von infranken.de, Alfons Beuerlein
Pünktlich pfiff Schiedsrichter Sven Bode das Nachbarderby der Fußball-Bayernliga Nord zwischen dem FC Sand und der DJK Bamberg ab. Glückliche Gesichter und Jubel bei den Gastgebern, Enttäuschung und Ärger bei den Spielern der DJK. Dafür verantwortlich war eine Spielszene eine Minute vor Spielschluss, denn da erzielten die Bamberger den vermeintlichen 2:2-Ausgleich. Doch der Treffer wurde vom insgesamt guten Schiedsrichter-Gespann nicht anerkannt, das auf Abseits entschied, sodass der FC Sand als glücklicher 2:1-Sieger vom Platz ging.
"Eine sehr unglückliche und auch bittere Niederlage für uns", kommentierte DJK-Trainer Mario Bail. Seine Mannschaft war in der Tat über weite Strecken der Begegnung das bessere Team. In der Chancenverwertung ließen die DJKler allerdings den "Killer-Instinkt" vermissen. Dies betraf besonders die erste Halbzeit, in der Henrik Schwinn (25., 31. und 34.) sowie Marco Schmitt (40.) nach Sander Abwehrfehlern vier Großchancen hatten. Zweimal verhinderte Schlussmann Simon Mai mit guten Paraden einen Einschlag, je einmal retteten Dominik Leim und Manuel Müller in höchster Not. Die größte DJK-Möglichkeit hatte in der 45. Minute Daniel Schäffler, der frei stehend einen halben Meter über das Tor schoss.
Einige Sander Möglichkeiten
Doch obwohl die Sander kein gutes Spiel machten, hatten auch sie einige Möglichkeiten. So bereits in der 4. Minute mit einem Freistoß von Sebastian Wagner. In der 27. Minute scheiterte Andre Karmann mit einem Heber an DJK-Torwart Trunk. Schließlich kam in der 44. Minute Florian Gundelsheimer nach einem abgewehrten Wagner-Freistoß einen Schritt zu spät.
Die Hausherren spielten im zweiten Durchgang in der Abwehr konzentrierter und auch insgesamt einen besseren Fußball als zuvor. Im Anschluss an einen Eckstoß von Sebastian Wagner wurde ein Kopfball von Manuel Müller abgewehrt, doch René Steinmann schoss den Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (52.).
Dank ihrer Leichtfüßigkeit kamen die Bamberger mit dem holprigen Naturrasen aber besser zurecht als die Heimelf und steckten den Rückstand weg. Doch die Sander hatten Konterchancen. Thorsten Schlereth scheiterte zunächst noch am gut reagierenden Trunk (65.). In der 71. Minute erneut das Duell Schlereth gegen Trunk, doch diesmal holte der Torhüter den Sander von den Beinen. Den Strafstoß verwandelte Daniel Krüger sicher zum 2:0.
Körner sorgt für neuen Schwung bei der DJK
Auch dieses Ergebnis schreckte Don Bosco nicht. Aufgebaut auch von den nachlassenden Gastgebern, agierten die Bamberger weiter druckvoll. Besonders die Einwechslung des agilen Martin Körner sollte sich für die DJKler bezahlt machen, denn der Blondschopf sorgte auf der linken Angriffsseite der Gäste für mächtig Wirbel. Ihm war es auch vorbehalten, in der 83. Minute den hochverdienten 2:1-Anschlusstreffer zu erzielen.
In den letzten Spielminuten blies die DJK zu einer starken Schlussoffensive, in der dem FC Sand mehrfach das Glück zur Seite stand. So in der 86. Minute, als Mai unnötig weit aus seinem Kasten ging und Schmitt das leere Tor nur um Zentimeter verfehlte. Kurz zuvor hatte sich der bei Sand eingewechselte Tevin McCullough bis in den DJK-Strafraum durchgewurschtelt, aber keine Unterstützung durch seine Mitspieler gefunden.
Proteste bleiben ohne Erfolg
Heiß diskutiert wurde dann in der 89. Minute die eingangs geschilderte Szene mit dem vermeintlichen Ausgleichstreffer erneut durch Körner. Der Linienrichter hatte jedoch die Fahne gehoben und ließ sich trotz ungestümer Proteste der DJK-Spieler auch bei der Befragung durch den Schiedsrichter nicht umstimmen.
Der Sander Trainer Uwe Ernst sagte: "Wir haben heute nicht das gespielt, was wir eigentlich können. Wenn wir zur Pause im Rückstand gelegen wären, hätten wir uns nicht beklagen dürfen. Deshalb bin ich in der Kabine auch etwas lauter geworden. Im zweiten Durchgang war unser Spiel dann besser. Don Bosco hat sehr viel in das Spiel investiert. Aber wir haben, wenn auch etwas glücklich, die drei Punkte." Sein Kollege Mario Bail von der DJK meinte: "Wie so oft in den letzten Spielen erlitten wir auch heute eine sehr unglückliche Niederlage. Den Knackpunkt war, dass wir in der ersten Halbzeit die klar die bessere Mannschaft waren, aber uns trotz mehrerer glasklarer Chancen keinen Vorsprung zulegten. Nach der Pause war das Spiel sehr hektisch. Dem Elfmeter von Sand ging aus meiner Sicht eine klare Abseitsstellung voraus. Auch die Zurücknahme unseres zweiten Tores wegen angeblichen Abseits empfinde ich als Fehlentscheidung. Die Niederlage ist bitter für uns. Meinen Jungs kann ich jedoch keinen Vorwurf machen, denn sie haben alles gegeben und Moral bewiesen. Lediglich aus der Vielzahl der Torgelegenheiten hätten sie mehr machen müssen."
Spielbericht eingestellt am 27.03.2017 21:55 Uhr