Teuer bezahlte die SpVgg Jahn Forchheim den Auswärtssieg gegen Aufsteiger Neudrossenfeld, denn bei Dilan Kumpir bestätigten sich die schlimmsten Vermutungen. Der Mittelfeldspieler riss sich das vordere Kreuzband und wird wohl mehr als ein halbes Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Siegerelf vom vergangenen Spieltag musste somit umgebaut werden und Neuzugang Klaus Faßold rückte für Kumpir in die erste Elf. Ansonsten vertraute Trainer Hutzler auf Altbewährtes, um der Serie noch mindestens einen weiteren Sieg hinzufügen zu können. Die Gäste konnten am vergangenen Spieltag ihren ersten „Dreier“ der noch jungen Bayernligasaison einfahren, gegen Erlangen Bruck gewann man mit kämpferisch guter Leistung knapp mit 1:0. Trainer Fredi Skurka baute ebenfalls auf zehn Spieler, die auch im letzten Spiel von Anfang an dabei waren. Lediglich Michael Gassner stand in Forchheim nicht zur Verfügung.
Sven Becker macht Meter und versucht, einen Ball in die Spitze zu spielen.
Matthias Hofmann
Nachdem die Partie wegen der verspäteten Ankunft der Ansbacher, die mit Verkehrsbehinderungen zu kämpfen hatten, etwas nach Zeitplan angepfiffen wurde, zeigte sich schnell, dass es an diesem Tag wohl ein Spiel auf Augenhöhe werden würde. Ansbach wirkte zu Beginn präsenter und mit langen Bällen, die dann in die Gefahrenzone verlängert wurden, brachte man die Jahn-Abwehr das ein oder andere Mal in Verlegenheit. Auf der Gegenseite war Forchheim um einen geregelten Spielaufbau bemüht, trotz eines leichten Übergewichtes und mehr Ballbesitz fanden sich im Aufbauspiel zunehmend riskante Pässe wieder, die ab und an auch in sehr unnötigen Ballverlusten resultierten. Mitte der ersten Halbzeit erzielte dann die SpVgg Ansbach das erste Tor der Partie, nach einem Doppelpass zwischen Herzner und Kroiß steckte Ersterer für den in die Gasse startenden Haltmayer durch, der abgeklärt vollendete. Der Treffer spielte den Gästen natürlich in die Karten und man lauerte nun geradezu auf Ballverluste und Fehlpässe, um Nadelstiche in Form von Konterangriffen zu setzen. Gelang der Spielaufbau des Jahn, wurde es jedoch gefährlich und der Tabellenführer konnte zeigen, wozu er im Stande war. So kam Roas nach gut einer halben Stunde dem Ausgleich ziemlich nahe, einen Freistoß setzte der Rückkehrer haarschaft am Pfosten vorbei. Auch Becker (nach Eckball) und Selmani wurden in guter Position freigespielt, beide Male fehlte den Forchheimern aber das bekannte Quäntchen Glück. Vorne war man angekommen, doch hinten leistete man sich immer noch den ein oder anderen Lapsus. Dies wurde zunächst aber nicht bestraft und gegen Ende der ersten Halbzeit hatten noch Göbhardt aus der Distanz, Roas nach Eckball und schließlich wieder Göbhardt nach schönem Zusammenspiel mit Roas die Chancen zum Ausgleich, Ansbachs Schlussmann Körner und Pech im Abschluss verhinderten aber einen Torerfolg.
Klaus Faßold (links) und Bastian Herzner (rechts) im Zweikampf.
Matthias Hofmann
Der zweite Abschnitt begann ausgeglichen und beide Teams kamen je zu einer Gelegenheit. Nach gut sieben Minuten brachte Trainer Hutzler dann wie gewohnt Dominik Zametzer in die Partie und keine 60 Sekunden später hätte der Joker den Ausgleich erzielen müssen. Von Faßold bedient, lief der Stürmer allein auf Ansbachs Körner zu, scheiterte aber mit seinem zentralen Abschluss am Schlussmann. Doch auch der Gast mischte weiter munter mit und wieder ein Ballverlust begünstigte beinahe das 0:2. Haltmayer wurde freigespielt und lief auf Jahns Beck zu, diesmal behielt aber der Keeper die Oberhand. Forchheim begann Mitte der zweiten Halbzeit mehr zu riskieren und mit der Umstellung auf eine Dreierkette versuchte man, mehr Druck auf des Gegners Tor zu entwickeln. Dies bot Räume für die konterstarken Ansbacher und so machte es wenig später Haltmayer, der eben noch an Beck gescheitert war, besser, indem er das 2:0 für den Gast einleitete. Nach einem Konter lief er rechts versetzt auf den Jahn-Torwart zu, statt zu schießen, setzte er per Querpass gekonnt Patrick Kroiß in Szene, der wenig Mühe hatte, den Ball im leeren Tor unterzubringen. Und auch die nächste Szene gehörte den Ansbachern, nun zeigte sich Torschütze Kroiß uneigennützig. Allein vor dem Forchheimer Tor passte Kroiß quer auf Störzenhofecker, der das Leder aus vier Metern jedoch nicht im leeren Heimtor unterbringen konnte, eine dicke Chance. Beinahe zum Anschlusstreffer kam 15 Minuten vor dem Ende dann fast der Tabellenführer, als der eingewechselte List einen Freistoß an den Pfosten knallte. Doch irgendwie wollte der Ball auf Forchheimer Seite nicht ins Eckige, denn kurz vor dem Ende scheiterte auch Roas nach Freistoß am Aluminium. So waren es am Ende die Ansbacher, die noch zwei Mal treffen konnten. Zunächst erzielte Patrick Kroiß mit einem gedankenschnellen Abschluss das 0:3, kurz vor dem Abpfiff ließ der eingewechselte Vittorio Romano das 0:4 folgen. Er tankte sich gegen die aufgerückte Jahn-Defensive durch. Da nach diesem Treffer nichts Erwähnenswertes mehr geschah, blieb es letztlich beim 0:4 aus Forchheimer Sicht.
Spielbericht eingestellt am 30.07.2014 23:34 Uhr