Die 63. Minute lief gerade, als sich Gäste-Spielertrainer Stefan Köck selbst einwechselte. Um seinem Team weitere Stabilität zu verleihen, das noch immer im Grabfeld mit 1:0 führte. Weil gleich in der Anfangsphase TSVler Timo Pitter den Ball im Mittelfeld verlor und Markus Gallmaier aus gut und gerne 30 Metern abzog, das Leder sich hinter Keeper Christian Mack in die Maschen senkte. Diesen Vorsprung verteidigten die Niederbayern eisern. Und mit Köck auf dem Feld wollten sie es erst recht tun.
Aubstadts Christopher Bieber hat gegen viele Schaldinger (Fabian Burmberger, Philipp Knochner, Keeper Markus Schöller...) keine Chance.
Michael Horling
"Scheiße!" Schaldings Spielertrainer gab am Ende lachend zu, was er dachte, als gleich nach seiner Einwechslung Ingo Fesers Kopfball den aus kurzer Distanz einnickenden Dominik Grader fand. Es stand 1:1. Und drei Minuten später gar 2:1, weil Martin Thomann eiskalt und überlegt einschoss. Der Aufsteiger schien also, wie schon vor drei Wochen gegen Rain, einen Rückstand gedreht zu haben in den mutmaßlich zehnten Saisonsieg, der dann gewiss den fast sicheren Ligaerhalt bedeutet hätte. Unverdient war das nicht, denn schon vor der Pause lag der Ausgleich mehrfach in der Luft. Doch die Partie nahm erneut eine Wende.
Aubstadts Julius Benkenstein kommt gegen Schaldings Michael Pillmeier nicht an den Ball.
Michael Horling
Zehn Minuten vor dem Ende tauchte plötzlich Michael Pillmeier frei im Strafraum auf und schoss zum 2:2 liegend ins lange Eck. Das war in einer Phase, als man Aubstadt, ohne Mike Dellinger und mit dem wirkungslosen Christopher Bieber als Stoßstürmer, noch immer zutraute, den siebten Heim-Dreier einzufahren. Doch es kam komplett anders: Innenverteidiger Christian Köttler wollte seinen Keeper Christian Mack anspielen, statt einfach nur den Ball aus der Gefahrenzone zu dreschen. Der eingewechselte Manuel Mörtlbauer spreizte dazwischen und traf zum 2:3. Groß war der Jubel der Schaldinger danach, die in den anschließenden acht Minuten inklusive Nachspielzeit nichts mehr anbrennen ließen.
"Extrablatt, Extraball..!": Schaldings Manuel Mörtlbauer traf zum Sieg der Gäste.
Michael Horling
"In der zweiten Halbzeit sah man, wieso der Fußball manchmal nicht zu erklären ist. Wir hatten völlig den Mut verloren", fand Stefan Köck. Doch ausgerechnet der Doppelschlag der Hausherren wäre eine Inizialzündung gewesen, "weil dann keiner mehr Angst davor hatte, das 1:3 zu verschulden. Wir haben glücklich den Bock umgestoßen. Aber glücklich oder nicht ist mir egal. Man hat gesehen, dass es bei uns nicht am Charakter liegt. Auch die letzten Wochen war der Zusammenhalt gut", so der Schaldinger Spielertrainer. "Heute war nicht unser Tag und Fortuna nicht auf unserer Seite", weiß Aubstadts Erfolgscoach Joseph Francic. "Wir haben zwei Tore des Gegners vorbereitet. So kann man natürlich nicht gewinnen. Aber ich bin ein guter Prophet und habe vorausgesagt, dass auch solche Zeiten kommen können!" 14 Tage zuvor erzielte Aubstadt kurz nach der Pause im großen Derby das 2:0 gegen Schweinfurt 05. Die Gäste glichen noch aus, seitdem setzte es zwei Niederlagen gegen Kellerkinder. So schnell kann sich alles drehen im Fußball. Weiß seit Samstag auch der SV Schalding-Heining...
Spielbericht eingestellt am 17.11.2019 11:28 Uhr