Cristian Fischer und Fabio Baum trafen früh in der Saison. Beim 2:1-Sieg der Schnüdel im Hinspiel, als beim Absteiger aus der Bundesliga noch Wolfgang Schellenberger auf der Trainerbank saß. Mittlerweile coacht Christian Wörns die Löwen. Der musste im Sommer 2017 als noch Verantwortlicher des FC Augsburg 2 eine Niederlage beim Profiteam des FC 05 hinnehmen. Ein schlechtes Omen? Nicht unbedingt angesichts der Tabellenkonstellation: Die Münchner hatten nach 13 Spielen acht Punkte Rückstand auf den Leader FC Ingolstadt 04. Als Zehnter lagen die Schweinfurter fünf Punkte vor Schlusslicht FC Deisenhofen. Die Favoritenrolle war also vergeben an die Gäste. Eindeutig.
Schweinfurts abknickender Cristian Fischer hat gegen den Löwen Marcel Spitzer das Nachsehen.
Michael Horling
Aus drei Heimpartien in Serie zum Ende des letzten Jahres holten die Schweinfurter gerade mal einen Punkt. "Kraut und Rüben" sei es teilweise gewesen noch im Sommer, was seine Mannschaft gespielt habe, sagt Trainer Martin Müller. Doch gerade über den Jahreswechsel sei ein weiterer großer Sprung des Teams erkennbar geworden. In den letzten wenigen Monaten, bevor er sein Amt im nächsten Sommer abgibt, will der Haßfurter natürlich den Klassenerhalt schaffen mit den U19-Schnüdeln. Und die boten am Samstagmittag eine wirklich gute Leistung. Yasir Aldijawi, Luca Reck oder Cristian Fischer hatten ein paar richtig gute Szenen in der ersten Viertelstunde. Doch dann die Hausherren bei einem Freistoß der Gäste, aus halbrechter Position kam Maurice Mathis so zum Schuss und traf. Wer hätte gedacht, dass dieses 0:1 der Löwen das einzig Tor des Tages bleiben sollte.
Dicht am Ball hat der Schweinfurter Niklas Kommer das Nachsehen gegen Münchens Torschützen Maurice Mathis.
Michael Horling
Doch in der 34. Minute hätte an sich der Ausgleich fallen müssen. Der FC 05 konterte nach einer Ecke der Löwen. Cristian Fischer war es, der zentral durchs Mittelfeld und urplötzlich sogar ganz alleine auf Tom Kretzschmar zulief. Doch der Münchner Keeper parierte letztlich und lenkte den Ball zur Ecke. Und auch nach dem Seitenwechsel hatte Schweinfurt gute Schusschancen. In der 74. Minute - zuvor war längere Zeit wenig passiert - scheiterte Yasir Aldijawi an Kretzschmar. Außer einer einzigen von Marvin Zimmermann kläglich vergebenen Konterchance bließen die 60er alles schuldig. In der Endphase jubelten die Schnüdel einmal zu früh, als der Ball vorher bei der Hereingabe die Torauslinie übersprungen hatte. Der Treffer zählte nicht. Der eingewechselte Jannik Göller prüfte den Münchner Keeper, eine Minute vor dem Ende zögerte Niklas Kommer zu lange, anstelle zu schießen. Draußen raufte sich Martin Müller die Haare und verzweifelte fast. Die Leistung der Schweinfurter passte - nur das Ergebnis nicht.
Der schwarze Löwe Abdelahim Njoya Montie schirmt den Ball gegen den Schnüdel Osama Alawami ab.
Michael Horling
Weiter geht´s für die jungen Schnüdel kommenden Sonntag in Deisenhofen in eine ganz wegweisende Partie. Das einstige Schlusslicht gewann Samstag bei Quelle Fürth, gab die Rote Laterne an die Mittelfranken ab und rückte bis auf zwei Punkte an die Schweinfurter ran. Da sollen drei Punkte her, ehe danach zuhause gegen die Würzburger Kickers DAS Derby ansteht. Die Löwen erwarten zunächst Wacker Burghausen und müssen dann nach Ismaning eine weitaus kürzere Auswärtsstrecke auf sich nehmen. Beide Partien dürften lösbare Aufgaben sind. Allerdings scheint fraglich, ob die Münchner die Ingolstädter noch abfangen können, gegen die sie das Schlagerspiel Ende des letzten Jahres ja deutlich mit 1:4 verloren haben.
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Spielbericht eingestellt am 24.02.2018 17:54 Uhr