Dabei tauschte Jahn-Trainer Michael Hutzler im Gegensatz zum 3:1-Sieg über die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach nur auf einer Position: Für Stammkeeper Alexander Schulz stand Markus Kredel im Kasten. Hutzlers Gegenüber, Marc Reinhardt, nach der Trennung von Christoph Starke an der Seite von Ex-Juniorennationalspieler und Reservetrainer Florian Wurster als verantwortlicher Chefcoach an der Linie, tauschte nach der 1:3-Niederlage gegen die Zweite Mannschaft des FC Bayern München auf drei Positionen. Auch er wechselte im Tor, brachte Christian Berchthold für Jonas Hempfling. Zudem begannen Tobias Weber für den angeschlagenen Philipp Hannemann, Chris Wolf für den ehemaligen Brucker Michael Krämer und Steffen Jainta für Mikel Seiter.
Aus der zweiten Reihe müsste Bajric schießen. Bajric schießt. Halt, das war aus dem Kontext gerissen. Thore Dengler konnte hier blocken.
Andreas Bär
Am Ende bleibt ein temporeicher Kick in Erinnerung, der auf beiden Seiten für zufriedene Gesichter sorgte. Der ambitionierte Landesligist rang dem zwei Klassen höher antretenden Rivalen um dessen Kapitän und Jahn-Urgestein Tobias Ulbricht einiges an Arbeit ab, ehe der nicht unverdiente Erfolg hart erkämpft war. Am Ende hätten die Jahnler die Partie sogar noch einmal spannend machen können - verpassten aber den Anschlusstreffer.
Die Forchheimer boten dem klassenhöheren Kontrahenten dabei von Beginn an mächtig Paroli. Nicht nur, dass Hutzler rein nominell im Duell mit den Wagnerstädtern keck offensiv spielen ließ. Seine Truppe wehrte sich tapfer gegen eine Altstädter Truppe, die anfangs mit der Abseitsregel auf Kriegsfuß stand und ihre gut gedachten Angriffe nicht gut ausspielte. Auf der anderen Seite kamen die Hausherren das ein oder andere Mal passabel bis zum Bayreuther Strafraum, ließen den letzten Tick an Konsequenz vermissen. So war es nach 25 Minuten dann doch soweit. Bei einem Flankenball von Patrick Weimar kam Markus Kredel nicht entschlossen genug aus seinem Kasten heraus, Außenverteidiger Bastian Horter kam daher unbedrängt zum Kopfball und markierte die Altstädter Führung. Zehn Minuten später schien die Messe gelesen. Altstadt-Keeper Christian Berchthold parierte einen feinen Schuss Senad Bajrics von der Sechzehnerlinie sehenswert aus dem Winkel, leitete einen Gegenkonter ein, der mustergültig die scheinbare Entscheidung bedeutete. Von Dennis Weilers Schienbein prallte das Spielgerät zu Anton Makarenko. Das Geburtstagskind hatte keine Mühe und erhöhte. Vier Minuten später war die Messe dann eigentlich schon gelesen. Auf der Außenbahn konnte Dennis Weiler einen Angriff nicht blocken, den Flankenball versenkte Patrick Weimar zur scheinbar vorentscheidenden 3:0-Führung - ein Ergebnis, das dem Spielverlauf bei weitem nicht gerecht wurde. Und so besorgte der auffällige Sebastian Schäferlein nur zwei Minuten später den Forchheimer Treffer. Blank vor Christian Berchthold auftauchend, schob das Leder in Torjägermanier in die untere rechte Ecke und sorgte für nochmalige Spannung. Spannung, die den Bayreuther kaum recht war. Und die nach dem Pausentee noch größer werden sollte.
Patrick Weimar kommt vor Max Bauernschmitt ans Spielgerät.
Andreas Bär
Nicht, weil die Jahnler vehement auf den Ausgleich drängten. Vielmehr lauerten die Gäste auf den vermutlich dann finalen Konter, um den Sack zuzumachen. Daraus wurde aber nichts. Immer wieder verpassten die Altstädter den finalen Pass in die Spitze. Und hätte Thomas Roas fünf Minuten nach der Pause eingenetzt, statt alleine vor Berchthold auftauchend an diesem zu scheitern, wäre das alte Grundgesetz Forchheimer Heimsiege gegen Bayreuth wieder in den Fokus gerückt. So plätscherte die Partie (auf immer noch gutem Niveau) so dahin, bis Maximilian Göbhardt die große Chance zum Anschlusstreffer hatte (78.), aber verzog. Auf der anderen Seite machte Markus Kredel seinen Fauxpas vor dem ersten Gegentreffer wett, als er Makarenkos Lupfer aus 40 Metern über die Latte boxte - in der Vorwärtsbewegung verlor Mönius das Leder an den Deutsch-Ukrainer (86.). Der Schlusspunkt einer ansehnlichen Partie mit einem populären Zuschauer, der zuletzt beim Zweitligisten MSV Duisburg tätige und in Bayreuth wohnhafte Gino Lettieri wohnte dem Pokalkick bei, war Dennis Weiler vorbehalten: Er visierte aus 28 Metern nur um Haaresbreite vorbei. "Wir waren über 90 Minuten ein ebenbürtiger Gegner", so Jahn-Trainer Michael Hutzler nach Spielende mit breitgeschwollener Brust, "es gibt Siege, bei denen ich mehr zu kritisierten hatte, als bei dieser Niederlage." Er haderte vor allem mit den kleinen individuellen Fehlern. "Die bestraft eine Mannschaft wie Bayreuth halt sofort." Auch sein Gegenüber, Marc Reinhardt, zeigte sich nicht unzufrieden. "Wir haben viele Vorgaben gut umgesetzt und defensiv kaum etwas zugelassen", so der Altstädter Interimscoach, "der Sieg war auf jeden Fall gut für das Selbstvertrauen." Bitter für die Forchheimer: Mit Sven Wieczorek und David Mai mussten gleich zwei Akteure verletzungsbedingt das Feld vorzeitig verlassen.
SpVgg-Neuzugang Kaan Gezer mühte sich nach seiner Einwechslung redlich, aber vergeblich.
Andreas Bär
Während für die Jahnler am Wochenende gegen den FC Eintracht Bamberg ein kleiner Klassiker auf dem Programm steht, erwarten die Altstädter die Augsburger Reserve. In Spiel Eins nach Christoph Starke wollen die Wagnerstädter dabei auf die Erfolgsspur zurückkehren.
Spielbericht eingestellt am 23.08.2016 23:19 Uhr