Gegen die auch im dritten Heimspiel der Saison siegreich gebliebenen Würzburger ließen die zuletzt viermal hintereinander ungeschlagen gebliebenen Altstädter ziemlich viele, in einem Fußballspiel unerläßliche Tugenden vermissen. "Wir hatten nicht die Einsatzbereitschaft, die Leidenschaft und den Siegeswillen an den Tag gelegt, wie es die Würzburger getan haben", fand Ingo Walther deutliche Worte. Gegen die nach der 2:3-Niederlage in Schweinfurt moralisch angeschlagenen Hausherren legten die Bayreuther ein hohes Anfangstempo ein. Sie wollten ein frühes Erfolgserlebnis, um den am Boden liegenden Gegner schnell auszuknocken. Doch das gelang nur bedingt. Zwar hatten die Gelb-Schwarzen eine klare spielerische Überlegenheit, das bockstarke Manndeckerduo Asta und Hengge ließ allerdings keinerlei Tormöglichkeiten zu.
So sehr sich Michael Pfann auch mühte. Die Abwehrrecken des Würzburger FV hatten die Nase vorne.
Andi Bär
Minütlich gewann der Wiederaufsteiger auch in seinem eigenen Spiel an Sicherheit, während die Bayreuther ihre Grundordnung mehr und mehr aufgaben und sich in ziellose Offensivbemühungen ohne erkennbare Strukturen verstrickten. Der zuletzt bärenstarke Herl ließ seinen Spielwitz nicht einmal ansatzweise erkennen, die in die Mannschaft gerückten Bock und Wurster konnten nur streckenweise Akzente einbringen, Pfann war zu sehr auf sich alleine gestellt und die beiden Stürmer Kossmann und Klaszka hingen komplett in der Luft. Nicht verwunderlich, dass die Würzburger in der zweiten Hälfte mit der Hereinnahme von Benjamin Schömig ihre Grundausrichtung noch offensiver gestalteten. Mit Erfolg. Ein Freistoß von Kapitän Peter Deißenberger fand den sträflich alleine vor Keeper Essig aufgetauchten Riedner, der nach einer Glanztat des Altstädter Schlussmannes im zweiten Versuch einsandte. Stephan Essig war neben Christian Karl und dem angeschlagen in die Partie gegangenen Kapitän Florian Jakl der größte Lichtblick der Bayreuther. Mit einigen sehenswerten Paraden hielt er seine Farben lange Zeit in der Partie. Gefahr den Ausgleich zu kassieren liefen die Würzburger allerdings nur einmal. Als Florian Jakl einen an Klaszka verursachten Freistoß von der Strafraumkante nur um Haaresbreite am Pfosten vorbeisetzte (58.) - der Rest war triste Fußballkunst der Wespenelf. Kurz vor dem Ende dann der endgültige Knockout. Schömig tauchte einmal mehr alleine vor Essig auf und schob im zweiten Versuch nach einer neuerlichen Glanztat des Unterpreppachers ein.
Christian Vitzethum mühte sich redlichst. Aber am Ende ohne Erfolg.
Andi Bär
Die Altstädter verloren in Würzburg nicht nur die drei Punkte. Nach einem Schlag musste Stürmer Alexander Kossmann frühzeitig ausgewechselt werden, es besteht der Verdacht auf einen Bänderriss. Zumindest kehrte Michael Eckert nach halbjähriger Verletzungspause wieder auf den Platz zurück. Robert Menz gab sein Ligadebüt. Weiterhin ausfallen wird dagegen Manndecker Sebastian Fiedler. Die Ursache seiner Beschwerden ist mittlerweile geklärt. Der Ex-Frankfurter leidet an einer Milzvergiftung, die ihm stark zusetzte. Glücklicherweise hatte dies bei seinem letzten Einsatz gegen Schweinfurt keine negativen Folgen für ihn.
Spielbericht eingestellt am 14.08.2010 23:36 Uhr