von infranken.de
Ein Spiel, zwei Welten am Freitagabend im Feuchter Waldstadion. Während nach launigen 90 Minuten die Hausherren ihren 5:2 (4:2)-Heimsieg feierten und mit nun 40 Punkten auf dem Konto aller Wahrscheinlichkeit auch den vorzeitigen Klassenerhalt, herrscht beim FC Eintracht Bamberg Tristesse. Für die Oberfranken war es die dritte Pleite in Folge, was jedoch kaum noch ins Gewicht fällt, da der FC Eintracht aufgrund der Insolvenz als erster Absteiger bereits feststeht.
Erstaunlicher und lobenswerter Weise traten die ersatzgeschwächten Gäste jedoch anfangs so auf, als wären sie immer noch ein ganz normaler Bayern-ligaverein. Während die Feuchter die Partie zunächst im Schongang angingen, starteten die Bamberger immer wieder freche Konter, von denen in der 14. Minute einer mit Verzögerung auch zur FCE-Führung führte: Erst klärte die SC-Abwehr einen Drehschuss von Daniel Schäffler mit Mühe. Doch die darauf folgende Ecke von Schäffler stocherte Luca Ljevsic zum 0:1 über die Linie. Ein Schock für die rund 220 Zuschauer im Waldstadion, die eigentlich eine klare Angelegenheit für den Aufsteiger erwartet hatten.
Der Gastgeber wirkt gereizt
Auch SC-Trainer Klaus Mösle war nun sichtlich angefressen, was er den Seinen auch lautstark mitteilte. Nun hatten die Gäste die Feuchter gereizt, die ihrerseits mit wütenden Angriffen antworteten. In der 17. Minute wurde Schulik auf die Reise geschickt, war mit Ball schneller als sein Gegenspieler und schloss in typischer Torjägermanier eiskalt an FC-Torwart Matthias Kühnhorn vorbei ins kurze Ecke ab - 1:1. Knapp zehn Minuten später erzielte Nico Wessner nach einem blitzsauberen Doppelpass mit Jonas Marx das 2:1. Und als dann in der 35. Minute erneut Schulik nach Pass von Martin Kirbach auf 3:1 stellte, musste man ernsthaft Angst um die Bamberger haben. Wie ein Rudel hungriger Wölfe bearbeiteten die Feuchter die FC-Abwehr, so dass die Skarabela-Schützlinge kaum noch über die Mittellinie kamen.
Einmal schafften sie es aber doch, und schon klingelte es wieder im SC-Kasten. In der 39. Minute tankte sich Calvin Sengül unter freundlichem Begleitschutz der Feuchter Innenverteidigung in den Strafraum durch und setzte die Kugel aus vollem Lauf ins lange Eck. Schlussmann Patrick Schmidt war noch mit den Fingerspitzen dran und verpasste dem Ball womöglich sogar den entscheidenden Drall. Allerdings dauerte es wiederum nur fünf Minuten, bis Wessner nach Ecke von Marx per Kopf den Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt hatte.
Die Begegnung verflacht
Trotzdem war den Feuchtern beim Gang in die Kabine der Ärger über die zwei überflüssigen Gegentore deutlich anzusehen. Ernsthaft Sorgen machte sich beim SC-Anhang jedoch wohl kaum jemand. Dafür waren die Bemühungen der Gäste trotz ihrer zwei Tore in Summe bislang einfach zu harmlos gewesen. Wer allerdings nach dem Seitenwechsel auf den nächsten Feuchter Sturmlauf gewartet hatte, wurde enttäuscht. Denn von Minute zu Minute verflachte die Partie nun. Kaum klare Aktionen, das Geschehen spielte sich meist im Mittelfeld ab. So benötigte es eine sehenswerte Kombination von Noah Tiefel, Kirbach und Schulik, um den Sack endgültig zuzumachen. Tiefel flankte in der 74. Minute von der linken Seite kurz vor der Auslinie in den "Sechzehner", Kirbach verlängerte per Kopf auf Schulik, der nur noch einzunicken brauchte. In den restlichen Minuten passierte nichts mehr.
Spielbericht eingestellt am 27.04.2016 22:19 Uhr