Beide Mannschaften hatten die erste Hürde des Relegations-Marathons erfolgreich genommen, dabei jedoch bereits ordentlich Arbeit zu verrichten. So hatte der TSV Lichtenau den SV Bürglein mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen, während sich die Zweitvertretung des SVR dank eines Dreierpacks von Lucas Ott mit 3:2 gegen den TSV Wilhermsdorf durchsetzen konnte. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen durfte somit im Vorfeld der Partie auch die Kraftfrage gestellt werden.
Die erste Hälfte bot beidseitig lange Zeit kaum Torchancen. Dann aber setzte Lichtenaus Raphael Schmidt (Nr.2) zu einem herrlichen Sololauf an und wurde anschließend von seinen Mitspielern für seinen sehenswerten Führungstreffer gefeiert.
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Den über 500 zahlenden Zuschauern bot sich gerade in der Anfangsphase ein recht verhaltener Anblick, beide Mannschaften gingen zunächst kaum ins Risiko. Dabei überließ Lichtenau dem SVR weitestgehend den Ball, um punktuell hohe Pressingmomente zu erzeugen. Die ersten beiden Abschlüsse gingen nach sechs, beziehungsweise acht Minuten an Raitersaich, Sebastian Pirner zielte jedoch beide Male zu hoch. Erstmals richtig Torgefahr erzeugte die Möller-Elf dann nach 28 Minuten, als Yasin Kozak von rechts nach innen auf Lucas Ott spielte, der jedoch aus halbrechter Position das Tor verfehlte. Nach 37 Minuten wurde ein Uwadia-Kopfball nach einer Ecke von rechts durch einen TSV-Defensivmann auf der Linie geklärt. Schien der SVR in dieser Phase dem Führungstreffer eigentlich näher, erfolgte kurz vor der Pause die kalte Dusche: Zunächst scheiterte Julian Kamm aus halblinker Position noch am gut reagierenden SVR-Torhüter Dominik Müller (39.). Drei Zeigerumdrehungen später startete Raphael Schmidt auf Höhe der Mittellinie einen dynamischen Sololauf und erhielt dabei lediglich Begleitschutz seitens der Raitersaicher Defensive. Am Strafraum angekommen überwand der rechte Verteidiger auch seinen letzten Gegenspieler und krönte abschließend seine tolle Energieleistung zur Pausenführung des TSV Lichtenau.
Yasin Kozak (am Ball) und der SV Raitersaich II steigerten sich gerade im zweiten Abschnitt deutlich. Ein Torerfolg sollte trotz der Mühen aber nicht heraus springen.
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Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der SV Raitersaich II dann als die deutlich tonangebende Mannschaft. Zwar tat man sich im letzten Drittel zu Beginn abermals recht schwer, der Druck auf die Lichtenauer Defensive wurde aber in der Folge spürbar größer. Der TSV andererseits hatte nach 53 Minuten durch Julian Stamminger aus spitzem Winkel den ersten Abschluss des zweiten Durchgangs - zugleich aber die vorerst letzte nennenswerte Offensivaktion des TSV für längere Zeit. Spätestens nach einer Stunde häuften sich dann die Raitersaicher Abschlussgelegenheiten: Yasin Kozak schoss zunächst aus der zweiten Reihe drüber (62.), kurze Zeit später verfehlte Ott aus der Drehung nur knapp das kurze Eck (64.). Die erste richtig dicke Chance bot sich nach 67 Minuten dem eingewechselten Safak Cetin, der nach einem Missverständnis der Lichtenauer Hintermannschaft aus rund 15 Metern frei zum Abschluss kam, jedoch etwas hektisch über das Tor abschloss. Eine Hereingabe von der rechten Seite landete nach 72 Minuten an der Hand eines Lichtenauer Abwehrspielers, der durchaus mögliche Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Der SVR reagierte weiter mit wütenden Angriffen, vergab allerdings durch Marco Russo drei weitere aussichtsreiche Möglichkeiten: zweimal schoss er recht freistehend aus kurzer Entfernung über das Tor, einmal scheiterte er nach Paulus-Freistoßflanke per Kopf am aufmerksamen TSV-Schlussmann Domenik Fritschka (76., 78., 84.). Dem SVR lief allmählich die Zeit davon, die Angriffe wurden anschließend oftmals zu hektisch vorgetragen. So blieb es in den Schlussminuten bei einem Uwadia-Kopfball neben das Lichtenauer Gehäuse, auch wenn der Gegner nach Pfeiffers Ampelkarte die letzten Momente der insgesamt achtminütigen Nachspielzeit in Unterzahl agieren musste. Mit der letzten Aktion des Spiels kam Daniel Kamm dann aus halblinker Position im Raitersaicher Strafraum zum Abschluss und traf flach zum 2:0-Endstand in die lange Ecke.
Der SVR ließ im Verlauf der zweiten Hälfte mehrere klare Chancen aus. Am Ende konnte sich Lichtenaus Keeper Domenik Fritschka (in blau) so über eine weiße Weste und den Einzug in die nächste Relegationsrunde freuen.
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Für den SV Raitersaich II endet mit der 0:2-Niederlage der Traum vom Aufstieg in die Kreisklasse. Trotz deutlicher Überlegenheit im zweiten Abschnitt konnte sich die Möller-Elf nicht mit dem Weiterkommen belohnen. Der TSV Lichtenau darf nach dem zweiten Sieg innerhalb der Relegation derweil weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Für die Mannschaft von Frank Herrmann kommt es am Sonntag um 15 Uhr (Spielort derzeit noch offen) gegen den SSV Aurach zum abschließenden Finale um die Kreisklasse.
Spielbericht eingestellt am 12.06.2022 21:12 Uhr