Nicht nur, dass der TSV Aubstadt zehn Punkte in der Tabelle vor dem FSV Erlangen-Bruck steht, auch die Vorbereitung der Erlanger auf die Bayernliga-Rückserie war durchwachsen. „Das ist bei uns nichts Besonderes. Im Winter hatten wir noch nie eine gute Vorbereitung“, meinte Trainer Normann Wagner dazu. Freitagnachmittag sah der Sportplatz der Brucker, so der Coach, noch nicht danach aus, dass gespielt werden kann. Durch das Zutun der Platzverantwortlichen war das Austragen der ersten Punktspielbegegnung im neuen Jahr jedoch nicht gefährdet. Die Favoritenrolle lag dennoch leicht bei den Gästen aus Aubstadt, die das Hinspiel souverän mit 4:0 gegen den FSV gewonnen haben.
Zu weit. Oliver Seybold haderte mit der Ungenauigkeit der Bälle in die Offensive. Der Brucker Torjäger war fast komplett aus dem Spiel.
Uwe Kellner
Die Partie begann von beiden Seiten engagiert, wenn auch ohne große spielerische Mittel. Nach der Winterpause war es erstmal wichtig, über die Einstellung und die Bereitschaft ins Spiel zu kommen. Den Hausherren konnte man den Willen keinesfalls absprechen und die ersten Eckbälle sowie Freistöße gehörten ihnen, jedoch ohne gefährlich zu werden. Aufpassen mussten die Brucker dennoch, denn die Gäste aus Aubstadt konterten schnell. Wenn sie den Ball eroberten, trugen sie ihn sofort Richtung gegnerisches Gehäuse. Wenn man es so will, gab es im ersten Durchgang jeweils eine Chance auf beiden Seiten. Für den FSV tauchte Tim Basener über die linke Angriffsseite vor Torwart Christian Mack auf, der sich breit machte und den Abschluss blockte. Am ehesten an einem Torerfolg war für Aubstadt Martin Thomann. Einen springenden Ball leitete er hoch auf lange Eck weiter, aber das Spielgerät zog knapp am zweiten Pfosten vorbei. Die vom Kampf beherrschte Partie nahm vor dem Seitenwechsel keine Fahrt mehr auf. Vielmehr ging es um gewonnene Kopfbälle und das Erzwingen von gegnerischen Fehlern. Spielerisch ging im ersten Pflichtspiel nicht viel zusammen, auch wenn der Schiedsrichter den Bayernligisten sehr viel durchgehen ließ und das Spielgeschehen nicht unnötig anhielt.
Der Anfang vom Ende für den FSV Bruck. Martin Thomann hebt den Ball über Torwart Mathias Beck zum 1:1 in die Maschen. Danach fielen noch die nächsten beiden Treffer der Aubstädter zum Auswärtssieg.
Uwe Kellner
Der ersten Hälfte entsprechend, war es die logische Konsequenz, dass das erste Tor nach einem Standard fallen musste. Für die Hausherren führte Simon Drießlein einen solchen von der linken Seite aus und brachte ihn mit Zug vor das Tor. Dort wurde der Ball zuerst leicht abgefälscht und dahinter grätschte Tom Jäckel das Spielgerät zum 1:0 in die Maschen. Was folgte war ein Powerplay der Gäste mit verändertem Spielsystem. Trainer Joseph Francic stellte auf Dreierkette um. Martin Thomanns Schuss Richtung Torwinkel parierte Torwart Mathias Beck im Nachfassen. Danach hielt der Schlussman auch noch einen Schuss von Daniel Leicht fest. Als er im Anschluss bei einem Flankenball von Aubstadts Stürmer Julian Grell vermeintlich behindert wurde, war das Tor der Brucker leer. Aubstadt hatte zwei Mal die Riesenchance, den Ball ins verlassene Tor zu schießen, jedoch war beide Male der eingewechselte Tom Wilke zur Stelle und klärte zuerst per Fuß und danach per Kopf auf der Linie. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Bruck wurde eingeschnürt und war völlig von der Rolle. Das nächste dicke Ding für Aubstadt folgte. Wieder musste Torwart Mathias Beck einen Torschuss aus zentraler Position entschärfen, doch der Nachschuss landete bei Julius Büttner. Der gerade eingewechselte zog ab, doch der Ball landete abgefälscht am Pfosten. Schon jetzt entschädigte die zweite Hälfte für den durchwachsenen ersten Durchgang. Die Zeit verrann, doch der mittlerweile mehr als verdiente Ausgleich fiel noch. Einen über die Abwehr gechippten Ball verlängerte Martin Thomann per Heber über den Torwart hinweg zum 1:1 in der Kiste. Bruck schwamm immer mehr und leistete sich zu viele Fouls. So bekam Aubstadt an der Sechzehnerkante einen Freistoß. Ingo Feser schoss diesen direkt ins Torwarteck zum 1:2. Es kam noch schlimmer. Der eben eingewechselte Daniel Arapoglu leistete sich ein Foul im eigenen Sechzehner und es gab Elfmeter. Zwar hielt Mathias Beck den Strafstoß von Philipp Kleinhenz, aber den Nachschuss beförderte Hayri Özdemir zum 1:3 ins eigene Netz, bevor der Aubstädter Schütze an die Pille kam. Binnen sieben Minuten drehte Aubstadt das Ergebnis – was für ein Finish.
Der TSV Aubstadt drehte die Partie in den letzten sieben Minuten. Die Freude über den Auftaktsieg nach der Winterpause war merklich groß.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 10.03.2018 18:31 Uhr