Das junge Club-Team und Neu-Trainer Roger Prinzen wollte den ersten Sieg. Der komplette Regionalliga-Kader stand zur Verfügung, doch reichen sollte es letztendlich nicht. Die Hofer Bayern nutzten ihren Heimvorteil sauber aus und beruhen sich auf neue Stärken.
Waldemar Schneider versus Nick Weber (weiß).
Christoph Wirth
Zu Beginn tauchte der „kleine“ Club gleich zwei Mal gefährlich vor Hofs neuem Keeper Jiri Bertelman auf. Erst vergab Bernd Rosinger nach Zuspiel von Colak kläglich (3.). Dann bugsierte Antonio Colak eine Ecke von Phillip Klement an den langen Pfosten. Alexander Bareuther kratzte die Kugel für seinen geschlagenen Keeper von der Linie (7.). Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen aus der Noris. Die Nürnberger hatten die Chancen, waren im Abschluss einfach nicht konsequent genug. Denn auf dem Fuß bestraften die einheimischen Hofer die Fahrlässigkeit des Clubs. Der junge Alexander Kurz brachte einen Freistoß aus halbrechter Position gefährlich Richtung Box. Kapitän Daniel Gareis flog vorbei und Christopher Klaszka brachte die Fußspitze dran – 1:0 (11.). Eine Initialzündung sollte es noch nicht gewesen sein für die „Hofer“, doch auf einmal war die Felgenhauer-Elf in der Partie und nahm sämtliche Zweikämpfe an. Nürnbergs Mittelfeld um Sebastian Gärtner und Phillipp Klement waren nun mehr Gegenwehr ausgesetzt. Die „Bayern“ wurden immer stärker. Alexander Bösel, zu diesem Zeitpunkt einer der spielfreudigsten in seinem Team, kurbelte das Offensivspiel seiner Elf immer wieder an. Bis ihm Nick Weber in die Parade fuhr. Ein grenzwertiges Foul des "Clubberers". Einige Minuten später musste Bösel mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz. Trotz des Ausscheiden ihres Jungspuntes, ließ sich die SpVgg nicht beirren. Dem FCN fiel zu diesem Zeitpunkt relativ wenig ein und die Hofer nutzten die Schlafmützigkeit eiskalt aus. Wieder brachte Alex Kurz eine seiner scharfen Freistoßflanken in den Strafraum: Klaszka war zur Stelle und nickte ein (27.). Die Hofer Bayern entdecken somit neue Stärken. Denn nicht nur die heutigen Treffer gegen den Club resultierten in dieser noch jungen Saison aus einem ruhenden Ball. Nürnberg steckte aber zu keiner Zeit auf. Bereits im Gegenzug hätte Bernd Rosinger für den Anschluss sorgen können. Alleine vor Keeper Bertelman versagten dem Angreifer die Nerven. Auch Antonio Colaks Kopfball fehlte es an Genauigkeit. Vor der Pause nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Nach öffnendem Pass auf die rechte Angriffsseite machte sich Klaszka auf zum lupenreinen Hattrick. Doch frei vor Uphoff traf der Goalgetter den Ball nicht richtig, das hätte die Vorentscheidung sein können – wenn nicht sogar müssen (38.). Der Club mit einer Art Schlussoffensive in Durchgang Eins, Kapitän Sebastian Gärtner prüfte per Distanzschuss Jiri Bertelman. Den folgenden Eckball klärte ein weiteres Mal Alex Bareuther auf der Linie (40.). Ungeschoren kamen die Bayern aber dennoch nicht davon. Mit dem Pausenpfiff zischte eine weitere Ecke in den Strafraum der SpVgg – Bertelmann riskierte Kopf und Kragen und musste nach vermeintlichem Foulspiel das Spielgerät passieren lassen. Sein Mitspieler Vignon Amegan klärte den Einschlag mit dem rechten Arm. Schiedsrichter Michael Wander entscheid auf Strafstoß für Rot-Weiß und Platzverweis für die Bayern. Nürnbergs Kapitän Sebastian Gärtner verwandelte sauber zum Anschluss (45.). SpVgg-Coach Daniel Felgenhauer wollte diese Entscheidung nicht akzeptieren und äußerte seinen Unmut auf dem Weg in die Kabine dem Schiedsrichtergespann deutlich.
...auch hier ist der zweifache Torschütze schwer vom Ball zu trennen.
Christoph Wirth
Recht viel vorgenommen hatten sich die Clubberer in Durchgang Zwei. Mit einem Mann mehr und Drang nach vorne, bestimmte der FCN die Szenerie. Die ersten Minuten machten deutlich, dass die Elf von Roger Prinzen hier nicht mit leeren Händen nach Hause fahren wollte. Nach einer schönen Kombination über Pachonik und Kerschbaum setzte Klement den Ball aus zehn Metern übers Tor (58.). Wenig später musste Club-Schlussmann Benjamin Uphoff eingreifen, parierte Klaszkas Schuss allerdings sicher (60.). Zu diesem Zeitpunkt kamen die Hofer Bayern kaum noch über die Mittellinie. Klaszka und Kurz waren meist auf sich alleine gestellt und spielten sich immer wieder an der vielbeinigen Club-Abwehr fest. Bis auf einen sensationell ausgeführten Kunstschuss von Alex Kurz, den Benjamin Uphoff noch besser parieren konnte, fand die SpVgg-Offensive in Durchgang Zwei nicht statt. Der FC Nürnberg mühte sich vergebens, Sebastian Gärtner & Co. fehlte es einfach an der letzten Cleverness und Genauigkeit im Abschluss. Der Ausgleich wollte der U23 aus Nürnberg nicht mehr gelingen. Die Hofer kämpften sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zum Sieg. Letztendlich überstand die Heimelf das Powerplay der Nürnberger mit dem nötigen Quäntchen Glück und ohne größere Schäden. So war der erste Saisonsieg für Hof nicht einmal unverdient.
Nach diesem Sieg kann für die Hofer Bayern der Start in die neue Saison als gelungen bezeichnet werden. Legt die Mannschaft von Daniel Felgenhauer weiter so ein Engagement an den Tag, steht der SpVgg wohl eine sorgenfreiere Saison ins Haus. Der Club muss nach nunmehr zwei Punkten aus drei Spielen aufpassen, den Start nicht vollends zu verschlafen. Denn am Freitag wartet mit dem FC Schweinfurt 05 ein starker Aufsteiger auf Roger Prinzen.
Spielbericht eingestellt am 20.07.2013 07:05 Uhr