von Andi Bär
SpVgg-Trainer Klaus Scheer war nach dem harterkämpften 1:0-Sieg über den FC Bad Kötzting sauer. „Das einzig Positive heute waren die drei Punkte“ stellte er nach der Partie fest.
Dabei sprach nach einer schwerverdaulichen ersten Hälfte, in der Visar Rushiti den Führungstreffer markieren hätte müssen (36.), alles für die Bayreuther, die binnen zehn Minuten alle Vorteile auf ihrer Seite vereinen konnten. Nachdem Heckenberger mit einem Foulelfmeter am gut reagierenden Keeper Grassl scheiterte (58.), legten die Altstädter nach. Der gerade eingewechselte Sebastian Brand stand nach einem Heckenberger-Freistoß richtig und bugsierte das Leder per Kopf über die Linie. Da sich Kötzting durch zwei Disziplinlosigkeiten selber schwächte, schien der Bayreuther Sieg nur noch Formsache, zumal die Gäste über punktuelle Nadelstiche nicht hinauskamen. „Wir hätten noch drei Tage spielen können und hätten das Tor nicht getroffen“ haderte Kötztings sportlicher Leiter Peter Lanzinger mit seiner Elf, die in Unterzahl die offensichtliche Verunsicherung der Heimelf mehrfach hätte ausnutzen können. „Wenn man mit neun Leuten noch dreimal die Ausgleichsmöglichkeit hat, dann – und dafür entschuldige ich mich – ist etwas faul.“ konstatierte Kötztings neuer Trainer Walter Wanninger. Zum Matchwinner der Gelb-Schwarzen avancierte Keeper Manuel Wolff, der in der 87. Minute gegen Seiderer Kopf und Kragen riskieren musste, um den Ausgleich zu verhindern. „Es kann nicht sein, dass der Torwart in so einem Spiel Kopf und Kragen riskieren muss um den Sieg festzuhalten“ schüttelte Klaus Scheer nur mit dem Kopf.
Die Altstädter dominierten das Spiel in doppelter Überzahl zwar glasklar, zeigten aber 15 Minuten lang, woran es hapert. Entweder die nötige Kreativität fehlte gänzlich oder die Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor nahm teilweise fast schon hanebüchene Züge an. „Uns fehlt die Kreativität die uns im Vorjahr auszeichnete“ stellte Scheer fest „auch die Leistungsträger aus dem Vorjahr sind noch weit von ihrer Bestform entfernt.“ Dabei war es in der Schlussphase mit Stefan Seufert einmal mehr der Regisseur, der das Heft in die Hand zu nehmen versuchte und mit druckvollen Vorstößen in die Spitze seine Nebenleute in Aktion spielen wollte – meist glücklos. Die dicksten Möglichkeiten vergab er allerdings auch: Ein feiner Aussenrist-Schlenzer verfehlte den Kasten knapp, ein 30-Meter-Lupfer flog über Keeper Grassl hinweg aufs Tornetz.
Spielbericht eingestellt am 24.08.2008 12:44 Uhr