von infranken.de
Das war fast schon Pep-Fußball: hohe Ballbesitzquote, flüssiges Kombinationsspiel, den Gegner laufen lassen und dann, wenn sich die Chance bietet, eiskalt zuschlagen. Wie Pep Guardiola vor kurzem bei Bayern und nun bei Manchester City Fußball zelebrieren lässt, das setzten zum Teil am Samstag auch die Ansbacher Bayernliga-Kicker um. Beim überlegenen 4:0-Heimsieg über Tabellenschlusslicht VfL Frohnlach trafen sie auf einen Gegner, der diese Ballstafetten auch zuließ.
"Ja, es war diesmal leicht, den Ball laufen zu lassen", bilanzierte der defensive Mittelfeldstratege Oskar König, der mit raumöffnenden Pässen auf die gegenüberliegende Seite immer wieder Gefahr heraufbeschwor. Besonders erfreulich auf Ansbacher Seite: Alle vier offensiv ausgerichteten Spieler trafen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Frohnlachs Trainer Oliver Müller sieht die Situation seiner derzeit arg gebeutelten Fußballer pragmatisch: "Derzeit sind wir nicht konkurrenzfähig, aber ich habe die Hoffnung, dass wir wieder stärker werden und dann sogar noch eine Chance auf den Relegationsrang haben."
Müller musste sich mangels Alternative selbst als Auswechseltorwart nominieren. Bis zu zehn Spieler fehlten ihm, die meisten wegen Verletzung. Auch bei Ansbach hat das Verletzungspech zugeschlagen, doch der Aufsteiger hat viel spielerische Qualität im Kader, die sich gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gast auch klar durchsetzte.
"Meine Mannschaft hat das Spiel ernst genommen und besonders in der 1. Halbzeit sehr konzentriert gespielt", machte Trainer Andreas Heid schnell einen Haken unter diesen Pflichtsieg gegen Frohnlach.
Nach öffnendem Pass von Christoph Hasselmeier wollte Patrick Kroiß den Ball eigentlich auf Lukas Schmidt weiterleiten, fand aber eher zufällig Engelhardt, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste.
Bester Frohnlacher war der junge Torhüter Michael Edemodu, der durch gute Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. Beim Pfostentreffer von Engelhardt hatte er Glück (14.), doch in der 16. Minute war er zum zweiten Mal chancenlos: Nachdem sich der emsige und nie zu haltende Lukas Schmidt gegen Maximilian Weinreich durchgesetzt hatte, erkannte er die freie Stelle im Tor und schloss mit einem blitzsauberen Linksschuss zum 2:0 ab.
In der 29. Minute war Schmidt wieder durchgebrochen, wurde im Strafraum unsanft umgerannt, doch Schiedsrichter Peter Dotzel aus Heidenfeld wollte partout keinen Elfmeter geben - seine einzige Fehlentscheidung. Einen Strafstoß hatte die SpVgg auch gar nicht nötig, sie kam auch so vor der Pause noch zum dritten Tor. Und diesmal stellte Kroiß seine Torjägerqualitäten unter Beweis.
Nach Schuss von Engelhardt konnte Edemodu den Ball nur vor die Füße des einschussbereiten Kroiß abklatschen. Der VfL zeigte sich bemüht, in der Offensive strahlte er aber so gut wie keine Gefahr aus. Oder anders gesagt: Die SpVgg-Defensive hatte alles im Griff, wurde aber auch nicht gefordert.
Endgültig entschieden war die Partie nach 62 Minuten, als Patrick Pfahler mit einer sehenswerten Direktabnahme auf 4:0 erhöhte. Es ehrte die Gäste, dass sie trotz des hohen Rückstandes sogar den einen oder anderen Gegenstoß probierten.
Spielbericht eingestellt am 18.10.2016 14:38 Uhr