von Christian Kühnel
Nach dem ersten Saisonsieg gegen Bamberg am vergangenen Wochenende ging die SpVgg Ansbach mit breiter Brust in die Partie gegen den SV Wacker Burghausen - mit viertelstündiger Verspätung, weil der Mannschaftsbus der Burghauser im Stau stecken geblieben war.
Doch auch die Gäste hatten sich offensichtlich viel vorgenommen und kamen zunächst deutlich besser in die Partie, ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und kamen durch Edin Hyseni nach sieben Minuten zur ersten Torchance, aber der Schuss konnte noch zur Ecke abgewehrt werden. Auch in der Folgezeit hatten die Burghauser mehr vom Spiel, während die SpVgg Ansbach es immer wieder mit langen Bällen auf Niklas Seefried und Lukas Schmidt versuchte - auch gezwungenermaßen, denn Burghausen setzte die Ansbacher im eigenen Stadion stark unter Druck. Die beste Torchance in einer ereignisarmen ersten halben Stunde hatte aber trotzdem die SpVgg Ansbach in Person von Daniel Schelhorn, der sich aus knapp 25 Metern ein Herz fasste und mit seinem Schuss nur die Latte traf - Torhüter Markus Schöller wäre bei diesem Versuch wohl chancenlos gewesen. Auch ein Versuch von Kapitän Tobias Dietrich fand nicht den Weg ins gegnerische Tor. Torraumszenen waren in der ersten Halbzeit Mangelware, beide Mannschaften kämpften im Mittelfeld um jeden Ball, wobei die Gäste etwas mehr Spielanteile hatten.
Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Gäste, die versuchten, das Spiel an sich zu reißen, doch die Ansbacher hatten die besseren Torchancen, welche nun auch genutzt werden konnten. In der 53. Minute kam eine Flanke von Schmidt über die linke Angriffsseite der Ansbacher durch einen missglückten Wacker-Abwehrversuch zu Daniel Schelhorn, dessen Schuss zwar das Abwehrbein von Spitze traf, von dem der Ball abgefälscht zur Führung im Tor landete.
Nach dem Führungstreffer kämpften die Ansbacher vor einer tollen Kulisse von 1.277 Zuschauern um jeden Ball. Der SV Wacker Burghausen musste nun natürlich etwas offensiver agieren und ermöglichte so den Hausherren gute Tormöglichkeiten. Die Riesenchance zum 2:0 hatte Pepe Brekner, als Lukas Schmidt dem gegnerischen Abwehrspieler den Ball abluchste, den Ball aber etwas zu ungenau spielte, so dass Brekner keinen gefährlichen Schuss auf das Tor bringen konnte.
Den Gästen lief nun die Zeit davon, die Ansbacher Hintermannschaft köpfte alle Bälle aus der Gefahrenzone und nach vorne hatten die SpVgg immer wieder Möglichkeiten, doch Schelhorn scheiterte zunächst mit einem vielversprechenden Freistoß und anschließend aus spitzem Winkel aus dem Spiel heraus.
Das Spiel neigte sich dem Ende zu, bis es noch einmal zu einem großen Aufreger kam. Gäste-Spieler Felix Bachschmid behauptete den Ball im Ansbacher Strafraum, Torhüter Heiko Schiefer war im Sechzehner auf dem falschen Fuß erwischt worden. Bachschmids Hereingabe fand einen Joker Brajan Begotaraj, der den Ball jedoch überhastet aus fünf Metern über das Gehäuse drosch.
Der eingewechselte Ansbacher Neuzugang Maximilian Hirschmann fand dann auf der Gegenseite mit seiner Flanke Michael Sperr, der mit einem Karatesprung für die Entscheidung sorgte. Am Ende war es ein hart umkämpfter Sieg für die Ansbacher, die zwar nicht viel vom Spiel hatten, aber durch Leidenschaft und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zum Sieg kamen und mit nunmehr acht Punkten aus den ersten vier Partien von einem wirklich gelungenen Saisonstart sprechen dürfen.
Spielbericht eingestellt am 12.08.2023 00:11 Uhr