Wo andere Vereine schnellstmöglich die Stelle des Auswärtsspiels verlassen, kehrte der komplette Unterhachinger Mannschaftsbus im Sportheim noch zum Essen ein - eine alte Tradition, die inzwischen sogar in den untersten Liga nicht mehr zur Normalität gehört. Für Hachings Präsidenten Manni Schwabl und Trainer Claus Schromm dagegen schon. Noch lange nach Spielende saßen die beiden bestens gelaunt mit Altstädter Funktionären und VIPs zusammen um über alte Zeiten und kommende Relegationsspiele zu sinnieren. Und auch die Mannschaft hatte ihren Spaß. Alte Bekannte aus früheren gemeinsamen Zeiten oder auch als langjährige Gegenspieler wurden aus den Schüben geholt - und dabei viel gelacht. Auch auf dem Feld hatten die Akteure ihren Spaß.
Stephan Hain im Duell mit Michael Krämer, Anton Makarenko und Thore Dengler.
Andreas Bär
Die Altstädter starteten mit Marius Strangl und Anton Makarenko auf den offensiven Flügeln und wollten die Schromm-Truppe damit unter Druck setzen. Die Unterhachinger dagegen mussten auf ihre komplette Viererkette verzichten, der angeschlagene Ex-Bundesligakicker Maximilian Nicu rutschte in die Innenverteidigung. Und krönte mit einem fabelhaften Freistoßtreffer seine Leistung. Vorher aber hatte er eine halbe Stunde lang eine dominante gelb-schwarze Truppe erlebt. Angetrieben von Kristian Böhnlein, der zwei Mal knapp am Führungstreffer scheiterte und genauso wie Anton Makarenko den Treffer auf dem Schlappen hatte, gaben die Bayreuther einen richtig guten Spielpartner ab. "Ich hatte heute Bammel", gestand Hachings Präsident Manni Schwabl hernach unumwunden. Und er musste lange zittern, ehe Stephan Hain mit einem Traumtor die Führung stärker werdenden Hachinger markierte. Einen Müller-Chipball wuchtete er aus der Drehung ansatzlos ins Kreuzeck - ein Treffer Marke Tor des Monats. Die wenigen Altstädter Anhänger ließen sich ihre Laune dadurch nicht verderben. Im Gegenteil: Sie bewiesen, dass man auch ohne Gesänge für "Brüder im Geiste", "Stadionverbotler" und gegen den Verband richtig Spaß haben kann. Schade, dass viele die Fahrt nach Weismain noch immer scheuen oder zeitlich dazu nicht in der Lage sind. Sie verpassten den zweiten Treffer, als Stephan Hain das Leder mit der Hand aus der Luft pflückte und vollstreckte und eine zu harte Rote Karte gegen Tobias Weber, der Jim-Patrick Müller fällte.
Thore Dengler kann vor Kiomourtzoglou klären.
Andreas Bär
In Unterzahl lieferten die Altstädter eine couragierte Leistung. Nach Steinherrs Vorlage staubte Jim-Patrick Müller ab, Nicu zirkelte einen Freistoß sehenswert um die Mauer zum Endstand. Chancen für die Bayreuther genossen Seltenheitswert: Strangl verzog und Rengers Schuss aus der zweiten Reihe (89.) ging über den Kasten. Am Ende ein sehenswerter Kick mit einem zu hoch ausgefallenen Ergebnis, das Spaß machte, zuzusehen.
Stephan Hain lässt sich für sein Traumtor feiern.
Andreas Bär
Während die Hachinger im Derby gegen die 60er-Reserve ihren Heimnimbus wahren und die Vorrunde ungeschlagen überstehen wollen, geht es für Bayreuth zur Ingolstädter Reserve, ehe das heißersehnte Derby gegen Hof ansteht.
Spielbericht eingestellt am 22.10.2016 11:43 Uhr