Viel war also nicht los in Schweinfurt. Nur gut, dass die Schnüdel-Truppe dann wenigstens beste Werbung machte mit einem klaren Erfolg gegen die U21 der Mittelfranken und denen, die gekommen waren, großen Spaß bereiteten. Die Nürnberger legten zuvor eine Erfolgsserie hin, so dass eigentlich niemand wirklich ein derart klares Ergebnis erwarten konnte. Tabellarisch setzten sich die Unterfranken somit wieder vor den Gast, sind als Dritter mit nur einem Punkt Rückstand schärfster Verfolger vom Zweiten aus Ingolstadt - und werden bei neun Zählern Rückstand auf die Löwen weiter irgendwie hoffen, dass die Münchner mal wieder irgendwann patzen.
Nürnbergs Simon Rhein kann den Schweinfurter Adam Jabiri nicht halten.
Michael Horling
1:1 in Unterföhring - das war zuletzt natürlich nicht gerade die beste Werbung der Schnüdel für diese Partie. 2:2 in Buchbach nach 2:0-Führung - auch der Club erwischte zuletzt nicht den besten Tag. Doch die Truppe von Trainer Reiner Geyer, der 1990 immerhin rund 20 Minuten lang das Dress der Schweinfurter in der 2. Bundesliga trug, ehe ein in Havelse erlittener Kreuzbandriss sein Gastspiel schnell beendete, kamen trotzdem mit breiter Brust zum FC 05. Und sie hatten die erste Chance, als Maximilian Krauß nach einer Fehlerkette der Hausherren-Abwehr plötzlich frei vor Alexander Eiban stand, der Keeper jedoch rettete. Lukas Billick hatte zuvor das Leder verloren. Er räumte diesmal alleine im defensiven Schweinfurter Mittelfeld ab. Kevin Fery spielte etwas weiter vorne in der Jelisic-Position und wusste dort zu gefallen. Wie auch Dominik Weiß auf der linken, offensiven Seite, der mit einigen gefährlichen Vorstößen für Gefahr sorgte. Trotzdem dauerte es fast bis zur Mitte der ersten Halbzeit, ehe die Dinge ihren Lauf nahmen.
Nürnbergs Kapitän Christoph Wallner kommt zu Fall, der Schweinfurter Adam Jabiri will´s nich gewesen sein...
Michael Horling
Steffen Krautschneider, der späte Ausgleichsschütze von Unterföhring, brachte da einen Freistoßball vor´s Tor, den Marius Willsch am langen Pfosten verwertete. "Der verliebte Willsch", wie es auf Sport1 immer wieder hieß. Weil der Niederbayer anscheinend eine Partnerin aus dem Raum Schweinfurt kennengelernt hat. Das soll beflügelt haben. Willschs Leistung passte allemal. Wie auch die von Adam Jabiri, der nach der Pause erst einen Freistoßball aus gut und gerne 30 Meter abfeuerte, um 120 Sekunden später frei nach Willsch-Pass Club-Keeper Nikola Vasilj zu überwinden. "Der Architekt hat das 2:0 gebaut", hieß es im TV. Entschieden war die Partie noch nicht, weil der eingewechselte Nürnberger Phlipp Hercher an die Latte köpfte (66. Minute). Und weil Schweinfurter bei seinen Kontern nicht gerade glänzte: Kevin Fery scheiterte frei vor Vasilj, Marius Willsch traf nur den Pfosten. Dann aber: In der Nachspielzeit musste Steffen Krautschneider auf Vorlage des eingewechselten Florian Pieper den Ball aus fünf Metern nur noch ins leere Tor schieben. Es war Saisontreffer neun für ihn. Adam Jabiri hat nun elf Buden gemacht, Marius Willsch immerhin drei. Der aber hat diesbezüglich noch Luft nach oben. So wie man am Montag generell das Gefühl hatte, als wenn die diesmal ohne Gelbe Karte gebliebenen Schnüdel genügend Kraft besitzen würden für die noch vier anstehenden Partien in diesem Jahr.
Nürnbergs großgewachsener David Domej ist eher am Ball als der Schweinfurter Adam Jabiri.
Michael Horling
Samstag nun geht´s nach Eichstätt. Beim sich freilich wacker schlagenen Aufsteiger müssen die Schnüdel den nächsten Dreier anpeilen. Angesichts der erst zwei Heimsiege der Oberbayern und schon sieben Partien vor eigener Kulisse ohne Sieg ist das für eine Profitruppe sicherlich der Anspruch. Parallel sind die Ingolstädter spielfrei, Rang zwei gilt also als ergatterbar. Und dann besteht natürlich mit einem Blick nach Burghausen die Hoffnung, dass der TSV 1860 München Federn lässt beim Parallelspiel auswärts bei halbwegs heimstarken Wackereranern. Mal ehrlich: Wenn die Löwen nochmals patzen sollten, dann doch wohl am Samstag. Wann und wo sonst? Jedenfalls könnte ein auf sechs Punkte verringerter Abstand danach dafür sorgen, dass am Samstag darauf mehr als knapp unter 700 Zuschauer ins Willy-Sachs-Stadion kommen. Auch wenn der FC Pipinsried natürlich nicht gerade der attraktivste aller Gegner ist....
Spielbericht eingestellt am 07.11.2017 12:46 Uhr