Nach zwei gespielten Spielen in der neuen Runde kam der FC Amberg mit sechs Punkten und 5:0-Toren sehr gut aus den Startlöchern. Für den SV Memmelsdorf lief es weniger gut. Nach zwei unglücklichen Spielen ohne Punktgewinn, kam nun auch noch eine Mannschaft, die im Rennen um den Aufstieg durchaus mitmischen kann. Dementsprechend selbstbewusst kam Amberg mit dem Ziel nach Memmelsdorf, weitere drei Punkte einzufahren. Auf der anderen Seite wollte Memmelsdorfs Trainer Bernd Eigner seiner Mannschaft aber nicht die Chancen auf eine Überraschung absprechen. „Natürlich muss man realistisch sein. Aber vielleicht bietet uns das Wetter angesichts der Busreise der Gäste heute einen kleinen Vorteil. Wir wollen natürlich immer gewinnen und schauen daher mal, was heut dabei rumkommt.“
In der Anfangsphase waren die Memmelsdorfer vor allem mit Ballsicherung beschäftigt. Hier schirmt Markus Beiersdorfer gut gegen Lennard Meyer ab.
Frank Kuwok
In der Anfangsphase agierten beide Teams sehr verhalten. Mit ruhigem Spielaufbau wurde der Ball lang gehalten, ehe es vereinzelt Vorstöße gab. Dabei standen beide Teams hinten sicher und eng am Mann. Es dauerte bis zur neunten Minute, als Memmelsdorf die erste Chance des Spiels verbuchen konnte. Nach einer unglücklichen Torwartabwehr kam Philipp Grasser frei zum Schuss. Sein Versuch wurde aber abgeblockt (9). Auf der anderen Seite sorgte Sebastian Müller für die erste gefährliche Situation Ambergs. Nach einer ungeklärten Situation schnappte er sich den Ball. Sein strammer Schuss wurde gut von Keeper Peter Kundmüller abgeblockt (15). Wenig später kam der starke Julian Ceesay nach einer Ecke frei zum Kopfball. Er verfehlte nur knapp (17). Von nun an übernahm Amberg mehr und mehr die Initiative. Vorrangig über links stürmten die Gäste mehrfach in den gegnerischen Strafraum. Nach etwa 25 gespielten Minuten neutralisierten sich beide Teams aber wieder im Mittelfeld. Dabei zeigte Memmelsdorf zu wenig Kreativität und Amberg mehr Zug zum Tor. So auch nach über einer halben Stunde, als Benjamin Werner allein aufs Tor zulief, gehalten wurde und plötzlich im Strafraum der Gastgeber zu Fall kam (33). Schiedsrichter Laumers Pfiff blieb aber aus. Angesichts dieser zweifelhaften Entscheidung war Stürmer Werner richtig sauer. Dennoch schien diese Situation etwas mehr Feuer zu entfachen. Amberg wirkte nun noch agiler und setzte einige Akzente nach vorne. Mehrere Schussversuche verfehlten den Kasten Memmelsdorfs nur knapp. Stefan Herl fand aber die richtige Richtung. Sein strammer Schuss klatschte vom linken Innenpfosten in die Maschen (43). Mit dem Ergebnis von 0:1 verabschiedeten sich die Team wenig später in die Pause.
Memmelsdorf hatte immer einen Mann an sich kleben.
Frank Kuwok
Trainer Bernd Eigner schien in der Pause die richtigen Worte und das passende Rezept gefunden zu haben. Nach einem Abwehrfehler schnappte sich der eben eingewechselte Markus Saal das Leder und vollendete freistehend zum 1:1-Ausgleich (49). In der Folge blieb das Spiel etwas zerfahren und es gelangen nur wenig sehenswerte Spielzüge auf beiden Seiten. Es war bereits knapp eine Stunde gespielt, ehe es einmal brenzlig für Memmelsdorf wurde. Der gut freigelaufene Nicholas Lombardi wäre durch gewesen, wenn er nicht wegen Abseits zurückgepfiffen worden wäre. Allgemein wurde das Spiel mehr und mehr durch unglückliches Agieren des Schiedsrichtergespanns bestimmt. Amberg versuchte weiterhin, das Spiel zu bestimmen, ohne dabei richtig gefährlich zu werden. Ein abgefälschter Freistoß von Sebastian Müller brachte die bis dato größte Gefahr (67). Keeper Kundmüller reagierte aber super. Wenig später betrat ein alter Bekannter aus der Bundesliga, Timo Rost, den Platz, um vielleicht doch noch den Sieg für Amberg zu bewirken. Kurz darauf war er aber gleich im eigenen Sechzehner gefordert (70). Dies sollte aber die zunächst letzte Angriffsbemühung der Gastgeber gewesen sein. In der Folge erhöhte Amberg den Druck spürbar. Bei mehreren Versuchen von Lukas Dotzler wäre mehr drin gewesen. Es fehlte die nötige Präzision beim Abschluss. Gut zehn Minuten vor Schluss stand abermals Schiedsrichter Laumer im Fokus. Ein Drehschuss des Ex-Bundesligisten Francis Kioyo wurde möglicherweise mit der Hand abgeblockt. Der Elfmeterpfiff blieb abermals aus (82). Dotzer, Kioyo und Müller hatten weitere Chancen für die Gäste, aber es wurde nicht konsequent genug zu Ende gespielt. Bezeichnend eine Szene aus der 88. Spielminute: ein Pass von der Grundlinie kam über Umwege zu Timo Rost. Dieser bediente Francis Kioyo, welcher aus kurzer Distanz über den Kasten schoss. Und so kam es, wie es im Fußball kommen muss. Aus einem Entlastungsangriff heraus setzte sich Peter Koch gut an der gegnerischen Eckfahne durch. Mit dem Kopf oben bediente er Stefan Herl punktgenau, welcher nur noch einzuschieben brauchte (90.+2).
Unterm Strich fuhr ein etwas glücklicher SV Memmelsdorf die ersten drei Punkte der Saison ein. Mit gutem Stellungsspiel und der Moral etwas reißen zu wollen, nutzten die Gastgeber ihre Chancen gut. Amberg war über weite Teile der Partie spielbestimmend, ohne dabei genug Druck aufzubauen. Über die zwei Elfmetersituationen wird zu reden sein. Dennoch fehlte heute die nötige Torgefahr, um Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2013 23:37 Uhr