Die gewählte passt deshalb, weil dem FC 05 bis auf die letzten 15 Minuten einfach nichts einfiel. Und weil der Club Akteure mit diesem Namen auf dem Feld stehen hatte. Ja, der 1. FC Nürnberg 2: Der hat nun vier Punkte Vorsprung, den Schweinfurtern sitzen Memmingen, Burghausen und nun sogar Bayreuth im Nacken. Eichstätt ist nach dem 4:3-Sieg in Rosenheim auf unfassbare und vor allem unaufholbare 15 Punkte davon gezogen. Die Saison droht im Ausklang für die Grün-Weißen mit der nun dazu passenden Tribüne eine ganz gruselige zu werden. Beim 1:2 gegen die in nahezu allen Belangen besseren Gäste zeigten die Hausherren sicherlich eine der schlechtesten Heimpartien seit dem Aufstieg in die Regionalliga 2013.
Nürnbergs Erik Engelhardt kommt fliegend zum Abschluss, Schweinfurts Ronny Philp konnte es nicht verhindern.
Michael Horling
"Das Glück ist nicht auf unserer Seite", meinte Trainer Timo Wenzel danach und sprach damit den Lattentreffer von Adam Jabiri per Freistoß in der 88. Minute an. In der 77. Minute hatte der eingewechselte und für viel Schwung sorgende Marco Fritscher auf 1:2 per Abstauber verkürzt, nachdem zuvor Stefan Kleineheismann per Kopfball vorgelegt hatte. Schon kurz nach der Pause musste sich FCN-Keeper Nikola Vasilj mächtig strecken, um Jabiris Freistoßball über die Latte zu lenken. Freilich war´s das dann auch schon an Herrlichkeiten. "Wir haben alles probiert und immer daran geglaubt", so Wenzel. "Aber es ist sehr, sehr bitter, wenn man in unserem kleinen Tief auch noch schnell zurückliegt. Und das 0:2 darf einfach nicht passieren!" In der fünften Minute flankte Johannes Pex von links, zog Robin Heußer zum 0:1 ab, in der 70. chippten die Nürnberger den Ball zum freistehenden Dominik Steczyk, der zog an, Ronny Philp wuchtete den wohl eh einschlagenden Ball in die eigenen Maschen.
Auf den Hosenboden fällt der Schweinfurter Lukas Billick gegen den Nürnberger Kapitän Erik Engelhardt.
Michael Horling
"Wenn ihr kei Lust mehr hat, dann haut ab!", war aus dem Fanblock genauso zu hören wie das "Kämpft für euer Geld!", das "Schämt euch!". das "Is des a Freundschaftsspiel?", das "Lutscher" oder "ihr Söldner". Bittere Worte der so wenigen verbliebenen Anhänger. Und dabei hatte Timo Wenzel, seit letzter Woche mit einem Vertrag auch für die kommende Saison ausgestattet, doch in der Winterpause versprochen, dass man fortan eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz sehen werde als wie bei den Minusleistungen im Herbst. "Soll ich denn sagen, dass wir künftig jedes Spiel verlieren sollen", fragte der Coach, darauf angesprochen. Und dass er immer sagte, Bayern München 2 wäre der klare Favorit und eine weitere Mannschaft, die keiner auf dem Schirm habe, würde auch noch oben mitmischen. "Aber wir sind Schweinfurt 05. Nicht Bayern München. Unser Kader, den wir haben, gibt unter der Woche alles. Nur am Wochenende klappt es nicht. Wir wissen, was wir können. Wir glauben weiter an die Mannschaft. Und wir kämpfen bis zum Schluss!" Irgendwie klingt's nach Durchhalteparolen...
Der Schweinfurter Florian Pieper kommt gegen den Nürnberger Tobias Kraulich nicht an den Ball.
Michael Horling
Weiter geht´s für den FC 05 mit sechs ausstehenden Partien in dieser Saison, bei denen man sich fragen muss, warum überhaupt noch jemand in Willy-Sachs-Stadion kommen sollte, wo ein Großteil der Akteure ohnehin weiß, dass deren Zukunft nicht in Schweinfurt liegen wird. Nach dem Gastspiel bei Greuther Fürth 2 geht´s in jeweils Montagabendspielen gegen Burghausen und Bayern München 2 (das dann wohl schon als Teilnehmer der Aufstiegsspiele feststeht). Beide Partien kommen live im TV. Dazwischen wird die Reise nach Eichstätt zu einen künftigen DFB-Pokal-Hauptrunden-Teilnehmer führen. Bei Ingolstadt 2 und vor allem im Saisonabschlussmatch zuhause gegen Pipinsried drohen Geisterkulissen - und es wird sicherlich zahlreiche Verabschiedungen geben.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2019 10:44 Uhr