausgerichtete Konzept der Truppe von Erich Hock etwas durcheinanderwirbelte. Sie musste jetzt selbst die Initiative ergreifen. Eine Spielweise, die der SpVgg SV natürlich entgegenkam, und durch die sie in der vierten Minute beinahe noch das 0:2 erzielt hätte. Doch Ralf Egeter traf aus dem Gewühl heraus in aussichtsreicher Position aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Auch in der Folgezeit blieb die Stadler-Elf spielbestimmend, verpasste es jedoch, das zweite Tor zu machen. So Sven Kopp in der 30. Minute, als er seinen Schuss aus 22 Metern zu hoch ansetzte. Die Neumarkter hielten in der munteren Begegnung weiterhin mit. Jedoch wirklich zwingend, bis auf Franz Petzolds Hammer aus zwölf Metern (8.), den SpVgg SV-Keeper Dominik Forster klärte, waren sie nicht. Bis zum Weidener Strafraum kombinierten sie gefällig, es fehlte dort jedoch die nötige Durchschlagskraft. Wenn der ASV gefährlich vor das SpVgg SV-Tor kam, dann durch Standardsituationen. Nach einer Ecke (41.) stand gegen die immer unkonzentrierter wirkenden Gäste Andreas Endlein völlig frei, sein Kopfball segelte aber knapp am langen Pfosten vorbei. Die zunehmenden Nachlässigkeiten der Weidener wurden schließlich in der 44. Minute bestraft: Petzold zog aus 18 Metern ab und traf unhaltbar für Forster zum 1:1 halbhoch ins lange Eck, was gleichzeitig den Halbzeitstand bedeutete.
In den zweiten 45 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Teams ihre Möglichkeiten hatten und ihr Heil in der Offensive suchten. Zunächst strich Michael Riesters Nachschuss nach seinem eigenen Freistoß um Zentimeter am Pfosten vorbei, ehe Neumarkts Jean-Paul Nomel (56.) drüber zielte. Besser machte es dann Ralf Egeter: Christoph Hegenbart hatte sich an der Grundlinie durchgetankt, seine Flanke landete genau auf Egeters Kopf, der keine Mühe hatte, zum 1:2 (58.) einzunicken. Für die Vorentscheidung sorgte dann Hegenbart selbst, als er in der 62. Minute einen an Klaus Herrmann verursachten Foulelfmeter sicher zum 1:3 verwandelte.
Spielbericht eingestellt am 11.08.2013 21:42 Uhr