von infranken.de
Am Freitag hat der TSV Großbardorf seinen Antrag auf eine Regionalliga-Lizenz beim Bayerischen Fußball-Verband eingereicht, am Samstag stürzten die Grabfeld-Gallier von der Tabellenspitze der Bayernliga Nord. Nach vielen Wochen ganz oben mussten sie durch das 0:1 (0:1) bei der SpVgg SV Weiden den 1. Platz an den punktgleichen SV Seligenporten abgeben. Dennoch herrschte beim TSV-Trainer Dominik Schönhöfer keine Tristesse. "Es ist toll, dass wir so lange im Konzert der Großen mitmischen können."
Logisch war der TSV-Coach enttäuscht über die knappe Niederlage ("Man will als Sportler immer ein gutes Ergebnis erreichen"), dennoch war er stolz auf seine Mannschaft, die im Sparda-Bank-Stadion eine gute Leistung zeigte: "Wenn man bedenkt, wer heute nicht dabei sein konnte, muss ich vor meinen Jungs den Hut ziehen. Sie haben in dieser äußerst schwierigen Situation hervorragend gespielt und hätten gegen einen starken Gegner sogar einen Punkt verdient."
In der Oberpfalz fehlten im Vergleich zum 3:3 in Bamberg in der Vorwoche auch noch Stefan Piecha (gesperrt), Simon Snaschel (Saisonaus nach Innenbandriss) und Shaban Rugovaj (Trauerfall). Schönhöfer untermauerte, dass seine Schützlinge trotz der langen Verletztenliste bis jetzt eine außergewöhnlich gute Runde absolviert haben. "Sie lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und in keiner Weise hängen. Das hat man auch in Weiden gesehen. Das ist für mich das Wichtigste."
Schönhöfer krempelte seine Mannschaft völlig um. So bildeten Manuel Orf, der wieder mitwirken konnte, und Markus Kirchner das Innenverteidiger-Duo, Maximilian Zang rückte dafür auf die rechte und Benjamin Freund auf die linke Außenposition. Als Abräumer vor der Abwehr fungierte Dominik Zehe, während im Vierermittelfeld André Rieß, Daniel Kornagel, Manuel Leicht und Björn Schönwiesner agierten. Joe Etzel bildete die einzige Sturmspitze. Und dieses Team, in der einige auf einer völlig ungewohnten Position spielten, verkaufte sich teuer.
In einem spannenden und gutklassigen Bayernligaspiel, das intensiv und kampfbetont geführt wurde, verlief die erste Halbzeit nach Schönhöfers Einschätzung ausgeglichen. Dem Gastgeber gelang nach 20 Minuten das, wie sich später herausstellen sollte, entscheidende Tor durch Josef Rodler: Nach einem Wildenauer-Pass in die Spitze behauptete der Torschütze das Leder gegen einen Bardorfer Abwehrspieler und netzte ins rechte Eck unhaltbar für Marcel Wehr ein. "Das war fast die einzige gefährliche Situation der Hausherren nicht nur in Halbzeit eins, sondern in der gesamten Spielzeit. Das hat Rodler aber ganz hervorragend gemacht", sagte Schönhöfer.
Nach der Pause zogen sich die Platzherren, die sich auf ihre kompakte, stabile Abwehr verlassen konnten, weiter zurück und setzten auf Konter. "Weiden ist eine Top-Mannschaft. Sie hat deutlich gezeigt, warum sie so weit vorne steht und warum sie nun 15 Mal in Folge ohne Niederlage geblieben ist. Weiden hat gut verteidigt", lobte Schönhöfer, ohne zu vergessen, dass seine Mannschaft "zwei bis drei gute Möglichkeiten" besaß - die klarste in der Schlussphase durch Manuel Orf, dessen Kopfball nach einer Ecke übers Tor ging. In der Nachspielzeit hatte Markus Kirchner eine gute Chance, sein Kopfball landete genau in den Händen des Weidener Schlussmannes. Die Gäste verließen zwar als Verlierer, aber erhobenen Hauptes das Spielfeld.
Spielbericht eingestellt am 27.04.2016 22:29 Uhr