Je zwei Meisterschaften ihrer 1. und 2. Mannschaft konnten der SC Germania Nürnberg und der TSV Azzurri Südwest in dieser Saison schon bejubeln, eine dritte Aufstiegsfeier sollte aber nur dem Gewinner im Duell der beiden B-Klassen-Vizemeister möglich sein. Während Azzurri in der ersten Runde ein Freilos erwischt hatte, mussten die Germanen in der Vorwoche erst einmal den SV Poppenreuth II aus dem Weg räumen (3:1). Für das Duell in Gebersdorf bei der SpVgg Nürnberg hatten beide Teams einige Akteure mit an Bord, die schon in höheren Ligen unterwegs waren.
Robert Sakic (Nr. 7) traf hier zum 3:1-Pausenstand für Azzurri Südwest III.
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Dementsprechend schwungvoll begann die Partie, die nicht viel mit einem B-Klassen-Match zu tun hatte. Godenciuc hatte schon nach zwei Minuten die Führung für Azzurri Südwest auf dem Fuß, setzte die Kugel aber aus vier Metern über den Kasten. Kurz darauf war es eine großartige Vorarbeit von Chira von der linken Seite, die Maksimovic mühelos zur Führung verwandeln konnte. Germania schüttelte sich kurz und vergab durch Carpenter und Michael Wolpers die Doppelchance zum Ausgleich (7.). Dieser fiel schließlich in Minute elf, als Toksöz mit einem klasse Steckpass Prelipcean auf die Reise schickte, der sicher vollstreckte. Es war ein flottes Spiel, in dem die Südwest-Italiener Vorteile hatten, die Schnieglinger aber immer gefährlich blieben. Arikan hatte sich durchgetankt, seinen Querpass zu Michael Wolpers gebracht, doch ein Abwehrbein der Azzurri verhinderte den Rückstand (15.). Die Scigliuzzo-Elf zeigte sich vor allem bei Standards entschlossener. Nach gut einer halben Stunde bekam Germania eine solche Situation nicht richtig geklärt und Sakic staubte konsequent zur erneuten Führung ab. Unmittelbar vor der Pause folgte eine ähnliche Situation, als Kapitän Mihail Vancu - mit seinen fast 45 Jahren ältester Akteur am Platz - im Fallen punktgenau in die Ecke traf. Das 3:1 war auch der Stand bei Halbzeit.
Tarik Toksöz war zwar wieder der Denker und Lenker beim SC Germania IV, dennoch mussten sich die Schnieglinger aus der Relegation verabschieden.
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Das flotte Spiel ging zunächst so weiter, als Maksimovic wieder einmal nicht zu stoppen war und auf 4:1 erhöhte (51.). Dann aber kam immer mehr Hektik auf dem Platz auf und übertrug sich zwischenzeitlich auch hinter die Bande, was zu einer mehrminütigen Unterbrechung führte. Die Ordner der SpVgg Nürnberg hatten aber recht schnell das Geschehen im Griff, die Unruhestifter durften nach Hause gehen. Eigentlich schien die Luft raus zu sein aus der Partie. Germania steckte aber nicht auf, verfehlte durch Carpenter knapp sein Ziel (80.) und hatte Pech, dass Arikan nur den Pfosten traf (83.). Als dann Carpenter im Strafraumgewühl zum 4:2 verkürzen konnte (87.), keimte noch einmal Hoffnung beim von Serdar Dinc in Vertretung von Stephan Baumann gecoachten SCG auf, zumal der Referee eine ganze Viertelstunde Nachspielzeit angekündigt hatte. Doch diese Verlängerung war eigentlich nur noch von Karten geprägt. Carpenter bekam ein Foul nicht zugesprochen, reklamierte und sah die Ampelkarte (92.). Leka verlor drei Minuten später die Nerven und musste mit glatt Rot runter. In doppelter Unterzahl hätte Arikan per Kopf fast noch verkürzt, verfehlte das Tor aber knapp (101.). Die Germania-Truppe war reichlich bedient, was Torwart Hofmann wohl in jener Form den Schiri direkt mitteilte, dass auch der Keeper mit Rot vom Platz musste (104.). Rössler zog sich das Torwart-Shirt über und kassierte bei einem Konter durch einen frechen Heber von Viviani noch den fünften Gegentreffer. Danach war Schluss.
Ciaran Carpenter schaffte zwar noch den 2:4-Anschlusstreffer für die Germanen, wurde aber in der langen Nachspielzeit als erster von drei Schnieglinger vom Platz gestellt.
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Während die Germania mit den zwei Meisterschaften die Saison beendet, kann der TSV Azzurri Südwest also gar noch das Aufstiegs-Triple schaffen. Dazu muss man am kommenden Mittwoch die 2. Mannschaft des SV Segringen bezwingen.
Spielbericht eingestellt am 09.06.2022 23:26 Uhr