Der TSV Aubstadt versuchte natürlich die Euphorie vom 1860 München-Pokalsieg mit in die Regionalliga-Begegnung gegen die U21 des 1. FC Nürnberg mitzunehmen. Im Finale geht es für die Kleinhenz-Truppe am 21. Mai um den Pokalsieg und dem damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal. Zuvor möchte man aber möglichst noch viele Punkte holen in der Regionalliga Bayern - aktuell steht man auf Platz 7 der Tabelle.
Auch für die U21 des Clubs war der Auftakt in das Pflichtspieljahr 2022 verheißungsvoll, als man in Burghausen einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 umwandeln konnte. Aus den gesamt fünf Begegnungen holte man beachtliche elf Punkte, sodass man vor der Fiel-Elf genug gewarnt sein sollte im Lager des TSV Aubstadt. Es war um 17:45 Uhr in der NGN-Arena angerichtet, als Schiedsrichter Andreas Dinger die Begegnung freigab.
Schrie seine Freude nach seinem goldenen Freistoßtor in der elften Minute heraus: FCN-Siegtorschütze Enrique Katsianas-Sanchez.
Alex Grober
Eine erste halbherzige Möglichkeit hatten die Hausherren direkt nach fünf Minuten, als es ohne großes Abtasten losging. Doch der Freistoß war viel zu harmlos und wurde von der aufmerksamen FCN-Defensive prompt geklärt. Nur deren vier Zeigerumdrehungen später war Paul-Philipp Besong für den Club frei vor Lukas Wenzel, doch Letzterer bewahrte sein Team vor einem frühen Rückstand. Diesen musste dann Wenzel bei einem Freistoß in der elften Minute hinnehmen, als er beim direkt getretenen Standard von Enrique Katsianas-Sanchez machtlos war. Im direkten Gegenzug nach Wiederanpfiff wartete Mike Dellinger durchgebrochen zu lange und wurde in aussichtsreicher Position im Sechzehner abgeblockt. In der 17. Minute dann die nächste klasse Gelegenheit für die FCN-U21, als Besong der Ball im letzten Moment versprang und er nach Umkurven von Keeper Wenzel nur das Außennetz traf. In der Folgezeit hatte Aubstadt zwei halbherzige Abschlüsse, die aber beide nicht den Weg ins gewünschte Ziel fanden durch Pitter (23.) und Heinze (27.). Danach nahmen die Zweikämpfe immer mehr zu und wurden umkämpfter. So gab es drei schnelle Gelbe Karten in der viertel Stunde vor der Halbzeit, woraufhin Schlösser nach taktischem Foulspiel in der 39. Minute mit der Gelb-Roten Karte das Feld verlassen musste. Eine vielleicht kleinliche, aber absolut vertretbare Entscheidung. Danach wurde Aubstadt einen Tick besser, doch es reichte nicht für eine zwingende Aktion. Die Club-Führung war zur Halbzeit verdient, da man es verstand, schnell umzuschalten und nach vorne zu spielen. Die Heimelf von Victor Kleinhenz hingegen war offensiv weitestgehend harmlos und ohne zwingende Aktion. Dem TSV schmeckte das frühe Pressing der Fiel-Elf überhaupt nicht, woraufhin man mit einigen langen Bällen agierte, die kaum einen Abnehmer fanden.
Marcel Volkmuth (li.) und der Gästeangreifer David Siebert eifern dem begehrten Rund hinterher.
Alex Grober
Mit dem Platzverweis drehte sich das Spielgeschehen komplett. Die Kleinhenz-Elf hatte nun mehr vom Spiel, agierte nach dem Dreifachwechsel zur Halbzeitpause auch viel druckvoller. Man war deutlich verbessert in den Anfangsmomenten. Ingo Feser hatte eine Hereingabe ins Zentrum gebracht in Minute 48, die aber Jan Reichert sicher aufnehmen konnte. Das war die erste Torannäherung, als nur wenig später ein Kopfball von Joker Schönwiesner aus knappen acht Metern am Tor vorbeiging. In der 52. Minute die nächste Aktion vom agilen Björn Schönwiesner, der einiges an Tempo ins Aubstadter Spiel brachte, dessen Schuss aus 18 Metern aber von Reichert zum Eckball geboxt wurde. Nur wenig später wurde ein Eckball gefährlich, als Mike Dellinger abgeblockt wurde und die Nürnberger Defensive im Verbund klären konnte. Nach einer guten Stunde Spielzeit dann die nächste Aubstadter Aktion durch Feser, der aber den Freistoß über das Tor setzte. Von den Gästen vom Valznerweiher kam nichts mehr, während Aubstadt nun drückend überlegen war und auf das 1:1 drängte. Auch in der 66. Minute war Fesers Freistoß aus knappen 20 Metern zu ungenau, bzw. zu mittig getreten, sodass Reichert im Tor keine Probleme hatte, abzuwehren. Fünf Zeigerumdrehungen später hatte Langhans die bis dato beste Aktion, als sein Schuss aus 16 Metern von Jan Reichert im FCN-Tor per Faustabwehr zur Ecke geklärt werden musste. Man war beim TSV im Dauerangriffsmodus, als dann der eingewechselte Moritz Gündling in der 74. Minute aus zu spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Auch Fesers Freistoß zwei Minuten später wurde von Reichert über die Latte gelenkt. Man spielte sich zwar Szene um Szene heraus, doch man konnte sich nicht für einen deutlich verbesserten Auftritt in der zweiten Halbzeit belohnen. Weiterhin blieb dann das Spiel offen, Aubstadt machte in der Folge immer mehr auf und wollte sich noch mit einem Punktgewinn belohnen. Das Spiel blieb lange offen, da Nürnberg sich keine Szenen mehr erarbeiten konnte. Es war mehr eine Abwehrschlacht, die die Mannschaft von Cristian Fiel bot. Man wurde aber belohnt mit einem Auswärtssieg, als die Nachspielzeit von sechseinhalb Minuten verronnen war.
Aubstadts Joker Björn Schönwiesner (li.) schirmt das Leder vor Nürnbergs Tim Steinmetz ab.
Alex Grober
Spielbericht eingestellt am 05.04.2022 22:04 Uhr