"Drei Tore in einem Spiel habe ich schon mal gemacht", erinnert sich der 22-Jährige. Damals im Dress des Würzburger FV vor ein paar Jahren. Welche Partie genau das war, wusste Krautschneider spontan nicht. Kurios aber ist, dass er im Juli 2011 bei einem 3:2-Erfolg des WFV, als sein Stern gerade aufging, doppelt traf - in Rain am Lech. Diesmal waren es sogar drei Treffer für den offensiven Mittelfeldspieler, der sich auf der linken Außenbahn pudelwohl fühlt. "Weil man es da mit vielleicht einem oder zwei Gegenspielern zu tun hat. In der Mitte ist es schon schwieriger, aber das soll keine Entschuldigung ein für meine bisher zu wenigen Tore. Heute habe ich zumindest im Abschluss einiges nachholen können", weiß der Mann des Tages nach seinen Saisontreffern Drei, Vier und Fünf.
Rains Fabian Kling (links) gegen den abermals starken Schweinfurter Kevin Fery.
Michael Horling
Krautschneider eröffnete den Toreigen und beendete ihn auch. Selten erlebten die immerhin rund 1300 Zuschauer, davon niemand aus Rain am Lech, einen so wenig aufregenden, dafür weitaus erfreulicheren Abend im Stadion. Krautschneider setzte sich gegen Fabian Kling durch, zog ab - und schon nach 16 Minuten hieß es 1:0 für die Schnüdel. In der nennenswerten Szene Nummer Zwei narrte Tom Jäckel gleich drei Rainer, zusätzlich Keeper Kevin Maschka. Das Saisontor Elf war eines der schönsten des 26-Jährigen, der also auch spielerisch eine ganze Menge drauf hat. Danach zog wieder Krautschneider ab, ließ Maschke das Leder nach vorne prallen und staubte Daniel Mache ab. Zur Pause war das Match entschieden.
Auch Schweinfurts Philip Messingschlager, hier gegen Rains Fabian Kling und vor Torwart Kevin Maschke, hatte eine große Torchance.
Michael Horling
Oder doch nicht? Sebastian Kinzels Schlenzer ins lange Eck bedeutete das 3:1. Rund zehn Minuten lang fragten sich die Schweinfurter Fans, ob das Schlusslicht nun noch mal aufkommen würde. Doch Steffen Krautschneider beendete alle Diskussionen. Zunächst wurde er gefoult und zirkelte selbst den Freistoßball herrlich zum 4:1 in den Winkel. Als nochmals zwölf Minuten später FC 05-Keeper Chris Pfeiffer im Strafraum Fabian Kling legte und wiederum Kinzel den Elfmeter verwandelte, da erlöste Krautschneider sechs Minuten danach die Fans. Diesmal lief er Dominik Bobinger auf uns davon und netzte zum dritten Mal ein. Kurz vor Schluss rannte er nochmals Marco Friedl davon, schoss aber am Gehäuse vorbei. Ein halbes Dutzend für die Schweinfurter wäre also durchaus möglich gewesen.
Rain ist also erster fester Absteiger, der 1. FC 05 kletterte zumindest für ein paar Tage auf einen Nichtabstiegsplatz und ist nun zuversichtlich, was den Klassenerhalt betrifft. "Wir müssen aber nächsten Freitag nachlegen. Seligenporten ist eine Mannschaft aus dem Mittelfeld und durch. Da ist sicher was drin, wenn wir noch konzentrierter sind als heute", glaubt Steffen Krautschneider. Er weiß auch, dass mit Illertissen und Augsburg 2 noch große Brocken im Willy-Sachs-Stadion gastieren.
Dort also, wo Florian Hetzel ab dem Sommer nicht mehhr auflaufen wird. "Wir haben versucht, ihn noch umzustimmen. Ich mag es bis heute nicht glauben, dass er uns verlassen wird", sagt Sportchef Rüdiger Mauder. "Wenn jemand aus familiären Gründne aufhört, dann müssen wir das akzeptieren", weiß Trainer Gerd Klaus. Der FC 05 plant noch immer zweigleisig für Regional- und Bayernliga. Laut Klaus werden "so ziemlich alle verlängern", hofft der Trainer auf bleibende Stammspieler. "Der ein oder andere würde uns verlassen, wenn wir aus der Regionalliga absteigen", sagt Mauder nichts Unerwartetes. In den nächsten Wochen ist mit ersten Personalentscheidungen zu rechnen. Für Hetzel sollen gleich zwei neue Innenverteidiger kommen. Bei einem, Mitte 20, sei man schon recht weit, deutete Gerd Klaus an. Ein anderer Kandidat ist anscheinend der 22 Jahre alte Memmelsdorfer Manuel Müller.
Spielbericht eingestellt am 18.04.2014 13:17 Uhr