Zur zweiten Runde im Verbandspokal kam es im Erlanger Waldsportpark der Spielvereinigung zum Aufeinandertreffen mit dem höherklassigen Nachbarn aus Eltersdorf. Die Gäste, die in der Liga bisher sehr oft mit derselben Elf angefangen hatten, rotierten gegen den zwei Klassen tieferen Bezirksligisten auf mehreren Positionen und ließen ein paar ihrer Stars zu Hause. Auch die Spieli musste ein paar Fußballer ersetzen und ein wenig rotieren, denn das kommende Ligaspiel findet bereits am Freitag gegen den SK Lauf statt – es wurde verlegt, als man noch nicht damit rechnen konnte, dass Landesligist TSV Buch in der ersten Runde des Pokals mit 1:0 besiegt wird. Der SC Eltersdorf schlug in der ersten Runde den Kreispokalsieger aus Nürnberg/Frankenhöhe, FC Bayern Kickers Nürnberg, mit 2:1, jetzt wartete der Kreispokalsieger aus Erlangen/Pegnitzgrund auf sie. Eine besondere Partie war es zudem für den Neu-Eltersdorfer Tommy Kind, der die letzten drei Jahre das Trikot der Spielvereinigung trug und jetzt schneller als erwartet in den Waldsportpark zurückkehrte.
Die SpVgg Erlangen ging dahin, wo es wehtut. Andreas Hartmann per Kopf gegen den Eltersdorfer Shootingstar Patrick Schwesinger.
Uwe Kellner
Der Bayernligist wollte sich nichts nachsagen lassen und war von Beginn an präsent. Eltersdorf ging die SpVgg Erlangen bereits im Spielaufbau an und zwang den Gegner dadurch zu weiten, teils unkontrollierten Bällen nach vorne. Sturmspitze Markus Schnitzer ging vorneweg. Dennoch hatte Johannes Winkelmann für die Hausherren den ersten Schuss aufs Tor, aber Ersatzkeeper Benjamin Seith hatte keine Schwierigkeiten. Knapper wurde es, als Innenverteidiger Kevin Köhler für den SCE nach einer Freistoßflanke an den Ball kam, aber das Spielgerät drüber ging. Ex-Bayernligaspieler im Spieli-Dress Steffen Konrad hatte in der Folge noch einen Torschuss, aber wieder war Benjamin Seith unten im Eck. Eltersdorf spielte druckvoll und wollte den Ball bereits in der gegnerischen Hälfte erobern. Am Erlanger Sechzehner kam es dann zu einem leichten Zweikampf, den der umsichtige Schiedsrichter für die Gäste auslegte. Aus 20 Metern ließ sich Rico Röder dieses halbe Geschenk nicht nehmen und zirkelte die Murmel über die Mauer hinweg ins Tordreieck. Keeper Christian Manicki schaute hinterher. Nach diesem 0:1 zog Sven Röwe eine Flanke einfach mal scharf aufs Tor und traf das Dreieck des ersten Pfostens. In der Folge machte Eltersdorf erst einmal so weiter wie bisher, ließ aber dann bei heißen Temperaturen etwas locker und gab den Gastgebern mehr Luft. Dies nutzte Erlangen und hatte nun mehr vom Spiel. Es war aber kein Durchkommen. Einzig ein abgefälschter Freistoß von Colin Diederichs rutschte am Tor vorbei.
Die SpVgg war obenauf und bedrängte den Gegner. Andre Karius (re.) und Johannes Winkelmann (li.) sind nah an Kevin Köhler dran.
Uwe Kellner
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer Doppelchance für die Hausherren. Erst drosch Marcel Kohl den Ball auf die Kiste, aber zu unplatziert, um Keeper Seith zu überwinden. In der nächsten Aktion wurde der Ball auf Yannick Diederichs durchgesteckt, der Stürmer spielte noch einen Verteidiger aus, stand dann vor dem Keeper und schoss diesen an. Seith bekam in dieser Aktion das Knie seines Verteidigers ins Gesicht, weswegen er kurz liegen blieb. Eltersdorf fand in der zweiten Hälfte kaum noch statt. Der Bezirksligist war in jedem Zweikampf einen Schritt eher und bissiger. Trainer Bernd Eigner nutzte nun einen Doppelwechsel, um mit Timo Faust und Christopher Uwaida zwei weitere Akteure mit wenig Spielpraxis zu bringen. Erstgenanntem Faust sollte dann auch gleich ein Fehler unterlaufen. Ein Kerzenball im eigenen Sechzehner nahm er mit dem Oberarm an. Der Referee pfiff konsequenter Weise einen berechtigten Elfmeter, den Colin Diederichs zum 1:1 ins Tor legte. Der SCE hatte den Faden verloren und so schaffte es Erlangen, das Spiel komplett zu drehen. In der nächsten Aktion wurde Johannes Winkelmann über rechts geschickt, spielte eine scharfe Hereingabe durch die Beine des Torwarts in die Mitte, wo ihn Adrian Grinjuks vor Gegenspieler Andreas Hartmann in die eigenen Maschen schlug. Nach diesem 2:1 sollte der Bayernligist endlich aufwachen und hatte wieder Offensivaktionen. Spieli-Keeper Christian Manicki musste sich in eine Direktabnahme von Oliver Janz hineinwerfen und lenkte wenig später einen Ball aus dem Winkel ins Toraus. Der Druck auf das Spieli-Gehäuse wurde zunehmend größer. Manicki rettete nochmals gegen Janz, danach setzte die SpVgg Erlangen den Todesstoß. Der eingewechselte Cüneyt Hofbauber legte im Sechzehner zurück auf Marcel Kohl und der schmetterte den Ball zum 3:1 in die Maschen.
Trainer Stefan Steiner und die SpVgg Erlangen durften sich über einen Sieger-Scheck nach der Partie freuen. In der zweiten Hauptrunde des Toto-Pokals schlugen sie den Bayernligisten SC Eltersdorf. Jetzt geht es für die Spieli weiter!
Uwe Kellner
Nach dieser kleinen Sensation in der Erlanger Fußballszene geht es für beide Mannschaften nun im Ligabetrieb weiter, der für die Vereine natürlich Vorrang hat. Trotzdem ein schöner Erfolg für die SpVgg Erlangen gegen den Nachbarn aus der Bayernliga.
Spielbericht eingestellt am 25.08.2016 00:24 Uhr