Während sich bei den Stadelnern die Fehlliste gegenüber der vergangenen Wochen deutlich reduziert hatte (Tobias Wölfel durfte beispielweise wieder in aller Ruhe beim Vorspiel der AH mitwirken), mussten die Vacher nicht nur auf ihren im Urlaub weilenden Trainer Alex Rambau verzichten, sondern kurzfristig auch noch zusätzlich auf Athanasois Gkenios, der sich im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zuzog. Unter der Woche gab es aber auch noch einen Rückkehrer beim ASV: Cankut Civelek kam vom ATSV Erlangen zurück zum Landesligisten - und stand prompt in der Startelf, in der auch Halil Berisha zu finden war, der extra seinen Urlaub für das Spiel unterbrochen hatte.
Vachs Halil Berisha hatte extra seinen Urlaub für das Derby unterbrochen - und wurde dann von Yasin Kaya auf die Hörner genommen.
fussballn.de / Oßwald
Die wenig sonnigen Aussichten über dem Kronacher Wald sorgten auch dafür, dass sich beide Mannschaften darauf verständigten, aufgrund der Dunkelheit die Partie zehn Minuten früher zu beginnen. Die Zuschauer, die sich pünktlich auf 18.30 Uhr eingestellt hatten, hörten nur an der noch langen Schlange an der Kasse vom Stadelner Führungstor. Weiß hatte den Ball von links ins Zentrum gebracht, wo Kaya gedankenschnell den Ball am kurzen Pfosten in die Maschen verlängerte (8.). Die meisten der letztlich 450 gezählten Zuschauer bekamen neun Minuten später aber dann schon den nächsten Treffer zu sehen. Und wieder war es Kaya, der mit starkem Timing in den Eckball von Mielack gesprungen war und per Kopf auf 2:0 stellte. Im Anschluss meldeten sich die Vacher zumindest zaghaft in der Offensive zu Wort. Gefährlich wurde es aber noch einmal vor dem eigenen Strafraum, als Keeper Izbudak in höchster Not retten musste. Die Gäste waren zwar bemüht, aber konnten aus dem Spiel heraus kaum gefährliche Szenen kreieren. Eine Freistoßflanke von Meleleo, die am langen Pfosten vorbei strich (33.), das war's dann auch schon in Halbzeit eins. Hingegen hätte es beinahe 3:0 beim Gang in die Kabinen gestanden, als ein Mielack-Freistoß wieder den Kopf von Kaya fand, der Ball auch wieder im Netz lag, aber der Assistent auf Abseits entschieden hatte (43.). Kurios auch die folgende Szene: ASV-Torwart Izbudak schoss beim folgenden Freistoß aus dem Strafraum Walthier den Ball an dessen Fuß, der Abpraller landete nur hauchdünn neben dem Kasten im Toraus.
Gerade im ersten Durchgang fanden die Vacher kaum Zugriff aufs Spiel - auch die Rückkehr von Cankut Civelek (links) änderte da wenig. Oliver Mielack und der FSV Stadeln hatten das Geschehen im Griff.
fussballn.de / Oßwald
Die Kabinenpredigt von Co-Trainer Christoph Nieszery, der Rambau vertrat, hatte sichtlich gewirkt. Die Vacher kamen nun viel entschlossener auf den Platz zurück. Pulkrabek zeigte ein feines Solo, blieb aber dann doch an einem Gegner zu viel hängen (53.). Nur eine Minute später wurde Meleleo bedient, der die Kugel unter die Latte nagelte, aber beim Zuspiel im Abseits gestanden haben soll. Der nach Verletzung - und noch ohne Mannschaftstraining - eingewechselte Siefert war zusätzlich ein belebendes Element für die Vacher Offensivbemühungen. In der 56. Minute setzte er sich energisch entlang der Grundlinie durch, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Lenhart. Das Vacher Anschlusstor fiel nicht, stattdessen kam das, was den Gästen den Glauben an ein versöhnliches Ende nahm. Kaya wurde freigespielt und blieb vor Izbudak cool - 3:0 (63.). Vier Minuten später folgte dann der schönste Spielzug der Dedaj-Elf. Der eingewechselte Krämer hatte über rechts Sven Reischl bedient, dieser passte flach ins Zentrum, dort stand wieder einmal Kaya - 4:0! Kurz darauf durfte der Mann des Abends dann mit Applaus raus. Die von weiteren Verletzungen gebeutelten Vacher - für dem am Sprunggelenk verletzten Kopp musste am Ende selbst Coach Nieszery auf dem Platz - steckten aber dennoch nie auf. Dass es aber nicht der Tag des ASV sein sollte, war längst allen klar. Zogajs guter Heber landete knapp neben dem Tor, stattdessen war der FSV wieder gnadenlos effektiv: Sieder wurde über halbrechts freigespielt, zog zum Tor und traf zum 5:0 (75.). Es war auch der Endstand, weil in der Schlussviertelstunde einige Behandlungen nötig waren (selbst Vach-Keeper Izbudak erwischte es am Daumen schwerer, gewechselt werden konnte aber nicht mehr), der Referee aber - auch angesichts der Dämmerung - ein Einsehen hatte und auf eine Nachspielzeit verzichtete.
Der eingewechselte Stefan Sieder traf zum 5:0-Endstand und wusste, wo es am meisten zum Feiern gab.
fussballn.de / Oßwald
Mit dem dritten Sieg in Folge thront der FSV Stadeln zumindest über Nacht an der Tabellenspitze. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung in und um das schmucke Sportheim am Kronacher Wald am eigentlichen Kärwa-Wochenende, da störte auch der nach Spielende einsetzende Regen kaum. Die Vacher ernteten auch vom Rivalen einige tröstende Worte, denn sie gaben sich als anständige Verlierer, die trotz des klaren Ergebnisses nicht undiszipliniert auftraten und durchaus Moral bewiesen. Für den ASV gilt es, nun die Wunden zu lecken.
Spielbericht eingestellt am 27.08.2021 22:59 Uhr