Nach sieben Monaten Zwangspause ging es für den TSV Aubstadt heute wieder los mit dem ersten Pflichtspiel. Man traf auf den den Nachbarn vom FC Schweinfurt 05 im Halbfinale des Ligapokalwettbewerbs. In Ausblick auf die anstehende Relegationsbegegnung am 12. Juni gegen den TSV Havelse um die dritte Liga, musste der FCS heute dennoch gewinnen, um sich die Chance DFB-Pokal noch aufrecht zu erhalten. Nur der heutige Sieger hat weiterhin die Möglichkeit sich für den Pokalwettbewerb zu qualifizieren. Deshalb hatte das Spiel für den heimischen Trainer einen hohen Stellenwert, um vor allem auch ein gutes Gefühl für Havelse zu bekommen. Verstecken wollte sich sein Gegenüber, Victor Kleinhenz, auch definitiv nicht, dessen Mannschaft nach seiner Aussage sehr gut während der fußballfreien Zeit gearbeitet hat. Es war alles angerichtet für das Unterfranken-Derby, als Schiedsrichter Manuel Steigerwald vom TSV Karlburg die Begegnung freigab.
Kopfballduell zwischen dem Gästeakteur Chris-Stephan Dierke (li.) und dem heimischen Lukas Ramser.
Alex Grober
Nach einer kurzen Phase des Abtastens ging es furios im Willy-Sachs-Stadion los. Die Heimelf von Tobias Strobl übernahm das Ruder, als Adam Jabiri und David Grözinger nach nicht einmal zehn Minuten bereits zwei Szenen hatten. Man merkte den Gästen aus Aubstadt in jedem Falle an, dass man nicht im Spielrhythmus war. Die Schnüdel hingegen spielten in der Offensive oftmals wie aus einem Guss und waren vor allem über das Duo Martin Thomann und Adam Jabiri sehr gefährlich und präsent. Aubstadt stand tief und musste ich vorrangig auf Defensivarbeiten konzentrieren. Nach vorne ging es nur ab und an, vor allem wenn man schnell umschaltete. Alles in allem waren aber die Kugellagerstädter die deutlich aktivere und agilere Mannschaft. Man belohnte sich für den Aufwand in der 22. Minute, als Martin Thomann über die linke Seite nach innen zog und den Ball in die Mitte spielte. Daniel Adlung ließ den Ball gedankenschnell passieren für Kevin Fery, der aus dem Hinterhalt unhaltbar zum 1:0 für die Schnüdel vollendete. Die Strobl-Elf war in den entscheidenden Momenten bis dato wacher und entschlossener gegen die Kleinhenz-Truppe, die aber nach einer guten halben Stunde die dicke Möglichkeit zum Ausgleich hatte. Michael Dellinger tauchte frei vor dem heimischen Keeper Luis Zwick auf, an dem er scheiterte. Nur wenige Momente später segelte ein Abschluss von Leonard Langhans knapp über das Schweinfurter Tor. Auf der anderen Seite fiel dann in der 34. Minute durch Adam Jabiri das 2:0, als er eine Hereingebe von Amir Suljic mustergültig einnicken konnte. Es war nun die Zeit des Adam Jabiri gekommen, der in den folgenden Minuten zwei klasse Szenen hatte. Zum einen klatschte sein Weitschuss aus 25 Metern an den Pfosten. Zum anderen bediente er Martin Thomann bei einem Freistoß aus 35 Metern mustergültig, doch Aubstadts Keeper Lukas Wenzel parierte mit einer klasse Parade. Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit fiel dann unerwartet der Anschlusstreffer zum 2:1. Timo Pitter nahm sich aus 18 Metern ein Herz und schloss unhaltbar für Zwick ab - der Ball war zudem noch leicht abgefälscht. Die prompte Antwort folgte nur zwei Minuten später durch Martin Thomann, der von der linken Angriffsseite kam und aus zehn Metern freistehend einnetzen konnte gegen seinen alten Verein. Kurze Momente später war dann Pause, als Schweinfurt verdient mit 3:1 führte.
Eine Chance der letzten Minuten: Joker Sascha Marinkovic (grün) lupft im Laufduell mit dem Gästeakteur Dominik Grader (re.) knapp über das Tor.
Alex Grober
Mit einem Wechsel begann der zweite Spielabschnitt, als Lamar Yarbrough Philipp Maier ersetzte. Es war wahrlich nicht mehr so hohes Tempo auf dem Feld wie noch im ersten Spielabschnitt. Beide Teams zollten dem hohen Tempo Tribut, als in der zweiten Halbzeit öfters Phasen auftraten, in denen das Spiel vor sich hin plätscherte. Doch Aubstadt startete etwas mutiger, als noch in der ersten Halbzeit und wurden mit einer Standardsituation belohnt. Timo Pitter war es mit einem Freistoß aus dem Halbzeit, den Gästekapitän Julius Benkenstein im Zentrum einnicken konnte. Der erneute Anschlusstreffer für die Gäste aus dem Grabfeld. Doch erneut fand die Strobl-Elf die passende Antwort durch Adam Jabiri. Er wurde fein von Daniel Adlung in Szene gesetzt, der zuvor fein durch die Gasse geschickt wurde. Eine sehr starke Vorstellung, die der 37-Jährige heute ablieferte und er kurze Momente nach seinem zweiten Treffer auch ausgewechselt wurde. In der Folge wurde das Spiel nun viel ruhiger. Die Schnüdel ließen viel den Ball und Gegner laufen und sparten schon etwas die Kräfte für die anstehenden Spiele am Dienstag im Ligapokalfinale und Samstag in der Relegation. Es wurde viel durchgewechselt bei beiden Mannschaften und Amar Cekic konnte nach klasse Vorbereitung von Aaron Frimpong Manu den Endstand von 5:2 besorgen. Sascha Marinkovic hätte in der 86. Minute gar noch das 6:2 besorgen können, als sein Heber über das Tor ging, was dem Guten aber zu viel gewesen wäre. So endete das Spiel mit einem klaren Heimsieg für den FC Schweinfurt im Unterfrankenderby.
Am höchsten im Kopfballduell steigt der Schweinfurter Lukas Billick gegen den Gästeakteur Michael Dellinger.
Alex Grober
Mit dem heutigen Erfolg und dem Finaleinzug wartet am kommenden Dienstag im Willy-Sachs-Stadion das Duell der Schnüdel gegen den SV Wacker Burghausen. Dieses Spiel wird ebenfalls wichtig werden wie die anstehende Begegnung am kommenden Samstag gegen den TSV Havelse in der Relegation um die dritte Liga. Für den TSV Aubstadt ist die zweijährige Saison 2019/21 damit beendet und man kann sich vollends mit den Vorbereitungen für die kommende Saison beschäftigen.
Spielbericht eingestellt am 05.06.2021 20:53 Uhr