Die Zuschauer blieben erstmals auch bei einem Pflichtspiel außen vor. Ganz zum Bedauern der Altstädter. Timo Rost fehlte ohne die Zuschauer damit das Salz in der Suppe. An seiner Vorgabe änderte dies indes nichts: Auch gegen Eichstätt wollte der SpVgg-Coach drei Punkte holen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", schmunzelte der Altstädter. Zumal Stärken und Schwächen der Oberbayern bereits aus dem Ligapokal bekannt waren. Erst Ende September waren beide Teams an gleicher Stelle aufeinander getroffen. "Wir wissen, wie wir Eichstätt schlagen können", hatte Timo Rost das damalige 2:2-Unentschieden detailliert analysiert. Nach den beiden Siegen in Rosenheim und gegen Nürnberg wollten sich die Altstädter weiter oben in der Tabelle festbeißen. Die Voraussetzungen hierfür schienen günstig. "Die Elf ist gut drauf. Rein sportlich läuft es aktuell super", sagte Timo Rost. Zudem konnte er erneut quasi aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Außenverteidiger Johannes Golla musste eine Gelbsperre abbrummen. Dafür rutschte Philip Messingschlager in die Startelf. Auf der Gegenseite musste dagegen Torjäger Fabian Eberle passen.
Anton Makarenko scheitert aus kurzer Distanz an Keeper Felix Junghan.
Thomas Nietner
Aber auch ohne den Torschützen vom Dienst durften die Gäste frühzeitig jubeln. Florian Lamprecht hatte bereits nach acht Spielminuten mit einem Sonntagsschuss Erfolg, als er einfach mal aus der zweiten Reihe abzog. Ein sattes Pfund, das den Oberbayern in die Karten spielte. Denn so konnte sich die Mattes-Elf zurückziehen und auf Konter lauern. Das machte es für die Altstädter umso schwieriger. Denn einerseits war nun Offensivgeist gefragt, aber eben auch Vorsicht in der Defensive geboten. Denn ein zweiter Gegentreffer wäre wohl schon ein schwere Hypothek gewesen, zumal den Altstädtern in der ersten Hälfte die Ideen gegen eine vielbeinige und sichere Eichstätter Abwehr fehlten. Die Rost-Elf konnte so nicht ganz an die Leistung aus dem Club-Spiel anknüpfen. Zwar verzeichneten die Hausherren mehr Spielanteile, aber aus dem Spiel heraus wurde es bis zum Seitenwechsel nur zwei Mal vor dem Gästetor gefährlich. Beide Male hatte Kapitän Anton Makarenko die Möglichkeit zum Ausgleich. Aber auch der Routinier war vor dem Tor schon einmal kaltschnäuziger gewesen. So liefen die Altstädter dem Rückstand bis zum Pausenpfiff weiter hinterher.
Wie immer voller Einsatz bei Christopher Kracun (schwarz).
Thomas Nietner
Nach der Halbzeit brachte Timo Rost mit Dennis Lippert und Chris Wolf zwei frische Kräfte, stellte auf 4-1-4-1 um und sorgte so insgesamt für mehr Dampf bei seiner Elf. Die Altstädter dominierten im zweiten Abschnitt die Partie und drängten die Gäste weiter in die eigene Hälfte. Zunächst mussten die Gelb-Schwarzen aber weiter warten, bis sich die Lücke in der VfB-Abwehr finden lassen sollte. Erst als Philipp Federl nach seinem zweiten Foul die Ampelkarte sah, sollte sich das Blatt wenden. Den folgenden Freistoß bekam die Mattes-Elf nicht aus der Gefahrenzone. Das wusste Alexander Nollenberger zum Ausgleich zu nutzen. Aus halblinker Position heraus war der Neuzugang mit einem Schuss ins lange Eck erfolgreich. Jetzt lief es bei den Gelb-Schwarzen, zumal Christopher Kracun gleich das zweite Tor folgen ließ. Der Freistoßspezialist machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre, als er einen ruhenden Ball über die Mauer hinweg in die Maschen zirkelte. Fortan erinnerte alles an die starken Auftritte der letzten Wochen und Monate. Der Altstädter Offensivmotor lief auf Betriebstemperatur. Jedoch verpassten es die Altstädter Angreifer das dritte Tor und damit die Entscheidung. Von Eichstätt kam in jener Phase nichts mehr. Erst in den letzten Spielminuten wagten die Gäste die Schlussoffensive, die um ein Haar sogar noch belohnt worden wäre. Aber sowohl Ardit Topalaj als auch Julian Kügel hatten dann aus Altstädter Sicht glücklicherweise nicht die Vollstreckerdqualitäten eines Fabian Eberle.
Ivan Knezevic (schwarz) bleibt gegen Jonas Fries Zweikampfsieger.
Thomas Nietner
Der späte Ausgleich hätte dem Spielverlauf aber nicht entsprochen. Schließlich stellten die Altstädter vor allem in der zweiten Hälfte die bessere Elf. In der Vergangenheit hätten die Gelb-Schwarzen solch eine Partie womöglich noch aus der Hand gegeben. Mittlerweile erscheint die Rost-Elf hier einen Schritt weiter und nimmt nunmehr die volle Ausbeute mit. Die Altstädter bleiben auch im dritten Ligaspiel in Folge ungeschlagen und hoffen nun auf eine Fortsetzung der Serie. Hier steht die Entscheidung des Verbandes bekanntlich noch aus. Erst am kommenden Montag sollen hier die Würfel fallen, ob und wie es in der Regionalliga weitergeht. Angesichts des Laufs würden die Altstädter natürlich trotz Geisterspiele gerne weiterspielen. Am kommenden Samstag ging es dann nach Aubstadt.
Spielbericht eingestellt am 31.10.2020 18:43 Uhr