von Andreas Bär
Vor dem Pokalknaller gegen den 1. FC Eintracht Bamberg musste die SpVgg Bayreuth einen herben Rückschlag hinnehmen: Beim abstiegsbedrohten TSV Rain am Lech unterlagen die Altstädter mit 0:1 und verpassten damit die Rückkehr auf den zweiten Tabellenplatz.
"Wir haben es nicht geschafft, die nötige Laufbereitschaft abzurufen und in die Zweikämpfe zu kommen" so Altstadt-Trainer Klaus Scheer, der insgesamt nur 15 gute Minuten seiner Mannschaft sah. Von den kampfstarken, mitunter überhart einsteigenden (Heikenwälder!) und nicht immer sympathisch wirkenden Gastgeber (Keles's Mittelfinger in Richtung Bayreuther Anhänger) ließen sich die Altstädter über weite Strecken den Schneid abkaufen und verpassten es - mit Ausnahme von Petrick - mit der nötigen, zeitweise aufgrund der lockeren Linie des Schiedsrichtergespannes auch möglichen übertriebenen Härte dagegenzuhalten. "Wir wollten die Bayreuther Stärken nicht zur Entfaltung kommen lassen" so Rains Trainer Kurt Kowarz über seine Sicht "und haben daher mit nur wenigen Kontakten gespielt." Die Altstädter Stärke, über den Kampf ins Spiel zu finden, war daher seiner Elf vorbehalten.
Die mit dem Rückenwind des 2:1-Sieges über den FC Bad Kötzting auflaufenden Gastgeber wussten die Bayreuther Unsicherheit zu nutzen: In einer ersten Hälfte, die nur wenige spielerische Höhepunkte präsentierte und von kampfstarken Aktionen im Mittelfeld lebte, waren Torraumszenen Mangelware. Hartmanns 20-Meter-Schuss (24.) und Pavlovics schöne Einzelleistung (34.) blieben die einzig guten Altstädter Möglichkeiten. Auf der anderen Seite war es der erneut sehr starke Keeper Sela, der im Blickpunkt stand: Bei Dinulovics 20-Meter-Knaller reagierte er ebenso prächtig (14.) wie nach Brnadics Schuss, den er an den Pfosten lenkte (31.). Nach dem Pausentee schien es, als solle der bis dahin im Altstädter Trikot noch nicht bezwungene Torwart einen ruhigeren Nachmittag verleben. Seine Vorderleute besannen sich ihrer Stärken und zeigten 15 Minuten lang eine ganz starke Vorstellung. Angetrieben vom bis dahin blass gebliebenen Trio Macchia, Pavlovic und Hartmann verlagerte sich das Spiel zusehends in die Rainer Hälfte. Hartmanns Flankenball wurde vor dem bereitsstehenden Petrick geklärt (49.), Trehkopfs Kopfball fand sein Ziel nicht (53.), Macchias Schuss wurde Beute von Schlussmann Jöckel (53.). "Dann haben wir Rain wieder zu viele Räume gelassen" so Scheer, der vor dem Pokalknaller gegen Bamberg überraschend gelassen analysierte und trotz deutlicher Worte ("Wir waren eine Klasse schlechter als in Seligenporten") den Blick bereits auf das morgige Pokalspiel richtete. Schließlich sah er nach drei torlosen Remis nichts wirklich Neues: An einem normalen Tag wäre auch das Gastspiel in Rain so ausgegangen. Zwei individuelle Patzer des ansonsten wieder starken Christian Schönwälder brachten doch noch den, nicht einmal unverdienten, Siegtreffer des TSV: Zwei Minuten nachdem Sela einen Knaller von Suszko an die Latte lenken konnte (73.), war es nach einer Hereingabe von Taglieber Regisseur Dinis Dinulovic, der zum Tor des Tages traf.
Spielbericht eingestellt am 05.04.2009 16:13 Uhr