von svs-seligenporten.de
Die Messe war fast schon gelesen, doch dann gab`s Elfmeterschießen und Neuberger war wieder in seinem Element
Die Mannschaft von Jochen Seitz hat dank eines 6:5 (1:1)-Erfolges in der Seligenportener MAR-Arena das erste Mal das Halbfinale des BFV-Toto-Pokals erreicht. Nur sechs Minuten trennten die Weiß-Blauen vom Pokal-K.o. So lange war noch zu spielen, als Daniel Cheron den zu diesem Zeitpunkt hoch verdienten 1:1-Ausgleich markierte.
Eher wie ein erholungsbedürftiger Burnout-Patient, der sich ins Kloster flüchtet, präsentierte sich die Viktoria in der Anfangsphase des Spiels. Man überließ den Klosterern die Regie, die sich durch das Führungstor des pfeilschnellen Wiedmann in der 13. Spielminute prompt bedankten. Die erste halbe Stunde war gespielt, als das Team von Jochen Seitz erstmals an den Exerzitien teilnahm.
Papa Cheron ante Seligenportas
Jochen Seitz redete seinem Team in der Pause ins Gewissen, was offensichtlich fruchtete. Der für Toch eingewechselte Beinenz brachte frischen Wind und scheiterte in der zweiten Halbzeit mit zwei Großchancen zunächst an Keeper Dachs, dann am Pfosten. Auch gegen Schnitzer und Oppermann hielt Dachs seinen Bau sauber und ließ sein Team bis zur 84. Minute von einer Pokalüberraschung träumen. Dann war „Kopfballungeheuer“ Daniel Cheron – er macht aus der Not wirklich eine Tugend – zur Stelle und netzte eine Schnitzer-Ecke mit der „Stirn Gottes“ ein. Die nun sichtlich „platten“ Gastgeber waren in der Schlussphase vollauf damit beschäftigt, das Remis gegen eine auf die Entscheidung drängende Viktoria über die Zeit zu bringen.
So lief es wie schon in Großbardorf wieder aufs Elfmeterschießen hinaus. Wer aber geglaubt hatte, die Viktoria würde in einer englischen Woche auch die legendären englischen „Elfmetertugenden“ zeigen, hatte die Nervenstärke der alten Dame unterschätzt. Alle fünf Schützen trafen vom Punkt, während bei den Klosterern Katidis aus dem Orden austrat. Daran hatte SVA-Keeper Peter Neuberger großen Anteil, der den Pechvogel zunächst mit einem Tänzchen (war`s Sirtaki?) auf der Linie irritierte und dann dessen schwach geschossenen Elfer unter sich begrub. Jochen Seitz, der zuvor noch mit der mangelhaften Chancenverwertung seiner Mannschaft gehadert hatte, gab sich angesichts dieser absolut wettbewerbstauglichen Zugabe mehr als versöhnt.
Nun darf man sich erst einmal entspannt zurücklehnen und den Ausgang der restlichen drei Viertelfinalbegegnungen am 10. bzw. 16. Oktober abwarten. Die Chancen auf ein attraktives Los für das auf 23. /24. April 2019 terminierte Halbfinale stehen gut. Und wenn wir wirklich den ATSV Erlangen bekommen sollten, dann nehmen wir`s einfach als Aprilscherz…
Spielbericht eingestellt am 31.10.2018 12:48 Uhr