Nachdem es für die Würzburger Kickers am vergangenen Samstag bei der 0:1-Niederlage beim Halleschen FC nichts zu holen gab, stand schon am Dienstagabend das Halbfinale im bayerischen Landespokal an. Das Los bescherte den Würzburgern eine Reise zum Ligakonkurrenten SpVgg Unterhaching. Bereits am Rosenmontag trafen die beiden Mannschaften in der Liga zum zweiten Mal aufeinander. Die Hachinger fuhren damals mit einem 1:0-Sieg im Gepäck nach Hause. Es sollte der einzige Pflichtspielsieg 2019 für die Elf von Claus Schromm werden, die in der Liga dank einer passablen Vorrunde noch mit 41 Punkten auf dem 12. Tabellenplatz steht. Fünf Punkte Vorspung sind es aber nur auf den ersten Abstiegsplatz. Mit 44 Punkten stehen dagegen die Rothosen auf Platz Sieben. Der vierte Platz, der zum Erreichen des DFB-Pokals reichen würde, ist schon neun Punkte entfernt. Der FWK stand im Alpenbauer Sportpark in Unterhaching also unter Zugzwang, um das selbst gesteckte Ziel, die Qualifikation für den DFB-Pokal zu erreichen.
Artistische Flanke von FWK-Linksaußen Fabio Kaufmann.
Jakob Fischer
Im Vergleich zum Spiel in Halle gab es bei den Würzburger Kickers zwei Veränderungen in der Startelf. Statt Patrick Breitkreuz (private Gründe) und Caniggia Elva spielten Patrick Göbel und der nach Bauchmuskelzerrung wiedergenesene Orhan Ademi. Bei den Hachingern, die von schweren Verletzungssorgen geplagt sind, saßen gerade einmal vier statt erlaubter sechs Feldspieler auf der Ersatzbank. Bei der 0:4-Niederlage gegen den Karlsruher SC verletzte sich nämlich zu allem Unglück auch noch Alexander Kaltner schwer am Knie. Die Mainfranken dominierten die Anfangsminuten deutlich. Patrick Göbel, Peter Kurzweg oder Simon Skarlatidis waren in ihren Abschlüssen nicht zwingend genug. Nach rund 26 Minuten kam auch Unterhaching durch Jim-Patrick Müller zum ersten Abschluss, doch der Schuss trudelte links am Tor vorbei. Nachdem Dominic Baumann knapp einen Meter vor dem Strafraum gefoult wurde, trat Simon Skarlatidis nach 41 Minuten zum Freistoß an. Der Mittelfeldspieler nahm Maß und setzte das Leder in den rechten Torwinkel – unhaltbar für Unterhachings 19-jährigen Torhüter Nico Mantl. Mit einer mehr als verdienten Führung gingen die Rothosen in die Halbzeitpause.
Unterhachings Spielführer Max Dombrowka ist voll fokussiert.
Jakob Fischer
Unterhaching kam besser aus der Pause heraus und hatte die ersten beiden Chancen zu verzeichnen. Sascha Bigalke brachte eine scharfe Flanke in die Mitte, doch was fehlte war ein Mitspieler, der einschob (50.). Drei Minuten später lief Stefan Schimmer frei auf Leon Bätge zu, doch der Würzburger Rückhalt riss die Arme hoch und verhinderte somit den Ausgleich. Der FWK schlug aber kurze Zeit später zurück, es war der Todesstoß für die ersatzgeschwächten Hausherren. Außenverteidiger Patrick Göbel bediente Orhan Ademi, der seinen Körper geschickt einsetzte, sich um seinen Gegenspieler drehte und eiskalt abschloss (59.). Nur fünf Minuten später hätte Rückkehrer Ademi nochmals erhöhen können, doch Hachings Keeper Mantl vereitelte seinen Abschluss. Als Fabio Kaufmann nach intelligentem Zuspiel von Patrick Sontheimer vor Nico Mantl auftauchte, parierte er zuerst, doch Kaufmanns Nachschuss hatte er dann nichts mehr entgegenzusetzen. Unterhaching war weitestgehend K.O., die Kickers hätten vor 1.586 Zuschauern das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können, doch es blieb beim 0:3. Ein weiteres erfreuliches Ereignis war das Comeback von Hendrik Hansen in der Schlussphase des Spiels. Der Innenverteidiger brach sich im Trainingslager in San Pedro del Pinatar (Spanien) das Schlüsselbein und kam zu seinem ersten Einsatz seit Januar 2019.
Die Fangruppe der SpVgg Unterhaching.
Jakob Fischer
Unterhaching darf sich nun weiter auf den Klassenerhalt in der 3.Liga konzentrieren und erwartet am Sonntag den FSV Zwickau, doch auch die Kickers wollen am Montagabend unter Flutlicht gegen den KSC mal wieder einen Dreier einfahren. In Sachen Pokal schaut der FWK jetzt erstmal nach Aschaffenburg. Der SV Viktoria erwartet 1860 München am 30.04.! Dann entscheidet sich gegen wen und wo man am 25.05. antreten darf. An diesem Tag findet in ganz Deutschland der „Finaltag der Amateure statt“. Es winkt die Teilnahme am DFB-Pokal 2019/2020.
Spielbericht eingestellt am 09.04.2019 23:34 Uhr